- Museum Schloss Tenneberg
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Das Schloss Tenneberg wurde als Burg der Thüringer Landgrafen 1176 erstmals erwähnt.
Geschichte
Der Burgberg bei Waltershausen, auf welchem das Gebäude steht, war vermutlich schon im 6. Jahrhundert in Form einer Wallburg befestigt. Die erste urkundliche Erwähnung der mittelalterlichen Burg erfolgte um 1176 in einer Urkunde der Landgrafen von Thüringen. Ende des 14. Jahrhunderts wurde die Burg unter Landgraf Balthasar erneuert oder umgebaut. Der Grundriss war in Hufeisenform angelegt und wurde durch spätere Ausbauten zu einer Vierflügelanlage erweitert. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde die Anlage zum Schloss ausgebaut.
Tenneberg diente im Laufe seiner Geschichte unter anderem als Gerichtssitz für das Amt Tenneberg und als Gefängnis. Herzog Johann Casimir baute es zu einem Jagdschloss um. 1640 bis 1646 war das Schloss vorübergehend Sitz von Ernst I., als das neue Residenzschloss Friedenstein in Gotha sich noch im Bau befand. Später wurde Schloss Tenneberg noch als Sommerresidenz genutzt von seinem Sohn Friedrich I. und seinem Enkel Friedrich II. bis zu dessen Tode 1732.
Nach zwei Renaissanceumbauten erfolgte ein weiterer Barockumbau im frühen 18. Jahrhundert, von welchem noch drei Barockräume erhalten geblieben sind, sowie weitere Reste der Außen- und Innenarchitektur.
Seit 1929 beherbergt das Schloss ein Museum, welches regelmäßig Veranstaltungen durchführt. 1990 begann die Sanierung an den desolatesten Stellen des Schlosses. Die Restaurierung des großen Festsaales ist aufgrund des Zusammenspiels von Architektur, Plastik und Malerei äußerst aufwändig. Seit 2000 ist ein Schlosscafé vorhanden.
Museum im Schloss
Die Planungen für das Museum begannen am 21. Dezember 1926 fand im Sitzungssaal des Rathauses mit einer allgemeinen Vorbesprechung zur Bildung eines Heimatausschusses. Dabei wurde auch die „Errichtung eines Heimatmuseums im Rittersaal des Schlosses Tenneberg“ angeregt. Das Museum im Schloss wurde daraufhin am 20. Oktober 1929 eröffnet.
Im Festsaal waren vorwiegend Objekte zur Stadtgeschichte wie Urkunden und Stadtpläne ausgestellt. Später wurden verschiedene Privatsammlungen für das Museum angekauft. 1978/79 wurde das Museum wesentlich erweitert. Das Museum wurde 1995 wegen Sanierung geschlossen und 1996 wieder eröffnet.
Im Laufe der Jahre kam es immer wieder zu Einbruchdiebstählen im Museum. So erfolgte 1973 ein schwerer Einbruch im Magazin, das im Dachgeschoss untergebracht war. Viele Objekte, darunter die Armbrust von Herzog Johann Casimir, wurden gestohlen. 1991 wurden kostbare Kunstgüter gestohlen, darunter Fayencen, ein sehr altes Tafelbild mit der wohl ältesten Darstellung Waltershausens, die Zunftlade der Tischler, Zinngegenstände und Walzenkrüge. Ein zweiter Einbruchdiebstahl im gleichen Jahr dezimierte die Puppensammlung.
Für eine umfangreiche Sanierung wurde das Museum 1995 geschlossen und 1996 wieder eröffnet. In den darauf folgenden Jahren verlagerte sich der Schwerpunkt der Ausstellung mehr und mehr auf Puppen, die Sammlungen wurden dahingehend erweitert. Das Museum hat 2007 Dauerausstellungen zu den Themen Stadtgeschichte, Volkskunde, bürgerliches Wohnen, die Geschichte der Waltershäuser Puppen- und Spielzeugindustrie sowie Barockräume.
Weblinks
50.89510.5525Koordinaten: 50° 53′ 42″ N, 10° 33′ 9″ O
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