Museumsbrücke

Museumsbrücke

Die Museumsbrücke ist eine Bogenbrücke, die in Nürnberg die Pegnitz überspannt. Die Straßenbrücke liegt am Anfang der Königstraße und verbindet den Hauptmarkt mit der Kirche St. Lorenz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Museumsbrücke um 1700
Museumsbrücke 1914

Die älteste Brücke Nürnbergs über die Pegnitz wird an der Stelle der heutigen Museumsbrücke vermutet. Eine Holzbrücke ist für das 13. Jahrhundert dokumentiert. Da das Bauwerk das Franziskanerkloster mit der Stadt verband, wurde es Barfüßerbrücke genannt. Allerdings zerstörte in den folgenden Jahrhunderten wiederholt Hochwasser die Brücke an diesem Ort. 1484 folgte daher ein Neubau mit steinernen Unterbauten und einem Überbau aus Holz.

1590 wurde das Bauwerk erneut durch Hochwasser stark beschädigt. Aufgrund der anhaltenden Instandhaltungsarbeiten beschloss die Stadt im Jahr 1699 die Konstruktion durch eine komplett massive Brücke zu ersetzen. Im Jahr 1700 wurde die Brücke mit zwei Steinbogenöffnungen errichtet und nach König Joseph I. als Josephs- oder Königsbrücke benannt. Geschmückt wurde der Pegnitzübergang durch zwei barocke Kanzelaufbauten mit schmiedeeisernen Gittern, die auf dem Strompfeiler angeordnet wurden. Der westliche Aufbau ist mit den Wappen der sechs damaligen Mitglieder der Stadtregierung geziert.

Im 19. Jahrhundert folgte die Umbenennung in Museumsbrücke, da auf dem Gelände der ehemaligen Barfüßerkirche die Gesellschaft „Museum“, eine Geselligkeits- und Lesegesellschaft, ein Versammlungshaus besaß. [1]

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Museumsbrücke durch Bomben beschädigt. 1954 folgten im Rahmen des Hochwasserschutzes der Altstadt der Abbruch und der Neubau des Bauwerks. Es wurde mit dem Erscheinungsbild des Jahres 1700, aber mit doppelter Breite und mit drei Öffnungen, neu errichtet. Der dritte Bogen ist Teil eines Hochwassertunnels. Die Baukosten betrugen 500.000 DM.

Bauwerk

Die rund 55 Meter lange Bogenbrücke kreuzt in einem Winkel von ungefähr 80 Grad die Pegnitz und weist drei Kreissegmentbogen, im Kämpfer 0,8 Meter dick, mit lichten Weiten von 10,50 Meter, 13,80 Meter und 13,36 Meter auf. Die Konstruktion besteht seit 1954 aus Stahlbeton, die Sichtflächen sind mit Sandstein verkleidet. Beidseitig wird die 19,8 Meter breite Straßenbrücke durch massive 0,9 Meter hohe und 0,4 Meter breite Sandsteinbrüstungen begrenzt, auf denen Steinkugeln aus Quarzit mit 0,45 Meter Durchmesser angeordnet sind.

Literatur

  • Stadt Nürnberg, Hauptamt für Tiefbauwesen: Pegnitzbrücke Nürnberg (Museumsbrücke). In: Steinbrücken in Deutschland. Beton-Verlag, 1988, ISBN 3-7640-0240-9, S. 168–170.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nuernberginfos: Die Museumsbrücke in Nürnberg
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