- Musikexpress
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Musikexpress Beschreibung Musikzeitschrift Fachgebiet Musik Sprache deutsch Verlag Axel Springer Mediahouse Berlin GmbH[1] Erstausgabe August 1969 Erscheinungsweise monatlich Verkaufte Auflage (IVW 3/2011) 50.741 Exemplare Verbreitete Auflage (IVW 3/2011) 53.243 Exemplare Reichweite (AWA 2009) 0,3 Mio. Leser Chefredakteur Rainer Schmidt Herausgeber Dr. Ulf Poschardt Geschäftsführer Jan Bayer, Petra Kalb Weblink www.musikexpress.de ISSN 1618-5129 Der Musikexpress ist eine deutsche Musikzeitschrift. Neben ausführlichen Interviews und Artikeln über bedeutende Musiker aus dem Rock, Pop und Independent-Bereich erscheinen Rezensionen von Tonträgern, Konzertberichte sowie Artikel über Popliteratur, Kinofilme, DVDs und Computerspiele. Jedem Heft liegt außerdem eine die Themen der jeweiligen Ausgabe begleitende CD ("Sounds Now!") bei.
Das Magazin erscheint monatlich im Verlag Axel Springer Mediahouse Berlin der zum Axel-Springer-Verlag gehört. Die verkaufte Auflage beträgt 50.544 Exemplare, die Reichweite liegt bei ca. 370.000 Lesern (IVW II/2008)[2].
Redaktionssitz ist Berlin, derzeitiger Chefredakteur ist Rainer Schmidt. Autoren und Redakteure sind Oliver Götz, Albert Koch, Sassan Niasseri, Stephan Rehm, Jörg Harlan Rohleder und Josef Winkler.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1955 wurde der Musikexpress als „Muziek Expres“ in Den Haag gegründet, um Konzertveranstaltungen des holländischen Veranstalters Paul Acket zu bewerben. Anfang der sechziger Jahre wurde in der Zeitschrift das Programm des illegalen Senders Radio Veronica abgedruckt, was zu einer Auflagensteigerung führte. 1969 bezog eine deutsche Redaktion Büros in Köln und veröffentlichte seit August 1969 eine eigenständige deutschsprachige Version, die sich aus einem der holländischen Druckversion zuvor beigelegten deutschen Textblatt entwickelt hatte[3]. Seit 1971 erscheint der Musikexpress monatlich in Deutschland[4].
1973 wurde in Hamburg die Redaktion des Musikexpress mit der Zeitschrift Sounds fusioniert. Wegen des Auflagenrückgangs der Sounds, der möglicherweise mit der nicht-kommerziellen Ausrichtung zusammenhing, mussten die Zeitschriften 1982 an die Münchener Marquard Media Gruppe verkauft werden. Im Januar 1983 wurden sie unter dem Namen „Musikexpress/Sounds“ zusammengeführt[3]. Im Musikexpress/Sounds kam eher das traditionellere Musik- und Journalismusverständnis des Musikexpress zum Ausdruck[5]. 1984 erreichte Musikexpress/Sounds mit 181.327 die bislang höchste Auflage[2]. 1989 erschien die letzte Ausgabe des holländischen Musiek Expres[3]. 2000 übernahm der Axel-Springer-Verlag die Zeitschrift neben anderen Veröffentlichungen der Marquard Medien[6] und gründete dafür die Axel Springer Mediahouse München GmbH[7]. Mit der September-Ausgabe des gleichen Jahres wurde der Beiname „Sounds“ abgelegt[8]. Seit 2009 besteht eine Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Magazin Spin.[9] Zuvor hatte es einen Absatzrückgang gegeben, bei dem bei einer Auflage von ca. 50.000 Exemplaren und stabilen 8.000 Abonnenten der Kioskabsatz binnen fünf Jahren um 48% zurückgegangen war.[9]
2009 zog der Musikexpress zusammen mit den anderen Musiktiteln des Axel Springer Verlages nach Berlin um, wo er der Die Welt-Gruppe zugeordnet wurde.[10]
Weitere Aktivitäten
Im Februar 2004 erschien eine Sonderausgabe zu den Beatles[11], im August 2004 eine zu Led Zeppelin[12]. Die 2001 veröffentlichte Liste der 50 besten deutschen Platten wurde unter dem Namen Made in Germany. Die 100 besten deutschen Platten auch als Buch publiziert[13][14].
musikexpress.de
Auf der Homepage des Musikexpress finden sich Videos der sogenannten ME-Sessions, exklusiven Studioauftritten verschiedener Bands, sowie der Style-Blog, der allgemeine Auffälligkeiten der Popkultur behandelt. Außerdem wird dort eine ME Community mit User-Rezensionen und einem Forum vorgehalten, in dem sich auch die Redaktionsmitglieder äußern.
Musikexpress Klub
Jeden ersten Samstag im Monat findet im Münchener Club 59:1 die Musikexpress-Clubnacht Musikexpress Klub (ehemals Schweine am Samstag) statt. Im Herbst 2008 wurde die Partyreihe auch auf andere Städte wie Köln, Hamburg und Salzburg ausgeweitet.[15].
Resonanz in den Medien
Die Frankfurter Rundschau warf dem Musikexpress vor, sich seit spätestens Mitte der 70er unentschlossen zu äußern und dabei mal seine Zuneigung zu alternativen und mal zu kommerziell erfolgreichen Künstlern zu zeigen. Es sei kein Plan erkennbar gewesen, was in den achtziger Jahren mangels Konkurrenz kein Problem gewesen sei[16]. In einem 1999 im Buch "Journalismus als Eiertanz" publizierten Artikel wurde unterstellt, dass die Käufer des Musikexpress aus jenen Leuten bestünden, „die sich überhaupt nicht für Musik interessieren.“ (Michael Rudolf: Strictly verkehrt herum. Münchner Journalismus a la musikexpress/SOUNDS[17]) Die neue Ausrichtung von Inhalt und Aussehen mit der April-Ausgabe 2002 wurde in der Frankfurter Rundschau skeptisch kommentiert: „Der neue Musikexpress gibt sich rebellisch. Allerdings nur ein bisschen.“ (Adam Olschewski: Revolutiönchen. Der Musikexpress verpackt alte Inhalte in neues Gewand[16]) Mit dem erneuten Relaunch im März 2009 sollen vermehrt mode- und szeneaffine Themen sowie internetbezogene Inhalte in das Heft integrieren.[18] Dabei gab es optische Veränderungen hin zu klareren Strukturen.[19]
Trivia
Als ein Artikel in „Musikexpress/Sounds“ Thomas Anders, den Sänger von Modern Talking, als „höhensonnengegerbte Sangesschwuchtel und Schoßhündchen an der güldenen Kette seiner Frau Nora“ bezeichnete, wurde der Autor Martin Brem von Anders verklagt[20].
Einzelnachweise
- ↑ Mediadaten Musikexpress
- ↑ a b Bei pz-online.de unter Auflagen der Publikumszeitschriften (IVW) zu finden
- ↑ a b c Fragen an DAS GEHIRN … auf musikexpress.de
- ↑ Key Facts zu Musikexpress auf asmm.de
- ↑ EMERSON, LAKE & PALMER - ELP im SOUNDS auf emersonlakepalmer.de
- ↑ Springer übernimmt Zeitschriften der Verlagsgruppe Marquard auf new-business.de
- ↑ Historie auf asmm.de
- ↑ Musikexpress - Backissues 2000 auf musikexpress.de
- ↑ a b Cordula Trapp: "Musikexpress" wird jünger und trendiger auf meedia.de
- ↑ Axel Springer Musiktitel ziehen nach Berlin auf pop100.de
- ↑ Sonderheft Beatles auf musikexpress.de
- ↑ Sonderheft Led Zeppelin auf musikexpress.de
- ↑ Made in Germany bei hannibal.txt.de
- ↑ Rezension zu Made in Germany auf bzw-bw.de
- ↑ Musikexpress Klub auf musikexpress.de
- ↑ a b Adam Olschewski: "Revolutiönchen. Der Musikexpress verpackt alte Inhalte in neues Gewand" in Frankfurter Rundschau, 4. April 2002 (vgl. Nachdruck auf bodes-chor.de)
- ↑ Michael Rudolf: "Strictly verkehrt herum. Münchner Journalismus a la musikexpress/SOUNDS" in: [[Jürgen Roth (Schriftsteller)|]], Klaus Bittermann (Hrsg.): "Journalismus als Eiertanz. Zweiundfünfzig Meditationen über die Presse.", Berlin 1999 (vgl. auch Kuttner zum ME auf hinternet.de)
- ↑ David Hein: Axel Springer relauncht "Musikexpress" auf horizont.net
- ↑ Lukas Heinser: Relaunch my fire auf coffeeandtv.de
- ↑ Klaus Walter: Ey, du Scheißopfer! auf taz.de
Weblinks
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