Muzicant

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Ariel Muzicant (* 1952 in Haifa, Israel) ist Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG), Präsident der Bnai Brith-Loge Zwi-Perez-Chajes[1] und einer der Initiatoren der Zwi-Perez-Chajes-Schule.

Muzicant lebt seit seinem vierten Lebensjahr in Wien und genoss seine Schulausbildung im Lycée Français de Vienne. 1976 schloss er seine akademische Ausbildung mit einer Promotion in Medizin ab, trat anschließend in das väterliche Immobilienmaklerbüro[2] ein. Im April 1998 wurde er zum Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien gewählt und 2004, sowie 2008 bestätigt. Er trat damit die Nachfolge von Paul Grosz an. Zu seinen wesentlichen Verdiensten gehört es, die Kultusgemeinde ansatzweise finanziell saniert zu haben.

Weiters ist er Vorstandsmitglied des Dokumentationsarchives des österreichischen Widerstandes.

Ariel Muzicant war stets ein Kritiker von Jörg Haider und der FPÖ. Besonders nach der Regierungsbeteiligung der FPÖ im Jahr 2000 (Bundesregierung Schüssel I) wurde Muzicant zur Zielscheibe rechter Agitation. Häufig wurde das Klischee vom reichen Juden bedient, weil Muzicant ein erfolgreicher Immobilienmakler ist. Als er in einer Live-Fernsehsendung im ORF eine Mappe mit Drohbriefen zeigte, die er innerhalb von Wochen erhalten hatte, wurde seitens der FPÖ versucht, Muzicant die Glaubwürdigkeit abzusprechen.

Am so genannten „Politischen Aschermittwoch“, einer Veranstaltung in der Jahnturnhalle in Ried im Innkreis, verlautete Jörg Haider vor laufender Kamera: „Wie kann einer, der Ariel heißt, nur so viel Dreck am Stecken haben?“ (in Anspielung auf die bekannte Waschmittelmarke Ariel) worauf Muzicant klagte. In einer bekannt gewordenen Studie wiesen Anton Pelinka, Professor für Politikwissenschaft und Nationalismusstudien an der Central European University in Budapest und Ruth Wodak, Professorin für Sprachwissenschaft an den Universität Wien, den antisemitischen Gehalt dieses bewusst gesetzten Satzes nach. Es kam jedoch zu keiner Verurteilung, weil Haider in einer öffentlichen Erklärung den Satz mit Bedauern zurückzog.

Weblinks

Quellen

  1. Jüdische Rundschau: «Ich glaube nicht, dass Täter das Recht haben, den Schlussstrich zu verlangen»
  2. http://www.colliers.com/Markets/Austria/About/CompanyHistory/

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