- Myotragus balearicus
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Höhlenziege Systematik Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla) Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia) Familie: Hornträger (Bovidae) Unterfamilie: Ziegenartige (Caprinae) Gattung: Myotragus Art: Höhlenziege Wissenschaftlicher Name Myotragus balearicus Die Höhlenziege (Myotragus balearicus) ist eine ausgestorbene Art der Ziegenartigen, die auf den zu den Balearen gehörenden Inseln Mallorca und Menorca heimisch war.
Man kennt fünf Arten der Gattung Myotragus, die seit dem Pliozän auf den Balearen heimisch waren. Die Höhlenziege war der letzte Überlebende dieser Gattung. Sie ist den ersten menschlichen Siedlern der Inseln vor etwa 7.000 Jahren begegnet und war eine Jagdbeute für sie. Offensichtlich begann die Höhlenziege, nach dem Eintreffen der Menschen seltener zu werden und sich in abgelegene Gebirge zurückzuziehen. Die jüngsten Skelette stammen aus dem Zeitraum um 1800 v. Chr., so dass die Höhlenziege etwa dann ausgerottet worden sein dürfte. Vermutungen, dass die Höhlenziege domestiziert und später durch Ziegen vom Festland ersetzt worden ist, fallen in den Bereich der Spekulation.
Der Name der Höhlenziege ist als Analogie zu anderen Tieren des Pleistozäns gebildet worden, beispielsweise zum Höhlenbär, zum Höhlenlöwen und zur Höhlenhyäne. In Wahrheit gibt es keinerlei Anzeichen, dass dieses Tier eine Bindung zu Höhlen gehabt hätte. Mit einer Schulterhöhe von 45-60 Zentimetern und einem Gewicht von 50-70 Kilogramm war diese Ziege relativ klein; sie war jedoch kräftig gebaut und zeichnete sich durch sehr verkürzte Beine und kurze, scharfe Hörner aus. Ihr bemerkenswertestes Merkmal waren jedoch extrem vergrößerte untere Schneidezähne; diese Zähne lassen sich am ehesten mit denen eines Bibers vergleichen, und es gibt Vermutungen, dass die Höhlenziege mit ihnen die Rinde von Bäumen schälte.
Fundorte
In den prähistorischen Höhlen Cova de Muleta nahe Sóller (1908) und Son Gallard bei Deià (1962), gelegen im Gebirge der Serra de Tramuntana, wurden die Skelettteile des Myotragus balearicus vom Team des Archäologen William H. Waldren geborgen; die Fragmente wurden in das Museum von Deià verbracht.
Rekonstruktionen
Weblinks
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