- Mysophobie
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Klassifikation nach ICD-10 F40.2 Spezifische (isolierte) Phobien ICD-10 online (WHO-Version 2011) Als Mysophobie (Ansteckungsphobie) wird eine krankhafte und übersteigerte Angst vor Kontakt mit Schmutz oder der Ansteckung durch Bakterien, Viren etc. bezeichnet. Die Angst kann sich auf real existierende Verunreinigungen beziehen, aber auch ausschließlich in der Fantasie der Betroffenen existieren. Die Folge ist ein extremes Meidungsverhalten sowie im Allgemeinen ein Waschzwang bzw. Putzzwang, und unter diesem Namen ist diese Phobie auch in der Umgangssprache bekannt. Diese Phobie wird von Psychologen daher auch als psychische Zwangsstörung bezeichnet.
Die übersteigerte Angst vor Schmutz und Bakterien führt häufig dazu, dass Betroffene den Kontakt zu Türklinken, öffentlichen Toiletten, Telefonzellen, die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, das Händeschütteln etc. zwanghaft vermeiden. Im Extremfall verlassen sie ihre eigene Wohnung überhaupt nicht mehr. Der tatsächliche oder vermeintliche Kontakt mit Dreck oder Keimen kann Panikgefühle auslösen. Mit diversen Reinigungsritualen und dem Einsatz von Desinfektionsmitteln wird versucht, eine befürchtete Infektion zu verhindern. Doch die Reinigungszeremonien lindern die Infektionsangst nur vorübergehend.
Eine ausgeprägte Mysophobie ist behandlungsbedürftig. Eingesetzt werden sowohl Verhaltenstherapie als auch Gesprächstherapie. Ein bekannter Betroffener war der amerikanische Multimillionär Howard Hughes.
Auslöser dieser Phobie ist Experten zufolge häufig eine persönliche Krise, keine übermäßige Konfrontation mit Schmutz oder Ansteckungsgefahren. Rituelle Zwangshandlungen sollen helfen, eine als unkontrollierbar erlebte Situation subjektiv wieder in den Griff zu bekommen.
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