Mädlerpassage

Mädlerpassage
Mädlerpassage (2009)
Nordeingang der Mädlerpassage (2009)

Die Mädlerpassage ist ein in der Innenstadt von Leipzig (Grimmaische Straße/Neumarkt) gelegener überdachter Einzelhandels-, Restaurations- und Dienstleistungskomplex und zugleich eine der wenigen vollständig erhaltenen und prachtvollsten Ladenpassagen der Messestadt.

Geschichte

Das Grundstück war ursprünglich mit dem Gebäudekomplex von Auerbachs Hof bebaut, dessen Geschichte bis ins Jahr 1530 zurückreicht. Am 1. Januar 1911 wurde Auerbachs Hof sowie ein benachbartes Grundstück an den Koffer- und Lederfabrikanten Anton Mädler (1864–1925) verkauft. Dieser ließ sämtliche Gebäude abreißen und von 1912 bis 1914 das Messehaus Mädler-Passage nach Plänen des Architekten Theodor Kösser errichten.

Es entstand ein fünfgeschossiges Durchgangshaus mit einer 142 m langen, viergeschossigen Passage. Das Rundbogenportal am Passageneingang wird von zwei lebensgroßen weiblichen Gewandfiguren flankiert, die Weintrauben und eine Vase tragen. Sie nehmen Bezug auf die Zweckbestimmung des Hauses als Weinkeller (Auerbachs Keller) und Messehaus der Branchen Porzellan, Keramik und Steingut (Ausstellungsfläche 5.700 m²). Seit 1969 befindet sich in der Rotunde der Passage ein Glockenspiel aus Meißner Porzellan. Bis 1989 wurde die Mädler-Passage als Messehaus genutzt.

Von 1995 bis 1997 wurde die Passage umfangreich saniert und einer neuen Nutzung zugeführt. Neben dem geschichtsträchtigen Auerbachs Keller im Untergeschoss befinden sich in der Passage über 20 kleine Ladengeschäfte und Gaststätten. Die Obergeschosse fungieren nicht mehr als Messestandort, sondern bieten unter anderem Platz für Büroräume und das Kabarett Sanftwut.

Literatur

  • Wolfgang Hocquél: Die Leipziger Passagen. Architektur von europäischem Rang. Sax-Verlag, Markkleeberg 2007, ISBN 978-3-930076-90-1.

Weblinks

 Commons: Mädlerpassage – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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