- Mühlbruck
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Mittelfranken Landkreis: Ansbach Höhe: 423 m ü. NN Fläche: 81,71 km² Einwohner: 7674 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 94 Einwohner je km² Postleitzahl: 91567 Vorwahl: 09825 Kfz-Kennzeichen: AN Gemeindeschlüssel: 09 5 71 166 Stadtgliederung: 38 Ortsteile Adresse der Stadtverwaltung: Herrnhof 10
91567 HerriedenWebpräsenz: Bürgermeister: Alfons Brandl (CSU) Lage der Stadt Herrieden im Landkreis Ansbach Herrieden ist eine Stadt im mittelfränkischen Landkreis Ansbach.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Herrieden liegt am Oberlauf der Altmühl im Mittelpunkt des Städtefünfecks Rothenburg ob der Tauber - Feuchtwangen - Dinkelsbühl - Gunzenhausen - Ansbach. Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Ansbach, Burgoberbach, Bechhofen, Wieseth, Feuchtwangen, Aurach und Leutershausen.
Der Ort liegt in der Metropolregion Nürnberg.
Stadtteile/Gemeindeorte
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Geschichte
782 gründete der fränkische Grundherr Cadolt auf dem Gebiet der heutigen Kirche Unserer Lieben Frau ein Benediktinerkloster und schenkte es dem Frankenkönig Karl. Dieser setzte seinen Vertrauten und Beichtvater Deocar als ersten Abt ein. Deocar spielte eine führende Rolle bei der Christianisierung des Landes. Das Kloster hatte jedoch nicht nur einen berühmten ersten Abt, sondern lag auch in verkehrsgünstiger Lage, da einerseits die Altmühl eine Wasserstraße bildete und andererseits die Handelsstraße Donauwörth-Fürth an dieser Stelle vorbeiführte. Dennoch bedeutete die Urbarmachung des Landes viel Arbeit. Auf diese Tatsache gehen wohl die Wurzeln des Ortsnamens zurück: Hasareod bedeutet Roden und Urbarmachen von unwirtlichem Land, die Hauptaufgabe der Mönche in der ersten Phase der Ansiedlung. Der Name wurde später zu Hasenried und dann zu Herrenried, ehe das neuzeitliche Herrieden daraus entstand.
Schon 791 hatte das Kloster umfangreiche Besitztümer: Melk, die heutige Partnerstadt, Grünz und Pielach in Niederösterreich gehörten dazu.
793 besuchte Karl der Große Deocar in Herrieden.
796, als Deocar Schwierigkeiten mit einigen seiner Mönche bekam, schaltete sich Alkuin persönlich ein - der wichtigste Theologe unter Karl dem Großen. Wenige Jahre später trat Deocar mehrfach als Sendgraf (Königsbote) Karls in Erscheinung.
802 wurde dem Kloster Herrieden das Patronatsrecht über die Salvatorkirche in Duisburg verliehen.
Abt Luitpert von Herrieden wurde 863 Erzbischof von Mainz. 865 fungierte er als Bürge in einem Vertrag zwischen Karl dem Kahlen und Ludwig dem Deutschen. 870 schließlich wurde er Erzkaplan und Erzkanzler des Reiches. 887 zog er von Herrieden nach Ellwangen.
888 wurde das Kloster in ein Chorherrenstift umgewandelt und unterstand nunmehr einem Propst bzw. dem Bischof von Eichstätt. Die ersten Gebäude rund um die Stiftskirche, die die Chorherren errichten ließen, stammen aus dieser Zeit.
Im 10. Jahrhundert hatte Herrieden unter mehreren Ungarneinfällen zu leiden. Daraufhin wurde mit der Stadtbefestigung begonnen. Das 1122 erstmals urkundlich erwähnte Schloss geht auf diese Ursprünge ebenso wie die Errichtung der Stadtmauer zurück.
1230 erhielt das befestigte Herrieden das Stadtrecht.
1305 hinterließ ein Brand verheerende Schäden in der Stadt.
1316 wurde die Stadt ein Opfer Ludwigs des Bayern. Er ließ große Teile Herriedens zerstören.
1358 erhielt das Chorherrenstift Herrieden von Kaiser Karl IV. eine vergoldete Monstranz sowie eine Reliquie des heiligen Veit und stellte einen Schutzbrief für das Stift aus. Die Gaben des Kaisers befinden sich noch heute im Besitz der Kirche.
1470 gehörte Jakob Fugger zu den Studenten der Stiftsschule.
1490 sorgte ein zweiter Stadtbrand für großflächige Zerstörungen.
1633 forderte der Einfall der Schweden viele Opfer.
1703 und 1704 war Herrieden der Regierungssitz des Eichstätter Fürstbischofs Johann Martin von Eyb, der im Spanischen Erbfolgekrieg hierher geflüchtet war und hier am 6. Dezember 1704 starb und dessen Eingeweide in die Stiftskirche bestattet wurden.
Von 1792 bis 1806 war Herrieden preußisch, erst danach bayrisch. 1903 wurde Herrieden ans Eisenbahnnetz angeschlossen. 1918 wurde der Marktplatz gepflastert. 1933 wurde in der ehemaligen Zigarrenfabrik ein SA-Lager eingerichtet. 1944 wurde die Heupresse, in der Futter für die Pferde der Wehrmacht abgeliefert werden musste, von einem Flugzeugpiloten in Brand geschossen. Es blieb offenbar unklar, ob es sich dabei um einen Sabotageakt eines deutschen Fliegers gehandelt hatte.
In den 1960er Jahren wurde zunächst der Personenverkehr auf der Bahnstrecke Ansbach-Bechhofen, dann der gesamte Eisenbahnverkehr auf dieser Strecke eingestellt. Die Strecke, die sich nie rentiert hatte, wurde später zurückgebaut.
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat hat 20 Mitglieder und Bürgermeister Alfons Brandl
- CSU 8 Sitze
- SPD 2 Sitze
- FW 6 Sitze
- Fortschrittliche Bürger 4 Sitze
(Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)
Wappen
Das Wappen der Stadt zeigt einen aufrecht sitzenden goldenen Hasen auf rotem Schildgrund, der ein silbernes Pedum (Bischofsstab) in den Vorderpfoten hält.
Städtepartnerschaften
Partnerstädte der Stadt Herrieden sind Bockau in Sachsen und die Stadt Melk in Österreich.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Profanbauten
- Storchenturm
Der Storchenturm gehört zu den letzten Gebäuden im Altmühltal, auf denen noch Störche nisten. Nachdem der Turm 1316 durch Ludwig den Bayern zerstört worden war, wurde er 1340 unter Bischof Heinrich V. Schenk von Reicheneck wieder aufgebaut. Der Torbogen wird nach wie vor für den fahrenden Verkehr genutzt.
- Steinerne Altmühlbrücke
Die steinerne Brücke über die Altmühl erhielt ihre heutige Gestalt 1711. Ein Vorgängerbauwerk wird aber schon 836 n. Chr. urkundlich erwähnt; dies ist der älteste bekannte urkundliche Nachweis eines Brückenbaus in Mittelfranken. Die Brücke wird heute für den Kraftfahrzeugverkehr genutzt, der das Tor im Storchenturm passiert, wohingegen andere Verkehrsteilnehmer über einen benachbarten Steg und durch einen Durchgang in der Stadtmauer in die Altstadt gelangen können.
- Ehemaliges Schloss
Im 12. Jahrhundert war die Anlage der Sitz der Herren von Herrieden. Ludwig der Bayer ließ sie 1316 zerstören; der Wiederaufbau erfolgte 1342. Dieses Nachfolgebauwerk wurde 1633 von den Schweden in Schutt und Asche gelegt. Von 1685 bis 1717 wurden die Überreste zu einer fürstbischöflichen Brauerei umgebaut. Seit 1802 hat hier eine Privatbrauerei ihren Sitz.
- Wohnsitz des Stiftspropstes
Das Gebäude, das heute die Stadtbücherei beherbergt, wurde um 1492 als Amts- und Wohnsitz des Stiftspropstes errichtet. Seit 1988 ist das Bauwerk in städtischem Besitz.
- Ehemaliges Spital
Am Standort des heutigen Alten- und Pflegeheimes befand sich schon seit 1476 ein Spital. Dieser erste Bau fiel allerdings dem Brand Herriedens im Jahr 1490 zum Opfer, ein späteres Gebäude der Brandschatzung durch die Schweden 1633. Das Spital wurde jedoch am gleichen Standort wieder errichtet. Ab 1840 diente es als Choleraquarantänestation des Landkreises Feuchtwangen, von 1884 bis 1979 als städtisches Krankenhaus.
- Fronveste
Die Fronveste war ursprünglich ein Wehrturm mit viereckigem Grundriss. In den Jahren 1415 bis 1429 wurde sie durch einen halbrunden Vorbau verstärkt, der besseren Schutz gegen Kanonenbeschuss versprach. Bis 1901 diente das Gebäude als Gefängnis, heute findet es als Geschäfts- und Wohnhaus Verwendung.
- Kasten
Das heutige Pfarrheim stammt aus dem ersten Drittel des 16. Jahrhunderts. Unter dem Fürstbischof Gabriel von Eyb und später wurden hier die Abgaben der zinspflichtigen Bürger gesammelt und gelagert; später diente das Bauwerk zu wechselnden Zwecken. Es wurde in den Jahren 1997 bis 2000 komplett renoviert.
- Gabrielihaus
Das Gebäude, das heute ein Wohnheim der Lebenshilfe beherbergt, diente im 18. Jahrhundert als fürstbischöfliches Amtshaus, war also der Verwaltungssitz Herriedens. Später waren Amtsgericht, Landgericht, Notariat und Rentamt und ab 1921 das Finanzamt der Stadt hier untergebracht.
- Poststall
Nur dreizehn Jahre lang, von 1890 bis 1903, diente der Poststall seinem geplanten Zweck. Die Einrichtung wurde mit dem Anschluss Herriedens an das Eisenbahnnetz überflüssig.
- Brothaus (ehemaliges Rathaus)
Das Brothaus diente von 1835 bis 1944 als Rathaus. 1752 erhielt es seine heutige Gestalt. An dem Haus ist aber noch das Wappen des Stiftspropstes Bernhard Arzat zu sehen, das von einem Vorgängerbau stammt.
- Heutiges Rathaus
Seit 1945 wird das Gebäude als Rathaus verwendet, das 1901 als Königlich Bayrisches Amtsgericht errichtet wurde. Ein Gedenkstein vor dem Bau erinnert an die Opfer der Kriege. Ein weiteres Kriegerdenkmal befindet sich bei der Stiftskirche.
- Pfarrhaus
Erbaut nach Plänen Gabrielis und mit einer Innenausstattung von Maurizio Pedetti versehen, diente das Pfarrhaus bis 1806 als Sitz des Stiftsdechanten.
Kirchen
- Stiftskirche St. Vitus und St. Deocar
1071 wurde die ursprüngliche Kirche unter Bischof Gundekar II. geweiht. 1490 bis 1533 wurde das Bauwerk vergrößert und in spätgotischem Stil gestaltet. Die Innenausstattung von Gabriel de Gabrieli ist barock und stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.
- Bergkirche St. Martin
Die barocke Gestaltung, in der sich die Kirche heute präsentiert, geht auf Gabrieli zurück. Die Bergkirche St. Martin gehört jedoch zu den ältesten Kirchen des oberen Altmühltals und dürfte ursprünglich eine andere Gestalt gehabt haben.
- Christuskirche
Mit der Christuskirche hat Herrieden seit 1951 auch eine evangelische Kirche.
Heilige
- Heiliger Abt Deocar - Gründer und Patron der Stadt Herrieden
Wirtschaft und Infrastruktur
Die größten Arbeitgeber in Herrieden sind:
- Möbelwerk Schüller (Einbauküchen) mit 920 Beschäftigten
- Firma Sielaff (Automaten) mit 485 Beschäftigten
- Firma Nägelein-Carlo Colucci (Textilien) mit 190 Beschäftigten
- Firma Hapa (Rolläden und Kunststofffenster) mit 400 Beschäftigten
Verkehr
Von 1903 bis 1966 hatte Herrieden einen Bahnhof an der Bahnstrecke Leutershausen-Wiedersbach–Bechhofen. Im Volksmund hieß die Bahn das „Bockerla“.
Persönlichkeiten
- Anonymus von Herrieden, Eichstätter Biographienschreiber des 11. Jahrhunderts, bezeichnete Herrieden als seine Heimat ("patria").
- Die Malerin Brigitta Westphal lebt in Herrieden.
- Der Kräuterpfarrer Ludwig Heumann lebte und wirkte im Ortsteil Elbersroth
- Der 82. Bischof von Eichstätt, Gregor Maria Hanke, ist in Elbersroth am 2. Juli 1954 geboren.
- Der Umweltpolitiker Josef Göppel (CSU) seit 2002 gewähltes Mitglied des Deutschen Bundestages.
Weblinks
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