- Mühlebach bei Ernen
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VS dient als Kürzel für den Schweizer Kanton Wallis und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Mühlebach zu vermeiden. Mühlebach Basisdaten Kanton: Wallis Bezirk: Goms Gemeinde: Ernen PLZ: 3995 Koordinaten: (655297 / 139916)46.4083278.1577691248Koordinaten: 46° 24′ 30″ N, 8° 9′ 28″ O; CH1903: (655297 / 139916) Höhe: 1'248 m ü. M. Fläche: 9.8 km² Einwohner: 77
(31. Dezember 2002)Karte Mühlebach ist eine Ortschaft in der Gemeinde Ernen im Bezirk Goms des Kantons Wallis in der Schweiz.
Mühlebach liegt in unmittelbarer Nähe von Ernen. Der Kern des Dorfes hat seinen Charakter bewahren können und ist gut erhalten. Es handelt sich um den ältesten Dorfkern der Schweiz in Holzbauweise.
Die Skiliftanlage Ernergalen ist nicht weit entfernt. Das Skigebiet mit seinen Nord und Südhangpisten ist bekannt für beste Schneeverhältnisse bis ins Frühjahr.
Mühlebach wurde im Frühjahr 2005 mit den früheren Gemeinden Ernen, Steinhaus VS und Ausserbinn zur neuen Gemeinde Ernen fusioniert.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Name stammt gemäss Johannea Stumpf, von seinen Mühlen (genauer Müllinen) ab. Erstmals wird der Ort 1215 erwähnt. Dies im Zusammenhang mit dem Adelsgeschlecht von Mühlenbach, welche hier einen Wohnturm besass, welche ihnen den Namenszusatz eintrug. Dieses Geschlecht war mit dem Rittergeschlecht der Manegoldi in Natters versippt [1]. Die Manegoldi's waren Ministerialen des Bischoffes, und besassen sicher in der Gegend um ihren Stammsitz einen ansehnlichen Grundbesitz. Ab dem Jahr 1221 ist ein bischofflicher Besitz in Mühlebach verbürgt. Das Dorf stellte im 16. Jahrhundert mehrmals den Landeshauptmann. Am Anfang des 16. Jahrhunderts Peter Zlauwinen, in der Mitte Martin Clausen, und am Ende des 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts den Matthäus Schiner (den Neffen des Kardinals Matthäus Schiner). Die frühste bekannte Gemeindestatuten stammen aus dem Jahre 1530. Daneben ist eine Verordnung der drei Gemeinden Ernen, Niederernen und Mühlebach aus dem Jahr 1469 bekannt. Auch die Besitzverhältnisse des Gemeinen Bergs, wurde unter den drei Orten und Steinhaus im Jahr 1718 untereinander geregelt. Dies deutet auf eine ehemalige Zusammengehörigkeit der linksufrigen Gemeinden des Untergomses hin.
Kirchlich gehörte das Dorf immer zu Ernen.
Persönlichkeiten
- Kardinal Matthäus Schiner (1465-1522) wurde 1465 in Mühlebach geboren und galt als ein Mann von glänzenden Geistesgaben, der in grossen Dimensionen dachte, die europäische Politik mitbestimmte und in steiler Karriere zu höchsten Ämtern aufgestiegen war. Er war Erzbischof von Novara und Kardinal in Rom (1511 bis zu seinem Tod). Eine Wahl zum Papst verhinderte nur das Veto des französischen Königs.
- Die Bildehauer Moritz Bodmer (1618-1711) und dessen Sohn oder Enkel Johann Joseph Bodmer (1670-1743)[2].
Sehenswürdigkeiten
- Kapelle der Heiligen Familie, Barockbau von 1676, Hochaltar von 1680
- Geburtshaus Schiners, einer der ältesten Holzbauten im Wallis
Aufgegebene Gebäude
Der Bildstock des heiligen Jakobus des Älteren, wurde schon 1664 erwähnt. Die Zahl am Schloss des Gitter zeigte das Jahr 1710. Der Bildstock wurde 1974 entfernt, nachdem man im Jahre davor den Diebstahl verhindern konnte. Es handelte sich um eine Privatkapelle, diese steht östlich des Dorfes am Scheideweg von Mühlebach nach Ernen. Das Gebäude besteht noch heute ist allerdings größtenteils seines Schmuckes beraubt. Der gerettete Altar wird in der Kapelle von Müllebach aufbewahrt. Der Altar wird dem Bodemer-Sigristen-Kreises zugeordnet, und wurde am wahrscheinlichsten von Moritz Bodmer geschaffen.
Die Kapelle des Heiligen Niklaus, stand bis 1956 unter der Wüstung der mittelalterlichen Burg „uff em Schloss“. In der Privatkapelle war die „Pietà von Müllebach“ untergebracht welche sich heute im Pfarrhaus von Ernen befindet. Anstelle des Kapelle befand sich von 1956 bis 1968, ein Bildstock in der Form eines offenen, kreisrunden Pavillons. Der Architekt war Amandée Cachin von Brig, und die Anroniusstatue stammte von Hans Loretan.
Literatur
- Walter Ruppen, Kunstdenkmäler der Schweiz Band 67 "Die Kunstdenkmäler des Kanton Wallis Band 2 Untergoms" Birkhäuser Verlag Basel 1979 ISBN 3-7643-1080-4
Einzelnachweise
- ↑ S. Noti, Die Adligen und Ritter des Untergoms im 13. Jahrhundert, Walliser Bote 128 (1958), Nr. 245
- ↑ In beiden Fällen, gibt es in den Kirchenbücher, widersprüchliche Angaben, bzw. namensgleiche oder nur Einträge deren Angaben nicht richtig mit den Lebenläufen übereinstimmen
Weblinks
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