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NFO ist eine Abkürzung für „Info“. Sie wird aufgrund der 8.3-Beschränkung vieler Dateisysteme als Dateinamenserweiterung benutzt und stammt ursprünglich aus der Warez-Szene, in der fast allen illegal verbreiteten Software-Produkten eine NFO-Datei beigelegt ist.
In Microsoft Windows ist .nfo die Dateinamenserweiterung für das in Windows integrierte Programm Systeminformationen. Für dieses Programm bestimmte NFO-Dateien haben keinen Zusammenhang zu NFO-Dateien der Warez-Szene und sind daher nicht kompatibel.
Inhaltsverzeichnis
NFO-Dateien mit ASCII-Art
Dateien mit der Erweiterung .nfo sind häufig generische ASCII-Textdateien, die z. B. mit einem einfachen Texteditor betrachtet werden können. Fast immer ist es damit möglich, den Großteil des Informationsgehaltes der NFO-Datei darzustellen.
Für die im Großteil der NFO-Dateien verwendete ASCII-Art werden die in DOS üblichen Zeichensätze CP850 für Westeuropa und CP866 für Russland verwendet.
Programme für NFO-Dateien
Gemeinsam mit der Verwendung von nichtproportionalen Schriften können auch die nötigen Zeichensätze von vielen üblichen Texteditoren nicht korrekt dargestellt werden. Es wurden daher spezielle NFO-Anzeigeprogramme (engl. NFO-Viewer) entwickelt, die auf aktuellen Betriebssystemen eine korrekte Anzeige von in NFO-Dateien enthaltener ASCII-Art ermöglichen. Einige Texteditoren können mit diesen Zeichensätzen ebenfalls umgehen und ermöglichen so ein eingeschränktes Bearbeiten von NFO-Dateien.
Des Weiteren gibt es spezielle Programme, die Bilder in ASCII-Art transformieren, was man anschließend mit einem entsprechenden Editor um informativen Text erweitern kann.
Um das Anzeigen von NFO-Dateien auf Internetseiten zu ermöglichen gibt es Programme, die eine NFO-Datei (eine Textdatei) in eine PNG-Datei (eine Bilddatei) umwandeln können.
Die Warez- und Demo-Szene
Insbesondere in der Warez-Szene ist es gängig, den Veröffentlichungen Anmerkungen in einer NFO-Datei hinzuzufügen. Hierin werden üblicherweise Informationen über die Qualität des Releases, Seriennummern zum Entsperren der mitgelieferten Software oder Ähnliches aufgeführt. Zudem werden oft andere Releases angekündigt, befreundete Release Groups gegrüßt, verfeindete beschimpft und es wird scherzhaft („All we need are Girls…“) oder auch ernst gemeint („We are currently looking for…“) beschrieben, was die Release Group momentan benötigt. Diese Wünsche stehen fast immer am Ende der NFO unter den Grüßen, wo teils sogar E-Mail-Adressen für die Kontaktierung angegeben werden.
Eingeleitet und umschmückt sind die Texte der NFO-Datei mit ASCII-Art in Form von allerlei Schnörkeln, Graffiti-Logos und Comicfiguren, alle zusammengesetzt aus einzelnen ASCII-Zeichen.
Obwohl es seit langem möglich ist, mit wesentlich geringerem Aufwand viel detailliertere und auch bunte Grafiken zu erstellen (z. B. im PNG-Format), schwärmen Releasegroups nach wie vor von ASCII-Art, da sie den jugendhaften Geist der harten, kommandozeilenorientierten Hackerkultur der 1980er Jahre besitzt. NFO-Dateien sind somit als Hommage an diese Zeit zu verstehen.
Systeminformationen unter Microsoft Windows
Unter Microsoft Windows seit Windows 2000 sind Dateien mit der Dateinamenserweiterung .nfo standardmäßig mit dem Programm Systeminformationen (msinfo32.exe) verknüpft. Sie beinhalten Informationen über ein Computersystem wie etwa die Hardware-Ausstattung.
Da unter Windows alle Dateien, die auf .nfo enden, standardmäßig mit diesem Programm geöffnet werden, erscheint beim Versuch NFO-Dateien mit ASCII-Art zu öffnen eine Fehlermeldung.
Weblinks
NFO-Viewer und Editoren
Programme, die allein der Anzeige von NFO-Dateien dienen:
Editoren, die auch mit NFO-Dateien umgehen können:
- Ascension (Mac)
- NFOpad – einfacher Notepad-Klon mit NFO-Unterstützung
- GetDiz – Freeware Windows Text Editor mit korrekter NFO Darstellung
- Die meisten anderen Texteditoren stellen unter Windows bei Einstellung der Schriftart „Terminal“ mit Zeichensatz „OEM/DOS“ die Zeichen richtig dar.
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