Nabenmotor

Nabenmotor
Lohner-Porsche, Rennversion mit Allrad-Nabenmotoren
Megola-Motor
Radnabenelektromotoren für Fahrräder

Ein Radnabenmotor ist eine Kraftmaschine, die direkt in ein Rad eines Fahrzeuges eingebaut ist und gleichzeitig die Radnabe trägt, so dass ein Teil des Motors mit dem Rad umläuft.

Erfunden wurde der Radnabenmotor bereits im 19. Jahrhundert, als Elektromobile mit solchen Radnabenmotoren, als Elektromotoren ausgeführt, ausgerüstet wurden. Schon Ferdinand Porsche rüstete zur Weltausstellung 1900 den „Lohner Porsche“ genannten Elektrowagen mit lenkbaren Radnabenmotoren aus. Im 20. Jahrhundert gab es zunächst Versuche mit Hybridantrieben, wobei ein Verbrennungsmotor einen Generator antrieb, der wiederum über Elektromotoren die einzelnen Räder antrieb. Dies funktioniert auch bei Anhängern.

In den 1920er-Jahren gab es mit der Megola auch ein Motorrad mit einem Fünf-Zylinder-Umlaufmotor als Radnabenantrieb, sowie eine Weiterentwicklung, das Killinger & Freund Motorrad.

Heute werden Radnabenmotoren oft bei Straßenbahnen, Trolleybussen sowie bei Elektrorollern und Pedelecs verwendet, sind aber auch für PKWs geeignet. Ein Beispiel hierfür sind die MIEV (Mitsubishi In-wheel motor Electric Vehicle), Elektro-Fahrzeuge des Autoherstellers Mitsubishi Motors, oder auch die Studie Lightning GT. Hauptvorteil ist hier der Wegfall des klassischen Antriebsstranges mit Getriebe, Differential und Antriebswellen sowie eine Steigerung der Effizienz durch den Wegfall der verschiedenen Übersetzungen und damit der Reibungsverluste. Nachteilig wirkt sich dabei der Anstieg der ungefederten Massen aus, wodurch das Fahrwerk weniger komfortabel wird. Hinzu kommt die direkte Beaufschlagung der Antriebe mit Umwelteinflüssen, Stoßbelastungen und den möglichen hohen Temperaturen der Bremsen (Magnetausfall durch Überschreiten der Curie-Temperatur bei permanenterregten Elektromotoren).

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