- Nassauische Fortschrittspartei
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Die Nassauische Fortschrittspartei war eine liberale Partei im Herzogtum Nassau.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Mit der Märzrevolution war es möglich geworden politische Vereine, die Vorgänger der späteren Parteien zu bilden. Die Wahlen waren jedoch noch reine Persönlichkeitswahlen. Parteilisten gab es genauso wenig wie Wahlkampagnen der einzelnen Gruppen.
Im Herzogtum Nassau schlossen sich die Liberalen zu einer Reihe lokaler Vereine zusammen, die sich Mitte 1848 im „Bund demokratischer Vereine“ zusammenschlossen. Auch wenn diese Vereine in der Bevölkerung hohe Akzeptanz genossen, wurden sie von der Regierung verfolgt und wieder aufgelöst. So wurde z.B. in Wiesbaden am 12. Juli 1848 der "Demokratischer Verein Wiesbaden" gegründet. Gründungsmitglieder waren unter anderem die Abgeordneten Karl Braun und Gustav Dünkelberg. Der Verein wurde jedoch bereits 3 Tage später durch die Regierung aufgelöst. Daraufhin wurde als Nachfolgeorganisation der „Verein zur Wahrung der Volksrechte“ gegründet. Gründungsmitglieder waren unter anderem Christian Minor, Friedrich Snell und Wilhelm Zais. Diese Vereine wurden in der Reaktionsära aufgelöst. Diese Vereine können als Vorläufer der Nassauischen Fortschrittspartei gelten.
Gründung
Im Dezember 1863, kurz vor den Landtagswahlen, wurde die Nassauische Fortschrittspartei gegründet. Es war die erste formell gegründete Partei des Herzogtums Nassau und sollte bis zu dessen Ende die einzige bleiben. Bereits Anfang 1863 hatten sich Theodor Dilthey, Hubert Hilf, Daniel Raht, Friedrich Schenck, Louis Gourdé, Christian Scholz und andere Liberale zusammengesetzt und das Programm der künftigen Partei erarbeitet. Dieses Programm wurde am 1. März 1863 auf Bürgerversammlungen in ganz Nassau verkündet. Man bekannte sich zu den Prinzipien des Liberalismus, forderte die Wiedereinsetzung der Reichsverfassung von 1848 sowie der Nassauischen Verfassung von 1848 und des damaligen Wahlgesetzes und strebte einen deutschen Nationalstaat an. Die Nassauische Fortschrittspartei verstand sich und wirkte als Nassauische Sektion des Nationalvereins.
Wahlerfolge
Bei den Landtagswahlen im Dezember 1863 erreichte die Nassauische Fortschrittspartei aus dem Stand heraus einen klaren Sieg und errang 17 von 24 Sitze in der zweiten Kammer und sogar alle 9 Wahlmandate der ersten Kammer der Landstände des Herzogtums Nassau. Bei den Wahlen am 24. Juni 1864 gelang der Fortschrittspartei ein Erdrutschsieg. Sie erhielt 20 von 24 Mandate in der zweiten und alle Wahlmandate in der ersten Kammer.
Ende Nassaus
Mit der Annextion des Herzogtums Nassaus durch Preußen endete die staatliche Selbstständigkeit Nassaus. Die Nassauische Fortschrittspartei ging in der Deutschen Fortschrittspartei auf.
Quellen
- Cornelia Rösner: Nassauische Parlamentarier: Nassauische Parlamentarier. Teil 1. Der Landtag des Herzogtums Nassau 1818 - 1866, Wiesbaden 1997, ISBN 3-930221-00-4, Seite VII – XXXV
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