Nathu La

Nathu La

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Nathu La
Passhöhe

Passhöhe

Süd Nord
Passhöhe 4.545 m
Region Bundesstaat Sikkim (Indien) Autonomes Gebiet Tibet
Talorte Gangtok Qiemacun
Ausbau Passstraße
Gebirge Himalaya
Profil
Ø-Steigung 4,5 % (2.765 m / 62 km)  
Karte
Nathu La (Tibet)
Nathu La
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Koordinaten 27° 23′ 12″ N, 88° 49′ 53″ O27.38669444444488.8313333333334545Koordinaten: 27° 23′ 12″ N, 88° 49′ 53″ O
Tibetische Bezeichnung
Tibetische Schrift:
rna thos la
Offizielle Transkription der VRCh:
Natoi La
THDL-Transkription:
Natö La
Andere Schreibweisen:
Nathö La
Chinesische Bezeichnung
Vereinfacht:
乃堆拉
Pinyin:
Nǎiduī Lā

Nathu La (Natoi La;[1] auch Nathula; Nepali: नाथू ला, Nāthū Lā?/i) ist ein Gebirgspass an der indo-tibetischen Grenze, der den indischen Bundesstaat Sikkim mit dem Autonomen Gebiet Tibets (China) verbindet. Er war Teil der südlichen Route der Seidenstraße, wurde aber 1962 infolge des Indisch-Chinesischen Grenzkriegs geschlossen. Im Juli 2006 wurde der Pass wieder geöffnet.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Nathu-La-Pass liegt 56 km östlich von Sikkims Hauptstadt Gangtok auf einer Höhe von 4545 m und ist etwa 460 km von der tibetanischen Hauptstadt Lhasa und 550 km von der indischen Hafenstadt Kolkata entfernt. Anders als der nur 5 km entfernte Jelep-La-Pass, ist der Nathu-La-Pass im Winter nicht passierbar, da starke Schneefälle und Temperaturen unter −25 °C üblich sind.

Die Straße von Gangtok nach Nathu La, die zu den höchsten befahrbaren Straßen der Welt gehört, ist landschaftlich besonders reizvoll. Die Vegetation wechselt von subtropischen Wäldern über alpine Klimate bis hin zur Tundra und Kältewüste im Hochgebirge. Auf der chinesischen Seite führt der Weg weiter zum Chumbi-Tal im tibetischen Hochland.

Geschichte

Nathu La wurde schon in der Antike als Abzweigung der Seidenstraße benutzt, die Lhasa mit der bengalischen Ebene verband. Nachdem 1815 die Briten Gebiete Sikkims, Nepals und Bhutans annektiert hatten, nahm der Handel über den Pass deutlich zu. Im Dezember 1893 wurde ein Handelsvertrag zwischen dem Königreich Sikkim und Tibet abgeschlossen, der den Warenfluss über den Nathu La garantierte.

Im September 1904 schlossen die britischen Kolonialherren mit Tibet ein Abkommen, das den Briten nicht nur den Zugang zum Chumbi-Tal, sondern auch die Errichtung von Handelsposten in den tibetischen Städten Gyangzê und Gartok ermöglichte. Dieser Vertrag wurde aber von den Briten unter massiven Druck erzwungen, nachdem der britische Forschungsreisende Francis Younghusband den 13. Dalai Lama Thubten Gyatso vertrieben und die Hauptstadt Lhasa eingenommen hatte. Nachfolgende Verhandlungen bestätigten die Oberhoheit Chinas über Tibet, im November 1904 schlossen die Briten einen Handelsvertrag mit China ab.

Anfang der 1950er Jahre übernahm die neugegründete Volksrepublik China mehr und mehr die Kontrolle über Tibet. Dieses führte 1959 zu einem Volksaufstand, der blutig niedergeschlagen wurde. Zu dieser Zeit diente der Nathu-La-Pass als Fluchtweg für viele Tibeter. Doch infolge des Indisch-Chinesischen Grenzkrieges, in dem Nathu La Schauplatz mehrerer Gefechte zwischen den verfeindeten Truppen war, wurde der Pass wie auch weitere Grenzübergänge zwischen Indien und China 1962 geschlossen.

Erst nach über zwanzig Jahren kam es wieder zu einer Annäherung zwischen den beiden Staaten. 1992 wurde angeregt, die Verbindung Lhasa-Kalimpong wiederzueröffnen. Doch es dauerte weitere elf Jahre, bis offizielle Gespräche über eine mögliche Grenzöffnung aufgenommen wurden. Im Jahr 2004 kam es schließlich zu einem Abschluss dieser Gespräche und es wurde eine Öffnung des Nathu La für Oktober 2005 vereinbart. Organisatorische Probleme auf Seiten Chinas verzögerten aber die feierliche Grenzöffnung bis zum 6. Juli 2006. Zur Öffnung des Passes waren offizielle Vertreter beider Staaten, sowie je 100 Händler aus Indien und Tibet, die durch ihren Grenzübertritt die Handelsbeziehungen zwischen beiden Regionen wiederaufnahmen, anwesend.[2]

Im Jahr 2009 wurde das erste Land-Datenkabel zwischen Indien und China über den Nathu La verlegt.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 国家测绘局地名研究所 (Hg.): 西藏地名 / བོད་ལྗོངས་ས་མིང . Beijing: 中国藏学出版社, 1995, S. 337.
  2. Kirstin Wenk: China und Indien wandeln auf Pfaden der Seidenstraße; in: Die Welt, Ausgabe vom 7. Juli 2006
  3. Werner Pluta: Digitale Seidenstraße durch den Himalaya; Golem, 31. August 2009.

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