- Nationale Alternative
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Die Nationale Alternative (NA) ist eine neonazistische Gruppe und eine Partei, die in Ostberlin gegründet wurde. Am 5. März 1990 wurde sie in das DDR-Parteiregister aufgenommen.
Die in den 80er Jahren entstandene Ostberliner Skinheadgruppe „Lichtenberger Front“ nannte sich, als sie sich der neo-nationalsozialistischen Bewegung zuwandte, in „Bewegung 30. Januar“ um. Aus dieser Gruppe gründete sich am 30. Januar 1990 die „Nationale Alternative“. Diese Gruppe wurde zum Zentrum des Rechtsextremismus in Ostdeutschland. Nach der Wende erhielt die Gruppe Unterstützung durch die österreichische Volkstreue Außerparlamentarische Opposition (VAPO) und die Gesinnungsgemeinschaft der Neuen Front (GdNF) um Michael Kühnen.
Die NA bestand aus einer Reihe bekannter Berliner Neonazis. Nach der Gründung folgten eine Reihe von Hausbesetzungen am 18. Februar 1990 in Berlin-Lichtenberg. Am 27. April wurde ein Haus von der Polizei gestürmt. Es wurden Waffen und Propagandamaterial beschlagnahmt, zeitweise wurde der gesamte NA-Vorstand festgenommen.[1] Am 5. März wurde der Gruppe daraufhin ein legales Mietsverhältnis in der Weitlingstraße 122 angeboten. Dort wurde eine Parteizentrale errichtet. Zahlreiche deutsche Neonazikader nutzten diesen Ort um Schulungen durchzuführen. Die Anzahl der Anhänger und Sympathisanten erreichte in der zweiten Hälfte 1990 mit 600 ihren Höhepunkt. Zu den Mitgliedern der NA gehörten zeitweilig Ingo Hasselbach, Frank Lutz, Heiko Baumert, Oliver Schweigert, Bendix Wendt und Andre Riechert. Weibliche Mitglieder mussten der Deutschen Frauenfront beitreten. Ende 1990 setzte aufgrund interner Streitigkeiten ein Zerfallsprozess ein. Zum Bruch mit der GdNF kam es noch 1990. Anlass waren die Diskussion um Kühnens Homosexualität und das von ihm durchgesetzte Aktivitätsbeschränkungsgebot für die NA auf Berlin. Ein Teil der Anhänger wechselte in die Deutsche Alternative (DA). Aus der NA entstand der „Freundeskreis Revolutionärer Volkssozialisten“ und die „Kameradschaft Sozialrevolutionärer Nationalisten“. Formell wurde die NA nicht aufgelöst.[2]
Partei
Die NA wurde am 5. März 1990 in das DDR-Parteienregister aufgenommen. Das Parteiprogramm wurde von der Hamburger Partei Nationale Liste (NL) zum Teil wortwörtlich übernommen. Schnell entstanden NA-Zweigstellen in Dresden, Cottbus, Rostock, Bitterfeld und Königs Wusterhausen. Die Partei finanzierte sich aus dem Verkauf von Militaria.[1]
Die Partei stellte einen Kandidaten für die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus im Dezember 1990.
Einzelnachweise
- ↑ a b Britta Bugiel: Rechtsextremismus Jugendlicher in der DDR und in den neuen Bundesländern von 1982-1998, S. 129f.
- ↑ Norbert Madloch: Rechtsextremismus in Deutschland nach dem Ende des Hitlerfaschismus, in: Klaus Kinner und Rolf Richter: Rechtsextremismus und Antifaschismus. Historische und aktuelle Dimension. Berlin: Karl Dietz Verlag. 2000. S. 57-215, S. 75ff., 90, 165
Literatur
- Jens Mecklenburg (Hg.): Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.286f
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