- Arnost Lustig
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Arnošt Lustig (* 21. Dezember 1926 in Prag) ist ein tschechischer Schriftsteller und Publizist, der sein Werk vor allem dem Holocaust widmet.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach dem Besuch der Realschule, aus der er 1941 wegen rassistischer Vorurteile ausgeschlossen wurde, internierte man ihn am 13. November 1942 im KZ Theresienstadt, verlegte ihn später ins KZ Auschwitz-Birkenau und schließlich ins KZ Buchenwald. 1945 gelang ihm aus einem Todestransport nach dem KZ Dachau die Flucht und er versteckte sich bis Ende des Krieges an verschiedenen Orten. In Folge des Holocaust verlor er seine Familie, was später sein Schaffen stark beeinflusste. Nach dem Krieg begann er 1946 ein Studium an der Karls-Universität Prag. 1948 fuhr er als Berichterstatter des israelischen Unabhängigkeitskrieges im Auftrag von Lidové noviny nach Israel.
Nach seiner Rückkehr arbeitete er als Redakteur für den Tschechoslowakischen Rundfunk, als Leiter der Kulturrubrik in der Tageszeitung Mladý Svět (Junge Welt) sowie als Drehbuchautor für das Tschechoslowakische Fernsehen. Nach dem Einmarsch der Warschauer Pakt-Truppen in die Tschechoslowakei im August 1968 musste er das Land verlassen. Er ging zunächst nach Jugoslawien, arbeitete dort im Filmstudio Zagreb, später nach Israel und lebt seit 1970 in den USA. Dort arbeitete er von 1973 bis 2003 als Professor für Film und Literatur an der American University in Washington, D. C.. 1995 bis 1997 war er Chefredakteur der tschechischen Ausgabe der Zeitschrift Playboy. Lustig wohnt seit den 90er Jahren wieder in Prag. 2008 bekam er den achten Prager Franz-Kafka-Preis.
Lustig war enger Freund des verstorbenen Schriftstellers Ota Pavel.
Werke
Der Großteil seiner Werke befasst sich mit dem Leben der Juden während des 2. Weltkrieges und dem Holocaust. Er beschäftigt sich mit der Psyche und den Beziehungen des Individuums zu den beschriebenen Ereignissen.
Erzählungen
- Noc a naděje, 1957
- Démanty noci, 1958
- Ulice ztracených bratří, 1959
- První stanice štěstí, 1961
- Transport z ráje, 1962
- Nikoho neponížíš, 1963
- Bílé břízy na podzim, 1966
- Propast: Román, 1966
- Hořká vůně mandlí, 1968
Novellen
- Můj známý Vili Feld, 1961
- Dita Saxová, 1962
- Modlitba pro Kateřinu Horovitzovou, 1964
- Nemilovaná: Z deníku sedmnáctileté Perly Sch., 1979
Sammelwerke
- Noc a den, 1962
- Vlny v řece, 1964
Romane
- Miláček, 1968
- Král promluvil, neřekl nic, 1990
- Tma nemá stín, 1991
- Velká trojka, 1991
- Trilogie o osudech tří židovských žen:
- Colette: Dívka z Antverp, 1992
- Tanga: Dívka z Hamburku, 1992
- Lea: Dívka z Leeuwardenu, 2000
- Dům vrácené ozvěny, 1994
- Dívka s jizvou, 1995
- Kamarádi, 1995
- Modrý den, 1995
- Porgess, 1995
- Neslušné sny, 1997
- Oheň na vodě: Povídky, 1998
- Dobrý den, pane Lustig: Myšlenky o životě, 1999
- Krásné zelené oči, 2000. – Deutsch: Deine grünen Augen. Roman. Aus dem Englischen von Silvia Morawetz und Werner Schmitz. Berlin: Berlin-Verlag 2007. ISBN 9783827005762
- Zasvěcení, 2002
Sonstige Werke, Essays
- Odpovědi: Rozhovory s Harry Jamesem Cargassem a Michalem Bauerem, 2000
- Eseje: Vybrané texty z let 1965–2000, 2001
- Esence, 2004
Autobiografie
- 3x18 (portréty a postřehy), 2002
Verfilmungen
- 1963 - Transport aus dem Paradies (Transport z ráje) - Regie: Zbyněk Brynych
- 1964 - Diamanten der Nacht (Démanty noci) - Regie: Jan Němec
Mitgliedschaften
- Obec spisovatelů (Tschechischer Schriftstellerverband)
Weblink
- Literatur von und über Arnošt Lustig im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten NAME Lustig, Arnošt KURZBESCHREIBUNG tschechischer Schriftsteller und Publizist GEBURTSDATUM 21. Dezember 1926 GEBURTSORT Prag
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