Nationalkongress zur Verteidigung des Volkes

Nationalkongress zur Verteidigung des Volkes
Flagge der CNDP

Der Nationalkongress zur Verteidigung des Volkes (französisch Congrès national pour la défense du peuple, CNDP) war eine Rebellengruppe von Laurent Nkunda, angeblich zum Schutz der Tutsi in der Demokratischen Republik Kongo.[1] Er war eine der Konfliktparteien im dritten Kongokrieg.

Inhaltsverzeichnis

Ziele

Das Hauptziel der CNDP war zunächst der Schutz der kongolesischen Tutsi vor den aus Ruanda stammenden Hutu-Milizen der FDLR, deren Funktionäre für den Genozid in Ruanda 1994 verantwortlich waren. Später versuchte der CNDP-Chef Laurent Nkunda die CNDP zu einer multiethnischen, gesamtkongolesischen politischen Alternative zu machen. Ruanda wurde vorgeworfen den CNDP als Stellvertreter zu verwenden, um in die Angelegenheiten des Nachbarlandes einzugreifen.[2].

Geschichte

Der CNDP wurde nach eigenen Angaben 2006 gegründet.[3] Im August 2008 hat der CNDP in einer großangelegten Offensive mehr als eine Viertelmillion Menschen vertrieben.[4] Menschenrechtsgruppen beschuldigen den CDNP der Tötung, Vergewaltigung und Folterung.[4] Als Konfliktpartei galten die Rebellen des CNDP aber als wesentlich disziplinierter als die plündernden Regierungstruppen und die mit ihnen verbündeten Maj-Maj-Milizen.

Anfang Januar 2009 wurde CNDP-Führer Laurent Nkunda von seinem Militärchef Bosco Ntaganda gestürzt.[5] Ntaganda verbündete sich mit der kongolesischen Regierung und ging mit ihr gemeinsam gegen die Hutu-Miliz FDLR vor.[6] Am 22. Januar 2009 wurde der flüchtige Laurent Nkunda von ruandischen Einheiten festgenommen.[7]

Die Soldaten der CNDP, nun ohne Führung, erklärten sich sechs Tage später (am 29. Januar 2009) dazu bereit sich in die Armee der Regierung einzugliedern, um gemeinsam gegen die FDLR (speziell in der Region Nord-Kivu) vorgehen zu können.[8]. Die Anzahl der Soldaten wird auf ca. 6.200 geschätzt. Diese sollten nach Regierungsangaben bis zum 2. Februar voll integriert sein.[9] Nur wenige hundert CNDP-Kämpfer haben sich bisher in die Nationalarmee integrieren lassen.

Am 23. März 2009 unterzeichneten Vertreter der CNDP in Goma ein unter UN-Vermittlung ausgehandeltes Friedensabkommen mit der Regierung, das sie in eine legale politische Organisation umwandelt.[10]

Weblinks

Quellen

  1. Washington Post, 5. August 2007.
  2. http://news.bbc.co.uk/2/hi/africa/7834750.stm
  3. http://www.cndp-congo.org/page-en.php?history
  4. a b http://news.bbc.co.uk/2/hi/africa/7812504.stm
  5. die tageszeitung: Machtkampf vor Friedensrunde vom 7. Januar 2009.
  6. Wiener Zeitung: Kongo: Rebellen gespalten vom 21. Januar 2009.
  7. Tagesschau: Rebellenführer Nkunda festgenommen (nicht mehr online verfügbar) vom 23. Januar 2009.
  8. The New Times: CNDP schließt sich den Regierungstruppen an vom 30. Januar 2009.
  9. The New Times: Integration of rebel troops to continue vom 31. Januar 2009.
  10. Nachrichten.ch[1], Der Standard[2], v. 23. März 2009.

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