- Nationalsozialistischer Führungsoffizier
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Die Bezeichnung Nationalsozialistischer Führungsoffizier (NSFO) charakterisiert einen Tätigkeitsbereich der Offiziere der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Die Wehrmachtsführung sah es als wichtig an, dass sowohl die militärfachliche Führung als auch die politisch-weltanschauliche Erziehungsaufgabe im nationalsozialistischen Sinn in der Hand desselben Truppenführers liegen sollte. Hierin unterschied sich der NSFO vom Politoffizier bzw. Kommissars der Roten Armee, der keine regulären militärischen Führungsaufgaben wahrnahm, sondern nur politische.
Der Nationalsozialistische Führungsstab des OKW (NSFO) wurde aufgrund eines Erlasses von Adolf Hitlers vom 22. Dezember 1943 eingerichtet. Er wurde von General Hermann Reinecke geführt. Seine Offiziere sollten den Soldaten der Wehrmacht durch Vorträge und Gespräche die nationalsozialistische Weltanschauung nahe bringen. Dies hatte den Zweck, den Durchhaltewillen der Soldaten zu stärken.
„Dem revolutionären Willen des Feindes […] müssen wir nunmehr die ganze revolutionäre Kraft des Nationalsozialismus entgegensetzen, […] Wehrmacht, Partei, Volkssturm sind die nationalsozialistische Revolution. Der deutsche Soldat kämpft demnach als bewaffneter Nationalsozialist. Den Krieg rein militärisch zu führen, genügt nicht.[1]“
Die NSFO waren dem Offizierskorps der Wehrmacht entnommen, mussten aber zuvor durch einen von Parteikanzleichef Martin Bormann eingesetzten Arbeitsstab bestätigt werden. Der von Wilhelm Ruder geleitete Stab hatte zu überprüfen, ob die Männer im nationalsozialistischen Sinn „einwandfrei“ wären.
Ende 1944 gab es rund 47.000 nebenamtliche NSFO und nur etwa 1.100 hauptamtliche, die an zentralen Schulungslehrgängen teilnahmen. Bei den Regimentern und Bataillonen nahmen Offiziere die NSF-Tätigkeit in Nebenfunktion wahr, bis zur Ebene der Divisionsstäbe wurden den Kommandeuren NSFO zugeteilt und direkt unterstellt. Auf Ebene der Kompanien nahm der Einheitsführer die Funktion des NSFO wahr.
Literatur
- Andreas Kunz: Wehrmacht und Niederlage. Die bewaffnete Macht in der Endphase der nationalsozialistischen Herrschaft 1944-1945, Schriftenreihe des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, Bd.64, München 2005, ISBN 3-486-57673-9, S. 240-248
Einzelnachweise
- ↑ Zitiert nach Andreas Kunz 2005, S. 241.
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