- Nerigal
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Nergal (sumerisch EN-ERI-GAL, Nerigal, akkadisch Nergal, „Herr der Unterwelt“) ist eine Gottheit der sumerisch-akkadischen und damit auch der babylonischen und assyrischen Religion und damit auch Vorbild und Bestandteil anderer Gottheiten diverser altorientalischer Völker.
Nergal ist der Gott der Unterwelt und des Todes. Die Herrschaft hat er der Göttin Ereschkigal entrissen, die seine Frau wird. Er ist der Sohn von Enlil und der Ninlil, Bruder des Ninurta. Nergal verkörpert auch die vernichtende Sonnenhitze, so dass ihm auch Brände sowie bei Mensch und Vieh Fieber und Seuchen zugeschrieben wurden. Außerdem stand er für den Kampf gegen feindliches Fremdland. Sein Hauptkultort war wie auch der von Erra die Stadt Kutha in seinem Tempel Emeslam, nordöstlich von Babylon.
Eine besondere Erscheinungsform Nergals ist die der Zwillingsbrüder Meslamta'ea und Lugalgirra. Hier ist er ein in Kutha verehrter sumerischer Kriegs- und Unterweltsgott. Der Name Meslamta’ea entstand aus der Verbindung zum Heiligtum und bedeutet: der aus dem Meslam-Heiligtum Hervortretende.
Der Planet Mars wurde von den Babyloniern ebenfalls mit Nergal bezeichnet.
Literatur
- E. von Weiher: Der babylonische Gott Nergal. Neukirchen-Vluyn 1971
- Helmut Freydank u.a.: Lexikon Alter Orient. Ägypten * Indien * China * Vorderasien, VMA-Verlag, Wiesbaden 1997 ISBN 3-928127-40-3
- Brigitte Groneberg: Die Götter des Zweistromlandes. Kulte, Mythen, Epen, Artemis & Winkler, Stuttgart 2004 ISBN 3-7608-2306-8
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