- Arschkarte
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Der Begriff Arschkarte findet Anwendung in den derb-umgangssprachlichen Redewendungen „die Arschkarte ziehen“, „die Arschkarte zeigen“ oder „die Arschkarte haben“ im Sinne von „Pech haben, ein Missgeschick erleben“ (ähnlich der Redewendung „den Schwarzen Peter ziehen“). Damit wird ausgedrückt, dass eine Situation für eine Person besonders ungünstig verläuft oder unangenehme Folgen hat.
Zur Herkunft der Redewendung gibt es nur Vermutungen. So ließe sie sich, einer verbreiteten modernen Sage folgend, von der ab 1970 eingeführten Roten Karte beim Fußball ableiten. Um Verwechslungen zu vermeiden, bewahrten Fußballschiedsrichter häufig die Gelbe Karte in der Brusttasche, die Rote Karte dagegen in der Gesäßtasche auf. Der Spieler, dem der Schiedsrichter die Rote Karte zeigt, hätte dann „die Arschkarte bekommen“.[1] Damit zusammenhängend gibt es mitunter die Annahme, die Karten seien deswegen in unterschiedliche Taschen gesteckt worden, weil der Fernsehzuschauer zur Zeit des Schwarz-Weiß-Fernsehens die Farbunterschiede nicht erkennen konnte.[2] Die genaue Ableitung der Herkunft ist dennoch unklar.[3]
Einzelnachweise
- ↑ Vergleiche Ausführungen des Literaturwissenschaftlers Rolf-Bernhard Essig in der Sendung Essigs Essenzen im Deutschlandradio, 16. Mai 2008, Link zuletzt abgerufen 18. Mai 2009
- ↑ so etwa in einem Lexikoneintrag beim Fernsehsender Pro7, Link zuletzt abgerufen 18. Mai 2009
- ↑ Vergleiche die Glosse von Robert Sedlaczek in der Wiener Zeitung vom 15. Januar 2008; Link zuletzt abgerufen 18. Mai 2009
Siehe auch
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Wiktionary: Arschkarte – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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