- Neumagen
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Neumagen Gewässerkennzahl DE: 23364 Lage Baden-Württemberg, Deutschland Flusssystem Rhein Abfluss über Möhlin → Rhein → Nordsee Quellgebiet Beim Weiler Stohren auf dem Gebiet von Münstertal Mündung Zwischen Biengen und Hausen an der Möhlin in die Möhlin 47.9494444444447.6725221Koordinaten: 47° 56′ 58″ N, 7° 40′ 21″ O
47° 56′ 58″ N, 7° 40′ 21″ O47.9494444444447.6725221Mündungshöhe 221 m ü. NN Länge 26 km Einzugsgebiet 66,29 km² Abflussmenge MNQ: 100 l/s
MQ: 1,745 m³/s
MHQ: 19,8 m³/s
HHQ: 44,1 m³/s (im Jahr 1994)Der Neumagen ist ein 26 Kilometer langer Nebenfluss der Möhlin im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Von seinen höchstgelegenen Quellen bis zur Mündung beträgt das Gesamtgefälle gut 1000 Meter. Er ist der steilste Fluss auf der Westseite des Südschwarzwalds.
Der Name ist wie beispielsweise der von Nijmegen (lat. Ulpia Noviomagus Batavorum) keltischen Ursprungs. Er geht zurück auf das keltische Wort magos für „Feld“, „Ebene“, dann „Markt“ und das keltische Adjektiv noviios für neu. Die Endung wurde von -os zu -us latinisiert. Am Unterlauf des Neumagen sind verschiedene römische Siedlungsstellen archäologisch belegt.
Der Neumagen entspringt südwestlich des Schauinsland beim Weiler Stohren auf dem Gebiet der Gemeinde Münstertal/Schwarzwald. Das Einzugsgebiet umfasst unter anderem die südwestlichen Ausläufer des Schauinsland (Obermünstertal) und den nördlichen Teil des Belchenmassivs (Untermünstertal).
Der heute idyllische Lauf im Münstertal lässt kaum noch erkennen, wie stark die Wasserkraft des Neumagen bereits im Mittelalter durch Seitenkanäle für den Bergbau und die Weiterverarbeitung des Erzes genutzt wurde. Als Folge dieser Nutzung weisen heute Sedimente oder vom Fluss angeschwemmte Böden eine erhöhte Konzentration von Schwermetallen auf.[1]
Bei Staufen im Breisgau erreicht der Neumagen die Rheinebene, in die er ein ausgedehntes Binnendelta geschüttet hat. Er ist bis zu seiner Mündung in die Möhlin auf dem Gebiet der Gemeinde Bad Krozingen seit dem 18. Jahrhundert stark begradigt. Dies ist auf die zwischen 1708 und 1748 nachweisbare Flößerei zurückzuführen. Der Fluss gliedert jedoch mit seinem von Bäumen gesäumten Lauf die weiträumige, von Ackerflächen geprägte Ebene.
Der Neumagen erreicht die Möhlin nach Verzweigungen und mit verminderter Wasserführung durch (besonders sommerliche) Versickerungsverluste in den sandig-kiesigen Untergrund seines Schwemmfächers. Die Möhlin erscheint so trotz ihrer weit geringeren Wasserführung als der Hauptfluss, zumal ihr zuvor am Fuß des Neumagen-Schwemmfächers auch versickertes Wasser des Neumagen zutritt.
Der Neumagen hat seine Niedrigwasserphase (bis hinunter zu 0,1 m³/s) in den Sommermonaten. Verstärkt durch die Versickerungen kann es ab Oberkrozingen zum vollständigen Austrocknen kommen (1983, 1989, 1990, 2003).
Dagegen kann der Neumagen auch aufgrund des geringen Speichervermögens der Böden nach Gewitterniederschlägen oder im Zusammenhang mit der Schneeschmelze gefährlich anschwellen und über die Ufer treten. Der höchste gemessene Abfluss wurde im Mai 1994 mit 44,1 m³/s erreicht.
Auf dem Gebiet der Stadt Staufen ist die Errichtung eines Wasserkraftwerks geplant, womit an die mittelalterliche und neuzeitliche Nutzung (Gewerbekanal in Staufen mit ehemals zahlreichen Wassermühlen) des Flusses angeknüpft wird.
Einzelnachweise
- ↑ Korinna Thiem: Untersuchung über die Veränderung von Gewässern durch ihre Nutzung am Beispiel des Neumagens; Freiburg im Breisgau: Institut für Landespflege, 2006; ISBN 3-933390-33-8; Online-Version vom 6. Mai 2007.
Weblinks
Commons: Neumagen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- http://www.badische-zeitung.de/bad-krozingen/lebensraeume-im-neumagen-werden-vernetzt
- http://www.gaede-gilcher.de/main.php?folder=03_referenzen&content=03_referenzen/50_Gewaesser.03_Neumagen.subpage
- http://www.rp.baden-wuerttemberg.de/servlet/PB/menu/1231032/index.html
- http://fudder.de/artikel/2008/07/18/wer-bestimmt-welches-geschlecht-ein-fluss-bekommt/
- http://www.uvm.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/10805/Anhangsband_BGOberrhein_01_Maerz_05.pdf?command=downloadContent&filename=Anhangsband_BGOberrhein_01_Maerz_05.pdf
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