- Neumann-Neander
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Ernst Neumann-Neander (* 3. September 1871 in Kassel als Ernst Neumann; † 3. November 1954 in Düren-Rölsdorf) war ein Kunstmaler und Erfinder.
Leben und Wirken
Berühmt wurde Ernst Neumann-Neander nicht nur als Kunstmaler, Bildhauer, Dichter und Grafiker, sondern hauptsächlich als Karosseriedesigner von Automobilen und Motorjachten und motorradbegeisterter Erfinder. Bereits 1886 baute er sein erstes Motorrad.
Neumann-Neander, von Freunden und Bekannten aufgrund seiner Vielseitigkeit „N2“ genannt, kam über die Zwischenstationen Paris, München und Berlin 1923-1925 nach Euskirchen, von wo aus er im Jahre 1926 in Düren die Firma Neander Motorfahrzeug GmbH Düren-Rölsdorf gründete, die 1928 das erste eigene Neumann-Neander-Auto produzierte und seit 1935 die ersten in Euskirchen gefertigten Neumann-Neander-Motorräder.
In den vielen Jahren seiner Dürener Tätigkeit baute er etwa 2.100 Motorräder, die alle einen speziellen Rahmen hatten, den sogenannten Neander-Rahmen. Die Lizenz für diesen Rahmen verkaufte er 1928 an die Firma Opel. Auf Motorrädern mit diesem Rahmen wurden viele Rennen gewonnen.
In Rölsdorf gibt es am Fabrikgebäude der Firma Macherey - Nagel Ecke Bahnstraße/Neumann-Neander-Straße eine Gedenktafel. Der berühmte Neander-Schuppen, in dem die sagenhaften Konstruktionen entstanden, steht heute noch.
Ebenfalls legendär sind Neumann-Neanders drei- und vierrädrigen "Fahrmaschinen". Im Prinzip handelte es sich um aufs Wesentliche reduzierte Automobile, die man heute vielleicht als Roadster charakterisieren würde. Neumann-Neander verfolgte mit den Konstruktionen, die er bewusst nicht als Automobil bezeichnet wissen wollte, jedoch das Ziel, einen einfachen und erschwinglichen "Volkswagen" zu schaffen - ein Ziel, das nicht erreicht wurde; Gründe waren der hohe Preis durch die handwerkliche Einzelfertigung, und die teils aufwändigen, innovativen Verfahren, sowie ein mangelndes Marktinteresse an einem solchen Fahrzeug in einer Zeit, in der Automobile noch als reine Luxusgüter galten.
Literatur
- Franz Joseph Hall: Lichtquellen aus dem Geist. Frank Wedekind und Ernst Neumann-Neander. Pendragon, Bielefeld 1990 (Jahresgabe des Pendragon-Verlages für die Freunde des Verlages zum Jahreswechsel; 1990/91)
- Reinhold Kraft u.a. (Hrsg.): Ernst Neumann-Neander 1871 - 1954. [Ausstellungen anlässlich des 50. Todestages von Ernst Neumann; Das technische Werk: 28. Mai bis 3. Oktober 2004 im Deutschen Zweiradmuseum, Neckarsulm; Das künstlerische Werk: 4. September bis 24. Oktober 2004 im Otto-Junker-Haus, Hürtgenwald-Simonskall; 19. September bis 7. November 2004 im Leipold-Hoesch-Museum, Düren]. Hahne und Schloemer, Düren 2004, ISBN 3-927312-66-5
- E. Neumann-Neander: Tagebuch der Zerstörung. Düren im November und Dezember 1944. Düren 1994, ISBN 3-92909-609-9
- Thomas Trapp: Ernst Neumann Neander und seine Motorräder. Bonn 1996, 2. Auflage 2001, ISBN 3-89365-546-8
- Thomas Trapp: Ernst Neumann Neander und seine Fahrmaschinen. 2002, ISBN 3-89880-041-5
- Rölsdorfer Geschichte(n), herausgegeben anlässlich des 125-jährigen Bestehens der Schützenbruderschaft Constantia 1877 e.V., 2002, S. 267–290
Weblinks
- Entwürfe für Szawe und Büssing und eigene Fahrmaschinen
- Ausstellung von Neander-Motorrädern im Euskirchener Stadtmuseum
Personendaten NAME Neumann-Neander, Ernst ALTERNATIVNAMEN Neumann, Ernst (Geburtsname) KURZBESCHREIBUNG deutscher Kunstmaler, Erfinder und Motorradbauer GEBURTSDATUM 3. September 1871 GEBURTSORT Kassel STERBEDATUM 3. November 1954 STERBEORT Düren-Rölsdorf
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