Neuss-Reuschenberg

Neuss-Reuschenberg
Lage von Reuschenberg im Stadtgebiet von Neuss

Reuschenberg ist ein Stadtteil von Neuss. Die Einwohnerzahl beträgt 7484 auf einer Fläche von 3,22 km² (Stand 30. Juni 2007).

Inhaltsverzeichnis

Namen

Die Herkunft des Namens „Reuschenberg“ lässt sich auf das Schloss Reuschenberg zurückführen, welches ca. 2 km vom heutigen Ort Reuschenberg entfernt liegt. Dieses war Sitz des Adelsgeschlechts „Derer von Reuschenberg“, welches in Selikum, einem heutigen Nachbarort von Reuschenberg, saß. Ungewöhnlich ist, dass sich das viel kleinere Schloss Reuschenberg bei der Namensgebung des später gegründeten Stadtteils gegen den damals an Besitz viel überlegeneren Niederhof durchsetzte. Bis in die späten 1950er war Reuschenberg noch mit dem Zusatz Gartenvorstadt in den Stadtplänen zu finden.

Geschichte

Das Gebiet des heutigen Reuschenbergs wurde bis in die 1920er Jahre landwirtschaftlich genutzt. Das einzige bis zu dieser Zeit datierte Gebäude in diesem Gebiet war die Zollstation „Barriere“, die den ungefähren Mittelpunkt des heutigen Reuschenberg ausmachte, jedoch in den 1930er Jahren abgerissen wurde. 1931 legte der Rat der Stadt Neuss dann einen Plan vor, der vorsah, 23 Siedlerstellen von Größen zwischen 600 und 6000 m² entlang der Bergheimer Straße bereitzustellen, um Erwerbslosen mittels Privatanbau den Lebensunterhalt zu erleichtern, wobei die Errichtung etwaiger Häuser unter Beihilfe der zukünftigen Eigentümer zu geschehen hatte.

Mit der Siedlung Schlagbaum entstanden die ersten Häuser in Reuschenberg. In den folgenden Jahren wurde der Ausbau Reuschenbergs, das man nun als Gartenvorstadt bezeichnete, stetig vorangetrieben. Laut Plan sollten 350 Häuser für Arbeiter der Neusser Industrie und des Neusser Handwerks entstehen. Bis ins Jahr 1938 entwickelte sich die anfangs kleine Siedlung für Bedürftige zum Ort mit kleiner Ladenzeile zur nötigsten Versorgung der Anwohner. Der damals vielerorts angewandte Baustil des Neoklassizismus fand auch in Reuschenberg Anwendung. Vergleicht man Bilder Reuschenbergs mit denen anderer zur gleichen Zeit erbauten Siedlungen, so lassen sich ähnliche Züge hinsichtlich des Baustils ausmachen.

Während des Zweiten Weltkrieges blieb Reuschenberg im Gegensatz zur Mutterstadt Neuss weitestgehend verschont. Lediglich einzelne Brandbomben fielen auf die beschauliche Siedlung. Dennoch hatte man vorsorglich Bunker für die Bevölkerung errichtet, da man sich der Gefahr durch zivile Luftangriffe englischer und amerikanischer Streitkräfte bewusst war. Außerdem wurde ein großer Teil der Bürger evakuiert und in vom Krieg weniger betroffene Gebiete Deutschlands gebracht. Nach dem Zweiten Weltkrieg errichtete man im Nordosten Reuschenbergs Wohnungen für Vertriebene aus den im Krieg verlorenen Ostgebieten des deutschen Reichs. In den 60er und 70er Jahren wurden dann weitere mehrparteiige Häuser entlang der Bergheimer Straße errichtet, insgesamt stiegen auch die Einwohnerzahlen in dieser Zeit weiter an. Da sich in den 1970er Jahren der Pendlerverkehr nach Neuss vergrößerte, wurde die B 477 innerorts dementsprechend 4-spurig ausgebaut.

Freizeit

In Reuschenberg existieren ein Hallenbad sowie eine Eishalle. Diese befinden sich am Südpark. Bis 2005 existierte ein an das Hallenbad angeschlossenes Freibad, mit 50m-Becken, 10m-Sprungturm und Nichtschwimmerbecken mit 60m-Rutsche. Der Nichtschwimmerbereich wird derzeit abgerissen, dort entsteht jetzt eine Bade- und Saunalandschaft mit dem Namen WELLNEUSS. Das Bauprojekt wurde von einigen Anwohnern durch einstweilige Verfügung aufzuhalten gesucht, was jedoch nicht gelang. Mittlerweile wurde sowohl Saunalandschaft als auch das Schwimmbad wieder eröffnet. Zudem gibt es in Reuschenberg mehrere Spielplätze und mehrere Sportvereine. Unter anderem den Schieß-Sportverein Neuss-Reuschenberg 1956 e.V. hier werden auf der Schießsportanlage mit Bogen, Luftpistole, Luftgewehr, Luftgewehr aufgelegt, Zimmerstutzen, KK 50m aufgelegt, KK Sportgewehr, KK 60 Schuss liegend sowie Sportpistole im Kaliber .22 und Großkaliber regelmäßig Trainiert. Ebenso findet sich am Südpark, angrenzend an das Gebiet der Saunalandschaft, ein kleiner See mit Waldgebiet.

Verkehr

Reuschenberg ist mit dem Auto über die A 57 zu erreichen, es wird ebenfalls von mehreren Buslinien durchfahren, ist dadurch an den ÖPNV angebunden. Eine eigene Bahnanbindung existiert nicht, der nächstgelegene Bahnhof ist Neuss-Holzheim oder die Haltestelle Neuss-Süd. Beide Bahnhöfe sind ca. 2 km vom Ortszentrum entfernt.

Sonstiges

In Reuschenberg gibt es die zwei katholischen Pfarrgemeinden St. Elisabeth und St. Hubertus und die evangelische Erlöserkirche. Des Weiteren gibt es drei Kindergärten, die Albert-Schweitzer-Grundschule und die St.-Hubertus-Grundschule.

Des Weiteren ist in Reuschenberg eine von drei Neusser Rettungswachen zu finden, betrieben durch das Deutsche Rote Kreuz. Die anderen Rettungswachen finden sich auf der Neusserfurth (Malteser Hilfsdienst) sowie am Hammfeld (Johanniter Unfallhilfe).

51.1685805333846.68479442596447Koordinaten: 51° 10′ 6,89″ N, 6° 41′ 5,26″ O


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