- Nichiren-Shōshū
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Nichiren-Shōshū (jap. 日蓮正宗, dt. "Wahre Nichiren-Schule") bezeichnet eine der Schulen des Nichiren-Buddhismus, die sich auf den Reformator Nichiren (日蓮, "Sonnenlotus"; 1222-1282) bezieht und auch als Fuji-Linie bzw. Fuji-Schule bekannt ist.
Inhaltsverzeichnis
Zugehörigkeit und Lehre
Als Nichiren-Shōshū werden diejenigen Tempel bezeichnet, die den Taiseki-ji Tempel als ihren Haupttempel und den Nichiren-Schüler Nikkō als direkten Nachfolger Nichirens ansehen. Als vollkommen autonome buddhistische Schule formierte sich die Nichiren-Shōshū im Jahre 1912. Zu diesem Zeitpunkt löste sich der Taiseki-ji Tempel, mit dem ihm unterstehenden Tempeln von anderen sogenannten Nikkō-Tempeln, die auch als Hōnmōn-Shū bezeichnet wurden. Zuvor war der Versuch unternommen worden alle Nikkō-Tempel als eigenständige Schule des Nichiren-Buddhismus zu etablieren. Im Unterschied zur Nichiren-Shū verehrt die Nichiren-Shōshū Nichiren als einen Buddha. Im Zentrum von Nichirens Lehre steht die Verehrung des Lotos-Sutra (Sanskrit: Saddharmapundarîkasutra, Japanisch: Myo-Renge-kyō). Das entsprechende Mantra lautet: Namu Myōhō Renge Kyō (Daimoku, Titel des Lotos-Sutra). Derzeitiger Hohenpriester der Nichiren-shōshū ist Nichinyo Hayase (*1935).
Religiöse Ausübung
Neben dem Rezitieren des Daimoku, gehören am Morgen und am Abend auch die Rezitation von Abschnitten des Lotos-Sutra zu täglichen Ausübung und wird auch Gongyo genannt. Bestandteile hiervon sind[1]:
- Das zweite Kapitel des Lotos-Sutra (Hoben-pon)
- Das 16. Kapitel des Lotos-Sutra (Juryo-hon; Chogyo und Jiga-ge)
- Fünf stille Gebete inklusive Verehrung der drei Schätze (Drei Juwelen), gemäß der Auslegung der Nichiren-Shōshū sind die drei Schätze:
- Der Buddha: Nichiren Daishonin
- Das Dharma: Der Dai-Gohonzon
- Der Sangha: Der Hohenpriester der Nichiren-Shōshū.
Nichiren-Shōshū und Sōka Gakkai
Im Zuge von Auseinandersetzungen kam es in Jahren 1991 und 1997 zu einer Trennung zwischen der Sōka Gakkai und Nichiren-Shōshū. Die Sōka Gakkai galt bis dahin als die größte Laienorganisation innerhalb der Nichiren-Shōshū. Es ist davon auszugehen, dass sich eine Mehrheit der Laiengläubigen für einen Verbleib bei der Sōka Gakkai entschied. Andererseits führte diese Trennung jedoch in den 1990er Jahren auch zu einem Mitgliederzuwachs einer anderen Laienbewegung der Nichiren-Shōshū, der sog. Hokkekō Rengō Kai. Es gibt weder von der Nichiren-Shōshū noch von der Sōka Gakkai zuverlässige Angaben im Bezug auf Mitgliederzahlen bzw. deren Entwicklung nach der Trennung; auch wie viele Laiengläubige sich keiner der beiden Gruppen zugehörig fühlte bzw. zu anderen Nichiren-Schulen wechselte wurde offiziell nicht erfasst.
Quellen
- Leben aus der Lotosblüte von Margarete von Borsig
Einzelnachweise
- ↑ The Liturgy of Nichiren Shoshu, The Taiseki-ji Version, 1987
Weblinks
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