Nicollier

Nicollier
Claude Nicollier
Claude Nicollier


Land (Behörde): Schweiz (ESA)
Datum der Auswahl: 22. Dezember 1977
Anzahl der Raumflüge: 4
Start erster Raumflug: 31. Juli 1992
Landung letzter Raumflug: 28. Dezember 1999
Gesamtdauer: 42d 12h 5min
EVA-Einsätze: 1
EVA-Gesamtdauer: 8h 10min
Ausgeschieden: März 2007
Raumflüge

Claude Nicollier (* 2. September 1944 in Vevey, Waadt, Schweiz) ist ein Schweizer Militär-, Linien- sowie NASA-Testpilot und Astronaut. Er war der erste und bis jetzt einzige Schweizer, der den Weltraum besuchte.

Inhaltsverzeichnis

Biographisches

Nach einem Autounfall an Ostern 1969 schien seine junge Karriere als vielversprechender Jagdpilot der Schweizer Luftwaffe ein abruptes Ende gefunden zu haben, denn die Ärzte sagten ihm, dass er wahrscheinlich nie mehr in der Pilotenkanzel eines Flugzeuges sitzen könne. Drei Monate später sah er im Fernsehen die erste Mondlandung vom 21. Juli 1969 und der 25-jährige Claude schwor, dass er alles daran setzen werde, wieder fliegen zu können. Ein Jahr später sass er bereits wieder in der Pilotenkanzel, nahm in Genf das Studium der Astrophysik in Angriff und liess sich zum Linienpiloten ausbilden.

Ab 1976 arbeitete er als Wissenschaftler bei der ESA in Noordwijk, wo er sich als Raumfahrer bewarb und im Dezember 1977 für die erste ESA-Astronautengruppe ausgewählt wurde.

Raumfahrt

Als Teil eines Kooperationsprogramms der ESA mit der NASA flog Claude Nicollier mit vier verschiedenen Raumfähren vier Mal ins All. Vom 31. Juli bis 8. August 1992 umkreiste er an Bord des Space Shuttle Atlantis im Rahmen der STS-46-Mission in acht Tagen 136-mal die Erde, wozu ihn der damalige Schweizer Bundesrat Adolf Ogi am 7. August mit seinem rasch zum Bonmot gewordenen "Freude herrscht, Monsieur Nicollier" gratulierte.

Vom 2. bis 13. Dezember 1993 an Bord der Endeavour mit STS-61 und vom 22. Februar bis 9. März 1996 an Bord der Columbia mit STS-75 folgten weitere Flüge und zuletzt vom 19. bis 27. Dezember 1999 mit der Discovery STS-103, bei welchem er sich zusammen mit der restlichen Crew als Serviceexperte des Hubble-Weltraumteleskops bewährte. Dabei unternahm er seinen ersten Weltraumausstieg und installierte neue Instrumente am Hubble.

Von 2000 bis 2007 arbeitete er für das Astronautenbüro der NASA in der Abteilung für Außenbordeinsätze.

Im März 2007 verließ Nicollier die ESA, heute ist er Professor an der ETH Lausanne.

Nebst seinen Erlebnissen außerhalb der Erdatmosphäre beschreibt er einen Aufstieg zum Matterhorn zusammen mit seiner damals 14-jährigen Tochter 1992 als Höhepunkt seines Lebens.

Nicollier ist seit Ende 2007 verwitwet mit zwei Kindern.

Projekt «Faux Dufaux»

Am 28. August 2010 soll die fliegerische Pioniertat der Gebrüder Henri und Armand Dufaux wiederholt und der Genfersee von Claude Nicollier entlang der historischen Flugroute von 1910 überflogen werden. Die Arbeitsgruppe «Faux Dufaux» wird zum 100. Jubiläum des Flugs die im Verkehrshaus Luzern ausgestellte «Dufaux 4», das älteste erhaltene Schweizer Flugzeug, nachbauen. Am Projekt beteiligen sich insgesamt rund 3'000 Helfer – Privatpersonen, Lehrbeauftragte, Lehrlinge und Studenten – von ETH Lausanne, Westschweizer Fachhoch- und Berufsschulen, mit einem Kostenrahmen von 4,7 Mio. Schweizer Franken.[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Tages-Anzeiger (23. Dezember 2008): Ältestes Flugzeug der Schweiz wird nachgebaut – Nicollier pilotiert, abgerufen am 23. Dezember 2008

Weblinks

Belege


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