- Arterielle Thrombose
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Klassifikation nach ICD-10 I74.- Arterielle Embolie und Thrombose
Ausgenommen Embolie und Thrombose als KomplikationICD-10 online (WHO-Version 2011) Unter einer arteriellen Thrombose versteht man die Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombus) in einer Schlagader (Arterie).
Inhaltsverzeichnis
Auftreten und Entstehung
Eine arterielle Thrombose kann im betroffenen Organ zu einer Durchblutungsstörung und damit zu einem Sauerstoffmangel führen.
Thrombosen in den Arterien entstehen üblicherweise an Orten mit einer veränderten Gefäßinnenwand (Tunica intima oder Intima), z. B. durch arteriosklerostische Plaques. Die Thrombose kann selbst am Entstehungsort zum Gefäßverschluss führen oder in Form einer Embolie weiter peripher gelegene Gefäßabschnitte verschließen, während Embolien von einer Venenthrombose meist die Lunge betreffen.
Betroffene Organe/Gebiete
Eine arterielle Embolie
- eines Herzkranzgefäßes heißt Herzinfarkt,
- eines hirnversorgenden Gefäßes heißt Schlaganfall,
- eines Auges heißt Retinaler Arterienverschluss,
- des Darmes heißt Mesenterialinfarkt,
Eine arterielle Thrombose / Atherosklerose
- einer Beinschlagader heißt Arterieller Verschluss, vgl. Arterielle Verschlusskrankheit.
- eines Herzkranzgefäßes heißt Koronare Herzkrankheit
Aber auch die Niere und andere Organe können betroffen sein.
Risikofaktoren
Das Risiko für Thrombosen in den Arterien nimmt generell mit höherem Alter zu, besonders bei Rauchern, Diabetikern, Bluthochdruck-Patienten und Personen mit Übergewicht oder ungünstigen Blutfett-Werten.
Ursachen
Die Ursache der Entstehung eines arteriellen Thrombus sind
- atherosklerotische Veränderungen der Gefäße
- eine Verletzung oder Vernarbung der Gefäßinnenhaut (Endothel)
- mechanische Hindernisse im Blutstrom wie Prothesen oder Fremdkörper im Blutstrom wie künstliche Herzklappen oder Gefäßersatz
- Gerinnungsstörungen (Thrombophilie)
Symptome
Die Beschwerden variieren in Abhängigkeit von dem betroffenen Organ
- Eine betroffene Extremität ist meist kalt und blass, ein Puls ist nicht mehr tastbar und es treten sehr starke Schmerzen auf. Die Funktion ist stark eingeschränkt
- Ist der Darm betroffen, treten sehr starke Bauchschmerzen auf, die nach einigen Stunden fatalerweise meist wieder aufhören und zu der irrigen Annahme verleiten können, dass alles wieder in Ordnung sei
- Arterienverschlüsse in den Nieren führen zu starken Flankenschmerzen und blutigem Urin
- Verschlüsse der Augenhintergrundarterien haben Störungen der Sehfähigkeit bis hin zur Blindheit des Auges zur Folge
- Sind Gefäße des Gehirns betroffen (Schlaganfall), können alle möglichen neurologischen Ausfälle auftreten
Erste Hilfe
- Extremität tief lagern (Arm oder Bein runterhängen lassen) und gut polstern
- Sofortige ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Nach spätestens 6 Stunden treten an einer Extremität irreversible Schäden auf. Andere Organe haben zum Teil eine geringere Ischämietoleranz.
Therapie
Je nach Ausmaß der Durchblutungsstörung und betroffenem Organ können „blutverdünnende“ Medikamente (z. B. Heparin), eine Lysetherapie, eine kathetertechnische Wiedereröffnung oder eine operative Entfernung des Gerinnsels (Thrombektomie) in Betracht kommen.
Prophylaxe
Im Gegensatz zu venösen Thrombosen wirken Thrombozytenaggregationshemmer wie Acetylsalicylsäure (ASS) oder Clopidogrel vorbeugend gegen arterielle Thrombosen.
Siehe auch
Bitte den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten! Kategorie:- Krankheitsbild in der Angiologie
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