Artes illiberales

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Artes illiberales oder "unfreie Künste" bezeichnet die Tätigkeiten von Unfreien wie Sklaven im Altertum oder Frondienste unfreier Bauern im Mittelalter.

Die unfreien Künste gehörten zu den Artes mechanicae (praktischen Künsten), die allerdings auch von Freien ausgeübt wurden. Für den Unfreien war es unmöglich, die Artes liberales und damit die Studia humanitatis zu studieren, weil hierzu nur Freie und nicht Leibeigene zugelassen waren. Diese Artes mechanicae standen auch in einem geringeren gesellschaftlichen Ansehen als die Artes liberales. Und die Tätigkeiten der Unfreien wiederum standen in einem noch geringerem Ansehen als die der Freien (etwa die der Handwerker) innerhalb der Artes mechanicae.

Schon in der griechischen Antike gibt es Äußerungen, die praktische Tätigkeiten geringschätzig betrachten. In seiner "Politik" lässt Aristoteles seiner Geringschätzung über das Handwerk freie Bahn: Die Handwerker vernachlässigten oft aus Liederlichkeit ihre Arbeit und bedürften einer "Tugend", wie sie der Sklave braucht, nur insoweit, als sie Anteil an der Sklavenarbeit haben; die Stellung nämlich des Handwerkers sei die einer begrenzten Sklaverei (Pol. I, 13), und deshalb sei er auch kein Staatsbürger (Pol. III, 5; VII, 9). (Im Jahre 317 v. Chr. zählte Attika eine Sklavenbevölkerung von 400.000 gegenüber 21.000 freien Bürgern.)


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