Nieder-Eschbach

Nieder-Eschbach
Wappen von Nieder-Eschbach
Wappen von Frankfurt am Main

Nieder-Eschbach
Stadtteil von Frankfurt am Main

Karte
Koordinaten 50° 11′ 55″ N, 8° 40′ 14″ O50.1986888.6706387Koordinaten: 50° 11′ 55″ N, 8° 40′ 14″ O
Fläche 6,35 km²
Einwohner 11.744
Bevölkerungsdichte 1849 Einwohner/km²
Postleitzahl 60437
Vorwahl 069
Website Website
Gliederung
Ortsbezirk 15 – Nieder-Eschbach
Stadtbezirke
  • 670 - Nieder-Eschbach
Verkehrsanbindung
Autobahn
U-Bahn U2
Bus 27 29 n4

Nieder-Eschbach ist ein nördlicher Stadtteil von Frankfurt am Main. Als ehemalige eigenständige Gemeinde wurde Nieder-Eschbach 1972 in Frankfurt eingegliedert. Als einziger Stadtteil von Frankfurt am Main führt Nieder-Eschbach seit 1967 eine eigene Städtepartnerschaft, mit Deuil-la-Barre in Frankreich.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Infrastruktur

Nieder-Eschbach von Westen aus gesehen

Nieder-Eschbach liegt östlich des Bad Homburger Kreuzes im rechten Winkel zwischen den Bundesautobahnen A 5 und A 661 und wird durch diese begrenzt. Nieder-Eschbach grenzt im Norden an die Bad Homburger Stadtteile Ober-Eschbach und Ober-Erlenbach, im Süden an Bonames und Kalbach-Riedberg und im Osten an Nieder-Erlenbach.

Durch Nieder-Eschbach fließt der Eschbach, der bei Harheim in die Nidda mündet.

Im Südwesten des Ortskerns liegt der Ben-Gurion-Ring.

Geschichte

Evangelische Kirche

Gräber und steinzeitliche Funde lassen auf eine Besiedelung der Eschbacher Gegend ab etwa um 6000 v. Chr. schließen. Eine römische Besiedelung ist vom Jahr 85 bis etwa 265 nachgewiesen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Eschbach am 1. Juni 772. Durch die Erwähnung Ober-Eschbachs im Jahre 1219 weiß man, dass man bereits zu jener Zeit zwischen den Ortsteilen unterschied. Niedereschbach selbst wurde 1288 erstmals urkundlich genannt[1].

Als das Geschlecht der Eppsteiner nach fast 300 Besitzerjahren ausstirbt, kam der Ort am 25. Mai 1535 an Stolberg. Ein Jahr später wurde der gesamte Ort lutherisch. 1578 wurde Nieder-Eschbach dann mit drei weiteren Dörfern an die Grafen von Hanau verkauft. 200 Jahre später nach dem Tod des letzten Grafen von Hanau wechselten erneut die Besitzverhältnisse und der Ort an Hessen-Kassel, blieb allerdings als selbständige Grafschaft eine geschlossene Verwaltungseinheit mit dem Regierungssitz in Hanau. Nach fast weiteren 100 Jahren fällt Niedereschbach am 18. November 1810 an Hessen-Darmstadt.

Am 11. Juli 1972 wurde Nieder-Eschbach schließlich nach Frankfurt eingemeindet.

Verkehr

Neben den Autobahnen zählt die Homburger Landstraße zu den verkehrsreichsten Straßen des Stadtteils. Sie beginnt im Norden an der Grenze zu Ober-Eschbach in Höhe einer Unterführung der A 5 und führt weiter durch Bonames Richtung Innenstadt. Sie ist mit einer Gesamtlänge von 8,8 Kilometer die längste Straße Frankfurts. Die Hauptstraße des Stadtteils ist die nach der Partnerstadt benannte Deuil-la-Barre-Straße, die von der Homburger Landstraße nach Osten abzweigt.

Otto-Hahn-Schule

Nieder-Eschbach ist mit einer Stadtbahnstation westlich der Ortsmitte an das Netz der Frankfurter U-Bahn angebunden. Neben der Stadtbahnlinie U2 verkehren dort außerdem die Omnibuslinien 27 und 29, die Nieder-Eschbach mit den Nachbarstadtteilen Bonames und Nieder-Erlenbach verbinden. Die Linie 29 erschließt außerdem das Gewerbegebiet und die Siedlung am Bügel.

Bildung

1596 wurde erstmals eine Schule in Niedereschbach erwähnt. Auch die Vernichtung dieses Gebäudes durch Feuer 1870 und der Wiederaufbau ein Jahr später ist dokumentiert. In Nieder-Eschbach gibt es nun

  • eine Grundschule, die Michael-Grzimek-Schule, die am 22. Februar 1953 eingeweiht wurde und
  • eine Gesamtschule, die Otto-Hahn-Schule, die am 1. September 1969 noch vor der Eingemeindung mit dem Unterricht begann.

Sehenswertes

ehemaliger Waldsprudel am Pfingstberg
  • In den sogenannten Honigwiesen südöstlich des Ortskerns befindet sich als Zugang nicht nur die einzig verbliebene Furt Frankfurts, sondern in den Quellgräben finden sich auch zu beobachtende Tierarten wie Wasserspitzmaus und Grasfrosch.
  • Im ebenfalls südöstlich gelegenen Pfingstwald findet man eine eingefasste Wasserstelle, den Waldsprudel. Hier befand sich ein Artesischer Brunnen, der noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts unter hohem Druck eine sprudelnde Fontäne besaß. Unweit dieses heute als Ruheplatz gestalteten Orts sind Überreste des im 18. und 19. Jh. damaligen Braunkohleabbaus (Tagebau) zu erkennen.

Wirtschaft

IKEA-Möbelhaus

Nieder-Eschbach ist mit seinem Gewerbegebiet in den letzten Jahren zu einem der wirtschaftlich bedeutendsten Stadtteile im Norden Frankfurts geworden und hat auch überregional stark an Bedeutung gewonnen.

Das Gewerbegebiet entstand ursprünglich zwischen dem Ortskern von Nieder-Eschbach und der Siedlung am Bügel. Dieses Gebiet um die Berner, Genfer und Züricher Straße war bis in die 2000er Jahre hauptsächlich von Unternehmen des Dienstleistungssektors geprägt. Dort haben unter anderem der Softwarehersteller Sage und die Hissin Medizintechnik GmbH ihren deutschen Sitz.

Zur Zeit wird das Gewerbegebiet Nieder-Eschbach entlang der Züricher Straße nach Westen erweitert. Im Jahr 2004 erhielt es eine eigene Anschlussstelle an die Bundesautobahn 661. Die Lage unmittelbar neben dem Bad Homburger Kreuz bietet optimale Voraussetzungen für die großflächige Ansiedlung von Einzelhandel. So gibt es dort seit 2005 ein Hornbach-Baumarkt. Auf einem ursprünglich für den neuen Frankfurter Schlachthof vorgesehenen Areal eröffnete im März 2007 die erste IKEA-Filiale in Frankfurt. Das Geschäft ist zudem auch das größte Möbelhaus im Stadtgebiet.

Gegenüber der Autobahn befindet sich auf Kalbacher Gemarkung das Gewerbegebiet am Martinszehnten, in dem unter anderem das Frischezentrum seit 2004 die ehemalige Großmarkthalle ersetzt. Diese beiden Teile bilden zusammen eine Einheit. Das Projekt soll bis 2008 vollendet sein und dann auf über 100 Hektar als größtes Gewerbegebiet Frankfurts rund 3.700 Arbeitsplätze bieten.

Weblinks

Quellen

  1. http://www.nieder-eschbach.net/index.php?id=79

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