- Niederländisch-Neuguinea
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Niederländisch-Neuguinea (auch Holländisch-Neuguinea; niederländisch: Nederlands Nieuw-Guinea; engl. Netherlands New Guinea oder Dutch New Guinea) war die offizielle Bezeichnung für West-Neuguinea während der niederländischen Kolonialzeit. Heute sind es die beiden östlichsten Provinzen Indonesiens: Papua und West Irian Jaya (bis 2003 zusammen unter dem Namen Irian Jaya verwaltet).
Geschichte
Nach einigen Entdeckungs- und Erkundungsfahrten im 17. Jahrhundert versuchte die Niederländische Ostindien-Kompanie (VOC) 1660 zunächst vergeblich, das rohstoffreiche Neuguinea zu besetzen. Im 19. Jahrhundert machten die Niederlande erneut ihre Besitzansprüche auf Neuguinea geltend und nahmen am 24. August 1828 die Region unter ihre Herrschaft, eine niederländische Siedlung entstand bei Fort Du Bus in der Tritonbucht. Die niederländische Regierung ließ im Laufe der Jahre auch die Verwaltungssitze Fakfak, Manokwari und Merauke errichten. Große Teile des Landesinneren blieben jedoch unerschlossen. 1885 und 1895 erkannten Briten und Deutsche, die die Osthälfte Neuguinea besetzt hatten (das heutige Papua-Neuguinea), die Zugehörigkeit zu Niederländisch-Ostindien an; die Ostgrenze verlief entlang des 141. Längengrades.
Bis 1949 wurde Niederländisch-Neuguinea als Teil von Niederländisch-Indien von den Niederlanden regiert. Als 1949 Indonesien mit dem Indonesischen Unabhängigkeitskrieg und somit der größte Teil von Niederländisch-Indien unabhängig wurde, behielten die Niederlande die Souveränität über Niederländisch-Neuguinea. Schritte, um es für die Unabhängigkeit als separates Land vorzubereiten sollten den Niederlanden auch ein verantwortungsvolles Gesicht als Kolonialmacht verschaffen. Die niederländische Politik bezüglich dem westlichen Teil Neuguineas war jedoch vor allem beeinflusst von den politischen Beziehungen zu Indonesien und dem Wunsch weiterhin regionalen und ökonomischen Einfluss auf die Region ausüben zu können. Fünftausend Lehrer wurden entsandt. Die Niederlande legten den Schwerpunkt auf politische, geschäftliche und staatsbürgerliche Fähigkeiten. Die ersten lokalen Seekadetten machten 1955 ihren Abschluss und die erste Heeresbrigade war 1956 einsatzfähig.
In ganz Niederländisch-Neuguinea wurden 1959 Wahlen abgehalten und ein gewählter Raad („Rat“) übernahm am 5. April 1961 offiziell den Dienst, um für die Unabhängigkeit am Ende des Jahrzehnts vorzubereiten. Die Holländer billigten die Wahl einer neuen Nationalhymne durch den Rat und des Morgensterns als die neue Nationalflagge am 1. Dezember 1961.
Indonesien versuchte das Gebiet durch Landung von Truppen ab dem 18. Dezember 1961 gewaltsam seinem Staatsgebiet einzugliedern. Es folgten Spannungen zwischen indonesischen und niederländischen Streitkräften und das Territorium wurde unter hohem internationalem Druck im Oktober 1962 unter Verwaltung der Vereinten Nationen gestellt und anschließend im Mai 1963 auf Indonesien übertragen. Das Territorium wurde 1969 offiziell von Indonesien annektiert, nachdem vom indonesischen Militär ein umstrittenes Act of Free Choice durchgeführt worden war.
Siehe auch
Kategorien:- Niederländische Kolonialgeschichte
- Historisches Überseegebiet
- Geschichte Indonesiens
- Geschichte Papua-Neuguineas
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