Nienburg (Weser)

Nienburg (Weser)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Nienburg/Weser
Nienburg/Weser
Deutschlandkarte, Position der Stadt Nienburg/Weser hervorgehoben
52.6411111111119.206944444444425Koordinaten: 52° 38′ N, 9° 12′ O
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Nienburg/Weser
Höhe: 25 m ü. NN
Fläche: 64,45 km²
Einwohner: 32.710
Bevölkerungsdichte: 508 Einwohner je km²
Postleitzahl: 31582
Vorwahl: 05021
Kfz-Kennzeichen: NI
Gemeindeschlüssel: 03 2 56 022
Stadtgliederung: 4 Ortsteile
Adresse der Stadtverwaltung: Marktplatz 1
31582 Nienburg/Weser
Webpräsenz:
Bürgermeister: Henning Onkes (Parteilos)

Nienburg/Weser ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises in Niedersachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Die Stadt Nienburg liegt unmittelbar an der Weser im Zentrum Niedersachsens zwischen Hannover (51 km) und Bremen (64 km). Sie ist die größte Stadt in der Mittelweserregion.

Einwohner

(jeweils zum 31. Dezember)

  • 1998 – 32.789
  • 1999 – 32.659
  • 2000 – 32.611
  • 2001 – 32.454
  • 2002 – 32.462
  • 2003 – 32.543
  • 2004 – 32.691
  • 2005 – 32.803
  • 2006 – 32.764
  • 2007 – 32.384

Nachbarstädte

Bremen
64 km
Verden, Syke, Rotenburg (Wümme)
36 km, 60 km
Walsrode
41 km
Diepholz
63 km
Nachbargemeinden Schwarmstedt, Celle
30km, 66 km
Minden, Bielefeld
50 km, 99 km
Rehburg-Loccum, Stadthagen
21 km, 42 km
Hannover
51 km

Stadtgliederung

Nienburg aus der Luft gesehen

Nienburg/Weser, einschließlich der Ortschaften

Innerhalb der Kernstadt, also dem Ortsteil Nienburg gibt es verschiedene Quartiere, deren Bezeichnungen auch in offiziellen Dokumenten verwandt werden:

  • Nordertor
  • Leintor
  • Lehmwandlung
  • Alpheide

Geschichte

Stadtplan von Nienburg im 18. Jahrhundert

Nienburg wird erstmals 1025 in einer Urkunde des Bistums Minden erwähnt. Da Nienburg „neue Burg“ heißt, muss hier schon früher eine Burg bestanden haben.

1215 kam Nienburg an die Grafen von Hoya und erhielt 1225 Stadtrechte. Nach Teilung der Grafschaft Hoya im Jahre 1345 wurde Nienburg Residenz bis Graf Otto VII. von Hoya 1582 ohne Nachkommen starb. Nienburg gelangte in den Besitz der Herzöge zu Braunschweig-Lüneburg, die die Grafschaft unter sich aufteilten und Nienburg zur Festung ausbauten.

Im Dreißigjährigen Krieg war Nienburg oft von Kriegshandlungen betroffen. 1623 versammelte Herzog Georg von Calenberg Truppen in Nienburg. 1625 wurde Nienburg von Tilly vergeblich belagert. Während dieser Belagerung erbeuteten Nienburger Bürger bei einem nächtlichen Ausbruch ein Zelt und eine Fahne Tillys. Diese Gruppe nannte sich „Dat Wählige Rott“ und ist heute noch als Tradition auf dem Nienburger Scheibenschießen lebendig. In den Folgejahren hatte Nienburg stark unter weiteren Besatzungen, Zerstörungen, Kriegsauflagen, Einquatierungen und der Pest zu leiden. 1627 wurde Nienburg von kaiserlichen Truppen in Besitz genommen. Tilly hielt sich nun mehrmals in Nienburg auf und auch Pappenheim war oft hier. 1635 konnte Herzog Georg Nienburg wieder in seinen Besitz bringen. Nach dem Prager Frieden besetzten schwedische Truppen die Stadt. Trotz des Westfälischen Friedens blieben sie bis 1650. Es dauerte mehrere Jahre bis Festungsanlagen, Stadttore und Bürgerhäuser wieder errichtet werden konnten.

Während des Siebenjährigen Kriegs wurde Nienburg 1757 von französischen Truppen besetzt. Wieder hatte die Stadt unter Einquartierungen und Kontributionen zu leiden. 1758 wurden die Franzosen von Herzog Ferdinand vertrieben.

Während der Napoleonischen Kriege wurde Nienburg 1803 erneut von französischen Truppen besetzt. Und wieder litt die Bevölkerung an den Folgen von Besatzung und Einquartierungen. Nienburg gehörte von 1810 bis 1813 als Kommune Nienburg des Arrondissements Nienburg im Departement Wesermündung zum Französischen Kaiserreich. In dieser Zeit wurden die Festungswälle beseitigt. Nach Napoleons missglücktem Russlandfeldzug flohen die französischen Truppen 1813 aus Nienburg.

1847 wurde Nienburg an das Eisenbahnnetz der Königlich Hannöverschen Staatseisenbahnen angeschlossen.

Am 9. April 1945 marschierten britische Truppen in Nienburg ein.

Im Rahmen der niedersächsischen Gebietsreform wurden 1974 die Nachbargemeinden Erichshagen-Wölpe, Holtorf, Langendamm und Schäferhof/Kattriede der Stadt angegliedert.

Politik

Stadtrat

Die 38 Sitze des Stadtrats verteilen sich wie folgt:

  • 17 Sitze SPD, darunter der 1. stellvertretende Bürgermeister Rolf Warnecke
  • 14 Sitze CDU, darunter der 2. stellvertretende Bürgermeister Wilhelm Schlemermeyer
  • 3 Sitze Bündnis 90/Die Grünen
  • 2 Sitze Freie Demokratische Partei (FDP)
  • 1 Sitz WG
  • 1 Sitz Linkspartei Nienburg

Außerdem hat der Bürgermeister Henning Onkes einen Sitz im Rat.

(Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006)

Wappen

Blasonierung: Gespalten von Gold und Rot; vorn geteilt, oben im mit neun roten Herzen bestreuten Feld ein reißender, nach vorn schreitender, rotgezungter blauer Löwe, unten eine rotbewehrte, nach vorn zeigende schwarze Bärentatze; hinten, über fünf Mal gezinnter Mauer mit offenem Tor, elf Mal gezinntem Torbogen und silbernem Fallgatter, drei spitz und blau bedachte, dreifach gefensterte silberne Türme mit goldenen Kugeln.

Die Bärentatzen verweisen auf die Grafen von Hoya in deren Besitz Nienburg 1215 bis 1582 war. Der Löwe mit den Herzen bezieht sich auf die Welfen, bzw. Herzöge zu Braunschweig-Lüneburg, zu deren Herrschaftsbereich Nienburg 1582 bis 1866 gehörte. Der Torbogen mit Türmen gilt als Zeichen von Wehrhaftigkeit und für den Besitz von Stadtrechten.

Städtepartnerschaften

Nienburgs Partnerstädte sind Dendermonde in Belgien, Las Cruces in den Vereinigten Staaten, Witebsk in Weißrussland, Bartoszyce (ehemals Bartenstein) in Polen und Nienburg (Saale) in Sachsen-Anhalt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

  • Theater auf dem Hornwerk

Musik

Im Keller des Jazz-Clubs Nienburg e.V. finden in der Leinstraße 48 (Eingang neben dem Marion-Dönhoff-Gymnasium) regelmäßig Veranstaltungen statt. Darüber hinaus ist im Gebäude Leinstraße 48 A die Musikschule Nienburg/W. e.V. untergebracht, die aktiv am Nienburger Musikleben teilnimmt, sei es am Nienburger Scheibenschießen, Pfingstkonzert oder am Volkstrauertag. Ferner bieten die Schülerinnen und Schüler regelmäßige Konzerte im kleinen Rahmen an oder sorgen für die musikalische Umrahmung von Veranstaltungen, wie Adventsbasar, Museumsfest etc. Einmal im Jahr gibt auch das Konzert- und Swingorchester und das Jugendsinfonieorchester der Musikschule Nienburg/w. e.V. ein Konzert.

Bauwerke

Fachwerkhäuser vor der St.-Martins-Kirche
Rathaus
Historischer Wasserturm

Das Rathaus, eines der ältesten und eindrucksvollsten Gebäude der Stadt, erbaut vermutlich im 14. Jahrhundert; die Pfarrkirche St. Martin, Hauptkirche der Stadt und Wahrzeichen mit dem 72 m hohen Turm; der restaurierte Posthof, ein ehemaliger Burgmannshof und über viele Jahrzehnte die kurfürstliche und später Königlich-Hannoversche Post mit Posthalterei und Pferdewechsel; der Fresenhof, sagenumwobener Burgmannshof, auf dem vornehmlich die zum gräflichen Gefolge gehörenden Ritter wohnten, seit 1985 zu den Nienburger Museen gehörig; der Stockturm, eines der Wahrzeichen der Stadt, Rest der einstigen Wasserburg der Hoyaer Grafen; Patrizierhaus Lange Straße 41, das Eckhaus zur Weserstraße ist eines der schönsten Fachwerkhäuser der Stadt; Quaet-Faslem-Haus, als zweigeschossiges repräsentatives Wohnhaus im klassizistischen Stil errichtet. Das Gebäude dient heute als Museum; im Museumsgarten das Rauchhaus. 1633 als Kleinbauern- oder Häuslingshaus in einfachster Bauart errichtet. Das Gebäude stand ursprünglich in einem kleinen Ort im Landkreis Nienburg. Anfang der 60er Jahre wurde es originalgetreu in den Museumsgarten umgesetzt. Im Inneren ist das Spargelmuseum der Mittelweser-Region untergebracht. Die Straßenführung der Innenstadt entspricht der des mittelalterlichen Nienburgs, was sich anhand des Hamelmannplans aus dem Jahre 1634 erkennen lässt. Auch sind viele Gebäude aus dem Mittelalter (unter anderem auch Burgmannshöfe, die Kirche und das Rathaus). Interessierte Gäste können sich die Innenstadt von dem Nienburger Nachtwächter Hannes Negenborch zeigen lassen.

In der nahen Umgebung der Kreisstadt finden sich als sehenswerte Ziele die Stiftskirche Bücken, der "Dom des Hoyaer Landes"; das mittelalterliche Zisterzienserkloster Loccum, ein im Jahre 1163 erbautes Ordenshaus; die historische Kuranlage von Bad Rehburg, ein in Deutschland einzigartiges Bau- und Kulturdenkmal aus der Zeit der Romantik mit dem frühklassizistischem Neuen Badehaus, der Wandelhalle, der Friederikenkapelle sowie einem Teil des ehemaligen Kurparks.

Kunst im öffentlichen Raum

Widukindstatue auf dem Kirchplatz

Im Nienburger Stadtbild verstreut, manchmal etwas versteckt, finden sich viele sehr unterschiedliche Skulpturen und Objekte von Künstlerinnen und Künstlern aus der Region. Diese Kunst-Objekte sind aus den verschiedensten Materialien gestaltet – aus Bronze, Edelstahl, Stein, Granit und aus Holz:

  • in der Nienburger Altstadt
    • in der Lange Straße die Bronze-Statue Nienburger Glasmacher (1989) von Kurt Tassoti. Die Statue erinnert an die Tradition der Glasherstellung in Nienburg und ist ein Geschenk der Firma „Nienburger Glas“ an die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Nienburg aus Anlass des 100-jährigen Firmenjubiläums
    • in der Lange Straße (südlicher Teil) Spargelbrunnen (1998; Bronze) von Helge Michael Breig. Die Skulptur symbolisiert den Ruf Nienburgs als Spargelstadt.
    • am Theater auf dem Hornwerk Wiehernder Hengst (1981; Bronze; Abguss, aufgestellt 1989) von Gerhard Marcks. Die Statue wurde zur Einweihung des Theaters aufgestellt, weitere Abgüsse befinden sich in Aachen und in Gießen. Gerhard Marcks war einer der bedeutendsten expressionistischen Bildhauer in Deutschland.
    • in den Wallanlagen am Meerbach an der Mühlenstraße die Skulptur Marion + Weser (1976; Stein) von Stefan Gesa. Das Baby in den Armen der Steinfigur symbolisiert die Weser. Vorbild für die Figur war ein kleines Mädchen aus Leese (Landkreis Nienburg/Weser)
    • in den Grünanlagen an der Leinstraße das Bronze-Standbild Ross Bayard (1987) von Michael Peelmann. Es ist ein Geschenk der Partnerstadt Dendermonde in Belgien.
    • auf dem Kirchplatz zwei Bronze-Statuen (1991) von Prof. Dr. Volker Neuhoff: Karl der Große und Sachsenherzog Widukind. Die Skulpturen symbolisieren die Aussöhnung zweier Erzfeinde. Anlass der Aufstellung war die 550-Jahrfeier der Pfarrkirche St. Martin
    • Am Posthof Kleine Nienburgerin (1979; Bronze) von Marianne Bleeke-Ehret. Hervorgegangen ist die Skulptur aus einem Wettbewerb aus Anlass der 950-Jahr-Feier Nienburgs im Jahr 1975. Die Bezeichnung erfolgte nach dem am Ende des 19. Jahrhunderts beliebten Volkslied „Ich bin die kleine Nienburgerin“.
    • in der Hakenstraße die Eichenskulptur Fliehende Bäume (1996) von Bernd Moenikus. Die Skulptur stellt ein Mahnmal gegen die Vernichtung des tropischen Regenwaldes dar. Gestiftet wurde das Kunstwerk von der BUND-Kreisgruppe an die Stadt Nienburg.
  • außerhalb der Nienburger Altstadt
    • in der Verdener Straße auf dem Postgelände Die Trennung (1990; Bronze) von Axel Seyler. Die Skulptur entstand im Rahmen einer Baumaßnahme im Zuge der Umwandlung der Bundespost in die Deutsche Post und Telekom. Dabei symbolisieren die Figuren die Verbindung beider Teile.
    • in der Verdener Straße auf dem Gelände der Agentur für Arbeit die Skulptur Flora II (1989) von Fritz König. Sie ist entstanden im Rahmen des Neubaues des Arbeitsamtes
    • auf dem Goetheplatz der Brunnen Die drei Grazien (1979; Edelstahl) von Joachim Wolff. Aufgestellt wurde er anlässlich des Baues des VGH-Verwaltungsgebäudes.
    • in der Hafenstraße die Skulptur Die Krone (1988) von Christiane Möbus. Das aus Granit und vergoldeter Bronze bestehende Kunstwerk wurde im Rahmen des Baues der Landeszentralbank aufgestellt.

Naturdenkmäler

Der Giebichenstein bei Stöckse

Landschaftlich sehr reizvoll ist der Oyler Berg, am Geestrand gelegen, mit einer herrlichen Aussicht und guten Spazierwegen; sehenswert der "Giebichenstein", ein durch die Eiszeiten in das Waldgebiet "Krähe" bei Stöckse östlich von Nienburg gelangter riesiger Findling, der größte seiner Art in Niedersachsen.

Sport

Der höchstklassig spielende Fußballverein Nienburgs ist der ASC Nienburg in der Bezirksliga (Bezirk Hannover). Die HSG Nienburg (Holtorfer SV, SCB Langendamm, ASC Nienburg, SV Heemsen und JG Oyle), gegründet 2003, ist mit 32 Mannschaften und 500 Aktiven einer der größten Handball-Vereine in Niedersachsen. Die 1. Herrenmannschaft der HSG spielt in der Landesliga Hannover.

Ebenso ist Nienburg alljährlicher Austragungsort des Nienburger Spargellaufs, der sich nach bisher vier Jahren als Großveranstaltung Mitte Mai etabliert hat. Im Jahr 2007 nahmen rund 1000 Sportler teil.

Nienburg ist auch Austragungsort des größten Volleyball-Jugendturniers Deutschlands "Kleine Nienburgerin". Die Veranstaltung findet 2009 zum 24. Mal statt. Im Volleyball ist der VC Nienburg der stärkste Verein mit einer Damenmannschaft, die vor dem Wiederaufstieg in die Regionalliga steht, und einem Herrenteam in der Verbandsliga. Auch der TKW Nienburg spielt mit der 1. Herren- und der 1. Damenmannschaft in der Verbandsliga auf hohem Niveau. Mit mehreren Jugendteams, die regelmäßig an Landesmeisterschaften teilnehmen, ist der TKW auch im Jugendbereich stark vertreten.

Ebenfalls wird seit 1999 die Nienburger Citynacht, ein Radrennen rund um das Nienburger Rathaus, veranstaltet. Der Sieger des Hauptrennens 2006 war Danilo Hondo, 2007 war Olaf Pollack (Wiesenhof-Felt) der schnellste Mann. Er gewann vor David Kopp (Team Gerolsteiner) und Troels Vinther (Unibet.com). Den Wiesenhof Sprinter-Cup, ein Ausscheidungsrennen, gewann Marcel Sieberg vom Team Wiesenhof-Akud, 2007 gewann Dominic Klemme überraschend vor Pollack und Lars Wackernagel. Das Derny-Rennen 2007 wurde von T-Mobile in der Besetzung mit Andre Korff und Eric Baumann gewonnen. Sieger des Hauptrennens 2005 war Björn Glasner (Lamonta). Frank Kreykenbohm holte sich den Sieg im Promi-Rennen.

Auch im internationalen Motorsport ist ein Team aus Nienburg vertreten: Wiechers- Sport ist ein privater Tourenwagenrennstall, der seit 1999 in der nationalen Szene vertreten ist (DTC und V8 Star) und seit 2005 in der FIA Tourenwagen Meisterschaft WTCC an den Start geht. In diesem Jahr gelang es dem Team sogar mit ihrem Piloten Marc Hennerici die Privatfahrerwertung für sich zu entscheiden. Dies gelang ihnen mit dem Italiener Stefano D'Aste 2007 ein weiteres Mal. Damit gehört Wiechers- Sport zu den erfolgreichsten privaten Teams im internationalen Tourenwagensport.[1]

2006 wurde mit dem NC Taurus das erste Footballteam im Kreis Nienburg gegründet, es spielt in der Verbandsliga Nord.

Auch sehr verbreitet in Nienburg ist der Rudersport. Neben der RRASS (Ruderriege der Albert-Schweitzer-Schule Nienburg) gibt es noch den Ruderverein Nienburg e.V.

Regelmäßige Veranstaltungen

Der Frühjahrsmarkt findet grds. am ersten Wochenende im April (Freitag bis Sonntag mit verkaufsoffenem Sonntag) in der Innenstadt statt. Der Spargelmarkt an einem Wochenende in der zweiten Maihälfte. Dieser umfasst auch den "Spargellauf", der alljährlich ausgerichtet wird; Ende Juni/Anfang Juli - am Montag nach "Johanni" - der traditionelle Scheibenschießenausmarsch und als Abschluss am Mittwoch nach "Johanni" das "Pellkartoffelessen" mit Matjes und Speckstippe an einer mehrere hundert Meter langen Tafel in der Fußgängerzone; das Altstadtfest als größte Innenstadtfete (Musik auf mehreren Bühnen im Stadtkern) mit einem Flohmarkt in der gesamten Innenstadt am vierten Samstag im September, während des Altstadtfests findet auch das Burn Out statt. Das Burn Out ist ein kostenloses Open-Air Musikfestival; kulturelle Veranstaltungsreihe "Nienburger Herbst" mit umfangreichem Programm von September bis Dezember. Außerdem findet Mittwochs und Samstags in der Zeit von 08.00 bis 13.00 Uhr auf der Langen Straße der Wochenmarkt statt. Der Wochenmarkt wurde 2008 von der Stiftung "Lebendige Stadt" zum Schönsten Wochenmarkt Europas gekürt.

Kulinarische Spezialitäten

  • "Nienburger Spargel" ist die besondere Delikatesse in vielen Variationen aus dem heimischen Anbaugebiet. Der Bedeutung dieses Gemüses in der Region wird durch das Spargelmuseum in Nienburg und durch die Niedersächsische Spargelstraße Rechnung getragen.
  • Geräucherter Weseraal, am besten frisch aus dem Rauch der seit vielen Generationen bestehenden Weserfischerei Dobberschütz am Weserwall.
  • "Nienburger Bärentatzen": Die Vertreibung der Hugenotten aus Frankreich hat Nienburg um ein süßes Geheimnis reicher gemacht. Die Familie Facompré brachte 1791 ein streng gehütetes Biskuitrezept aus ihrer Heimat mit. Hierzu fertigte ein Kupferschmied nach dem Siegel der bis 1582 in Nienburg herrschenden Hoyaer Grafen die Bärentatzenform an. Auch heute noch sind die gesetzlich geschützten echten "Nienburger Bärentatzen" erhältlich.

Kleine Nienburgerin

Die kleine Nienburgerin

Die kleine Nienburgerin ist die Titelfigur eines Volksliedes. 1975 wurde ihr hinter dem Posthof ein Bronzedenkmal gesetzt. Seit 1994 wird jedes Jahr eine junge Frau aus der Kreisstadt gewählt, um bei diversen Anlässen gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft die Stadt zu repräsentieren. Bei ihren Auftritten trägt sie ein historisches Kleid aus der Biedermeierzeit.

An der Seitenfront des Posthofes ist ein Glockenspiel angebracht, das jeden Tag um 9, 12 und 15 Uhr die Melodie des Liedes "Ich bin die kleine Nienburgerin" erklingen lässt. In diesem Lied, das um die Jahrhundertwende in der Stadt und ihrer Umgebung gut bekannt war und in den dreißiger Jahren häufig im Rundfunk gespielt wurde, besingen abwechselnd die kleine Nienburgerin und der kalenburger Bauer ihre Kleidung. Solche Wechselgesänge entstanden früher oft an Landesgrenzen und haben eine volkskundliche Bedeutung, man bezeichnet sie als Nachbarschaftsneckereien. Wenn das Glockenspiel erklingt, wird damit an die Jahrhunderte bestehende Grenze zwischen den Fürstentümern Lüneburg und Kalenberg erinnert. Die Grenze verlief nur wenige Kilometer nördlich und östlich der Stadt.

Die kleine Nienburgerin 2008/2009 heißt Sina Stiglic.

Wirtschaft und Infrastruktur

  • Größte Produktionsstätte der Ardagh Glass Germany GmbH, welche insgesamt neun Standorte in Deutschland für Behälterglas betreibt. Des Weiteren befindet sich in Nienburg ein Katalysatorenwerk der BASF Catalysts Germany GmbH. In dieser Produktionsstätte werden Abgaskatalysatoren für den Kraftfahrzeugsektor hergestellt.

Verkehr

Nienburg ist über die Bundesstraße 6 (welche zur Zeit 4-spurig bis Neustadt ausgebaut wird), die Bundesstraße 214, die Bundesstraße 215 sowie die Bundesstraße 209 erreichbar.

Bahnhof Nienburg/Weser

Der Bahnhof Nienburg/Weser liegt an der Bahnstrecke Bremen–Hannover, von der hier die Weser-Aller-Bahn nach Minden abzweigt. Er wird im Zweistundentakt von IC-Zügen der Linie 56 Oldenburg (Oldenburg)HannoverMagdeburgLeipzig / Berlin bedient.

Im Personennahverkehr verkehren

Das Stadtgebiet wird von einem Stadtbusnetz mit vier Linien erschlossen. Es besteht ein Rendezvous-Konzept, zentraler Umsteigepunkt ist der „City-Treff“. Die Linien 1 und 3 bedienen den Bahnhof, diese Linien sind am Endpunkt miteinander verknüpft, dadurch werden Umsteigeverbindungen reduziert. Die Busse verkehren nur werktags, an Sonnabenden endet der Betrieb um ca. 14:30 Uhr.

Die Bahnstrecke Rahden–Nienburg wird von Nienburg bis Liebenau nur noch für Güterverkehr genutzt. Die Bahnstrecke Nienburg–Diepholz ist seit 1997 im Streckenabschnitt Nienburg-Sulingen stillgelegt.

Ein direkter Anschluss an das Netz der Binnenwasserstraßen besteht über die Weser. Anschluss an den Mittellandkanal in 35 km Entfernung.

Öffentliche Einrichtungen

Nienburg ist Hauptstandort der Mittelweser-Kliniken, eines Krankenhauses im Verbund der Rhön-Kliniken. Das Nienburger Krankenhaus befindet sich seit 2006 in einem Neubau auf dem Gelände der vormals von britischen Streitkräften genutzten Mudra-Kaserne. Eine Anschlussnutzung des alten Krankenhausgebäudes steht noch nicht fest.

Die Feuerwehr der Stadt Nienburg setzt sich aus den vier Ortsfeuerwehren Nienburg, Holtorf, Erichshagen und Langendamm zusammen, zusätzlich befindet sich an der Verdener Landstraße noch die Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ) des Landkreises Nienburg/Weser. Dort ist auch die Leitstelle untergebracht, in welcher sämtliche Notrufe des gesamten Landkreises auflaufen. Alle Ortsfeuerwehren sind Freiwillige Feuerwehren, in der Wache der Kernstadt am Berliner Ring arbeiten jedoch tagsüber auch hauptamtliche Kräfte. Im Jahre 2006 mussten die Feuerwehren der Stadt Nienburg zu etwa 440 Einsätzen ausrücken, wovon exakt 300 auf die Feuerwehr der Kernstadt entfielen.

Garnisonstadt

Richtfunkmast der Bundeswehr in Langendamm

Als Garnisonstadt hat Nienburg eine Tradition, die bis zum Dreißigjährigen Krieg zurückreicht. Von 1950 bis 1996 lag in der Mudra-Kaserne das 21st Engineer Regiment der britischen Rheinarmee, bevor es nach Osnabrück verlegte. Seit 1957 nutzt die Bundeswehr die Clausewitz-Kaserne im Ortsteil Langendamm, wo große Teile der Panzerbrigade 3 und Teile des Artillerieregimentes 1 lagen. Zur Zeit sind dort das CIMIC-Zentrum und das Bataillon Elektronische Kampfführung 912 stationiert.

Bildung

  • Nienburg/Weser ist seit langen Jahren ein Standort der Fachhochschule Hannover mit den Fachbereichen für Architektur und Bauingenieurwesen und etwa 850 Studenten. Diese Fachhochschule ist aus der Baugewerkschule des 19. Jahrhunderts hervorgegangen, die ein Teil der jüngeren Stadtgeschichte mitprägte und an der der bekannte Baumeister Bruno Emanuel Quaet-Faslem als königlicher Baurat lehrte. Der Nienburger Standort der FH Hannover mit seinen beiden Fachbereichen Architektur und Bauingenieurwesen wird nach einem Beschluss der niedersächsischen Landesregierung aus dem Jahre 2003 trotz heftiger Proteste aus der Stadt Nienburg und der hiesigen Region aufgegeben. Seit dem Wintersemester 2004/05 werden am Standort Nienburg keine Studierenden mehr aufgenommen. Die älteste Baufachschule Niedersachens schließt endgültig am 1. März 2009.
  • Seit dem 1. Oktober 2007 hat die Polizeiakademie Niedersachsen hier Ihren Hauptsitz. Es werden hier bis zu 500 Studenten der Polizei studieren. Das Stammpersonal der Polizeiakademie beträgt ca. 130 Frauen und Männer. Das Gebäude wird vermutlich in den nächsten Jahren in mehreren Schritten modernisiert werden. Die Fachhochschule nutzt einen Teil der Seminarräume, einen Laborraum und das Betonlabor bis zum Ende des Wintersemesters 2009 weiter. Dann endet die traditionsreiche Zeit dieser Institution nach 156 Jahren.
  • Mit längerer historischer Tradition liegen auch die beiden Gymnasien in der Innenstadt von Nienburg: die Albert-Schweitzer-Schule und das Marion-Dönhoff-Gymnasium, eine Umweltschule in Europa. Letzteres hieß bis zum 8. Mai 2006 Gymnasium Hindenburgschule.

Persönlichkeiten

  • Heinrich Albert Oppermann (*1812 in Göttingen; † 1870 in Nienburg) Obergerichtsanwalt in Nienburg, Schriftsteller. Sein von Ferdinand Hartzer gestaltetes Grabdenkmal steht seit 1994 gegenüber dem Theater auf dem Hornwerk.
  • Bruno Emanuel Quaet-Faslem, Architekt und Baumeister im 19. Jahrhundert, Gründer der ältesten Baufachschule Niedersachsens, später umbenannt in Fachhochschule Hannover, Außenstelle Nienburg, für Architektur und Bauingenieurwesen.

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Mark Feuerle: Garnison und Gesellschaft. Nienburg und seine Soldaten, Bremen 2004. ISBN 978-3861080428
  • Heinrich Gade: Historisch-geografisch-statistische Beschreibung der Grafschaften Hoya und Diepholz, Nienburg 1901.
  • Walter Leseberg: Nienburg, Nienburg 1990.
  • Rainer Sabelleck: Nienburg. In: Herbert Obenaus (Hrsg. in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen. Band 1 und 2 (1668 S.), Göttingen 2005, Seiten 1105–1121 (m. 1 Abb.). ISBN 3-89244-753-5
  • Hermann Ziegler: Lebendige Geschichte in Stein. Ein Rundgang durch die Nienburger Altstadt. Nienburg/Weser ²1991, 70 S. m. zahlr. Abb. ISBN 3-920244-11-7

Triviales

Trotz Bemühungen seitens der Stadtverwaltung wird die Stadt Nienburg/Weser im Kursbuch der Deutschen Bahn als „Nienburg (Weser)“ geführt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. [http://www.wiechers-motorsport.de/ (Das Wiechers Sport Team in der FIA World Touring Car Championship)



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