Langendamm (Nienburg/Weser)

Langendamm (Nienburg/Weser)
Langendamm
Koordinaten: 52° 37′ N, 9° 16′ O52.6144444444449.262777777777851Koordinaten: 52° 36′ 52″ N, 9° 15′ 46″ O
Höhe: 51 m ü. NN
Eingemeindung: 1974
Postleitzahl: 31582
Vorwahl: 05021

Langendamm ist ein Ortsteil der Kreisstadt Nienburg/Weser des gleichnamigen Landkreises in Niedersachsen und hat etwa 2.700 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Langendamm liegt südostwärts der Stadt Nienburg/Weser an der Bundesstraße 6 im Zentrum Niedersachsens zwischen Hannover (50 km) und Bremen (70 km).

Geschichte

St.Johannis-Kirche

Der Ortsteil Langendamm wurde erstmals 1531 als "Langen Damm" erwähnt. Das ist bis heute der älteste Hinweis auf den "Langen Damm" in der Reihe der Grenzmarkierungen zwischen der Grafschaft Hoya und dem Fürstentum Calenberg.

Erste urkundliche Feststellung der Ansiedlung erfolgt in einer Kopfsteuerbeschreibung von 1664.

1935 wurde die Munitionsanstalt der Wehrmacht errichtet. Durch den Bau von Fabrikhallen, Unterkünften und Baracken stieg die Bevölkerungszahl von Langendamm. Viele Überbleibsel aus dieser Zeit prägen auch heute noch das Bild des Ortsteiles.

Nach dem 2. Weltkrieg übernahmen die britischen Streitkräfte große Teile der alten Munitionsanlage und nutzten sie zeitweise auch als Flüchtlingslager.

1956 kam die Bundeswehr nach Langendamm. Sie ist in der Clausewitz-Kaserne bis heute ansässig. Stationiert sind z.Zt. das Bataillon Elektronische Kampfführung 912 und das CIMIC Zentrum.

1974 wurde die Samtgemeinde "Im Wohlde" (Schessinghausen, Husum, Linsburg, Groß Varlingen, Langendamm) aufgelöst. Langendamm wurde darauf hin der Stadt Nienburg angegliedert.

Politik

Ortsrat

Die 9 Sitze des Ortsrates verteilen sich wie folgt:

  • 3 Sitze SPD
  • 5 Sitze CDU
  • 1 Sitz Wählergemeinschaft

Wappen

Ehemaliges Gemeindewappen

Nach verschiedentlichen Rücksprachen unterbreitete Lehrer und Heimatforscher Wilhelm Stelling sen. im Herbst 1961 dem Rat und der Verwaltung der damals selbstständigen Gemeinde Langendamm einen Vorschlag zur Beschaffung eines Wappens bzw. eines Siegels. Der eingehend geschichtlich begründete Entwurf sah ein grünes Wappenschild vor. Es sollte den Grinderwald symbolisieren, vor dem die Ortschaft liegt. In diesem Schild war querüber in silbernem Feld ein schwarzer Balken vorgesehen, der den Schlagbaum darstellen sollte. Dieser ist bereits in sehr alten Zeiten als markante Grenze zwischen dem Fürstentum Kalenberg und der Grafschaft Hoya benannt. Senkrecht vor dem Schlagbaum sollte eine in Silber gehaltene Wolfsangel stehen. Sie wurde 1586 als erstes Hoheitszeichen des damaligen Landesherrn auf einem Grenzstein in den Weg, den "Langen Damm", gesetzt.

Der Gemeinderat befasste sich Anfang Dezember 1961 mit diesem Vorschlag und beschloss, den Entwurf als Voraussetzung zur Genehmigung dem Heraldiker Gustav Völker in Hannover vorzulegen.

In den folgenden Monaten kamen nach weiterhin eingebrachten Wünschen zwei neue Motive hinzu: das weiße Niedersachsenross und der schwarze preußische Adler. In der Ratssitzung vom November 1962 war man sich schließlich über die Anordnung der Zeichen und Symbole einig. Auch nahm man jetzt den Vorschlag zur Fahne auf, die nach heraldischen Grundregeln zwei Farben zeigt: grün als Grundfarbe mit einem mittleren, senkrechten weißen Streifen.

Das Wappen ist in zwei Felder geteilt, wobei das obere gespalten ist. Es zeigt auf der linken Seite auf goldenem Grund einen nach rechts gewendeten, rotbewehrten (mit roter Zunge und rotem Schnabel), schwarzen Adlerkopf. Im rechten oberen Feld befindet sich auf rotem Grund ein silberner nach links gewendeter Pferdekopf. Das untere Feld trägt entsprechend dem von Lehrer Stelling ausgearbeiteten Entwurf auf grünem Grund unter einem silbernen Balken eine liegende Wolfsangel.

Das Wappen für die Gemeinde Langendamm wurde schließlich im Oktober 1963 von der Hannoverschen Regierung genehmigt.

Quelle: "Aus der Geschichte eines Dorfes" von Wilhelm Stelling

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Im östlichen Teil von Langendamm findet man heute noch viele alte Fabrikhallen aus der Zeit der MunA.

Naturdenkmäler

Der Giebichenstein bei Stöckse

Sehenswert der Giebichenstein, ein durch die Eiszeiten in das Waldgebiet "Krähe" bei Stöckse östlich von Nienburg gelangter riesiger Findling, der größte seiner Art in Niedersachsen.

Sport

In Langendamm gibt es einen Dartverein und den SCB Langendamm als Breitensportverein.

Wirtschaft und Infrastruktur

Richtfunkturm der Bundeswehr

Verkehr

Langendamm ist über die Bundesstraße 6 (welche zur Zeit 4-spurig bis Neustadt ausgebaut wird) erreichbar.

Öffentliche Einrichtungen

Langendamm ist Standort der Bundeswehr und einer Stützpunktfeuerwehr der Feuerwehr Stadt Nienburg/Weser.

Bildung

In Langendamm gibt es sowohl eine Grund- als auch eine Realschule.

Weblinks


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