- Nienburg/Weser
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Wappen Deutschlandkarte 52.6411111111119.206944444444425Koordinaten: 52° 38′ N, 9° 12′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Nienburg/Weser Höhe: 25 m ü. NN Fläche: 64,45 km² Einwohner: 31.924 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 495 Einwohner je km² Postleitzahl: 31582 Vorwahl: 05021 Kfz-Kennzeichen: NI Gemeindeschlüssel: 03 2 56 022 Stadtgliederung: 4 Ortsteile Adresse der
Stadtverwaltung:Marktplatz 1
31582 Nienburg/WeserWebpräsenz: Bürgermeister: Henning Onkes (Parteilos) Lage der Stadt Nienburg/Weser im Landkreis Nienburg/Weser Nienburg/Weser ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises in Niedersachsen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Klima
Monatsmittelwerte für Nienburg/Weser, 1961 bis 1990Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Temperatur (°C) 0,8 1,4 4,3 8,0 12,9 15,9 17,2 17,0 13,7 9,7 5,1 2,1 Ø 9 Niederschlag (mm) 60,5 44,7 52,1 50,0 59,8 76,8 66,0 65,7 52,7 48,5 59,9 67,0 Σ 703,7 Sonnenstunden (h/d) 1,1 2,2 3,2 4,8 6,2 6,4 5,9 5,9 4,3 3,0 1,4 0,9 Ø 3,8 Quelle: DWD Klimadaten Deutschland[2]Geografische Lage
Die Stadt Nienburg liegt unmittelbar an der Weser im Zentrum Niedersachsens zwischen Hannover (51 km) und Bremen (64 km). Sie ist die größte Stadt in der Mittelweserregion.
Einwohner
(jeweils zum 31. Dezember)
- 1998 – 32.789
- 1999 – 32.659
- 2000 – 32.611
- 2001 – 32.454
- 2002 – 32.462
- 2003 – 32.543
- 2004 – 32.691
- 2005 – 32.803
- 2006 – 32.764
- 2007 – 32.384
- 2008 – 32.205
- 2009 – 32.152
Nachbarstädte
Hansestadt Bremen, Syke
64 km, 45 kmVerden, Rotenburg (Wümme), Hoya
36 km, 60 km, 24 kmWalsrode, Hansestadt Hamburg
41 km, 142 kmDiepholz, Sulingen
63 km, 32 kmSchwarmstedt, Celle
33 km, 66 kmMinden, Bielefeld
50 km, 99 kmRehburg-Loccum, Stadthagen
21 km, 42 kmHannover, Neustadt am Rübenberge
51 km, 24 kmStadtgliederung
Nienburg/Weser, einschließlich der Ortschaften
- Erichshagen-Wölpe
- Holtorf
- Langendamm
- Schäferhof/Kattriede
Innerhalb der Kernstadt, also dem Ortsteil Nienburg gibt es verschiedene Quartiere, deren Bezeichnungen auch in offiziellen Dokumenten verwandt werden:
- Nordertor
- Leintor
- Lehmwandlung
- Alpheide
Geschichte
Nienburg wird erstmals 1025 in einer Urkunde des Bistums Minden erwähnt. Da Nienburg „neue Burg“ heißt, muss hier schon früher eine Burg bestanden haben oder es handelt sich um eine ältere, benachbarte Burg (z. B. Wölpe oder Drakenburg).
1215 kam Nienburg an die Grafen von Hoya und erhielt 1225 Stadtrechte. Nach Teilung der Grafschaft Hoya im Jahre 1345 wurde Nienburg Residenz, bis Graf Otto VIII. von Hoya 1582 ohne Nachkommen starb. Nienburg gelangte in den Besitz der Herzöge zu Braunschweig-Lüneburg, die die Grafschaft unter sich aufteilten und Nienburg zur Festung ausbauten.
Im Dreißigjährigen Krieg war Nienburg oft von Kriegshandlungen betroffen. 1623 versammelte Herzog Georg von Calenberg Truppen in Nienburg. 1625 wurde Nienburg von Tilly vergeblich belagert. Während dieser Belagerung erbeuteten Nienburger Bürger bei einem nächtlichen Ausbruch ein Zelt und eine Fahne Tillys. Diese Gruppe nannte sich „Dat Wählige Rott“ und ist heute noch als Tradition auf dem Nienburger Scheibenschießen lebendig. In den Folgejahren hatte Nienburg stark unter weiteren Besatzungen, Zerstörungen, Kriegsauflagen, Einquartierungen und der Pest zu leiden. 1627 wurde Nienburg von kaiserlichen Truppen in Besitz genommen. Tilly hielt sich nun mehrmals in Nienburg auf, und auch Pappenheim war oft hier. 1635 konnte Herzog Georg Nienburg wieder in seinen Besitz bringen. Nach dem Prager Frieden besetzten schwedische Truppen die Stadt. Trotz des Westfälischen Friedens blieben sie bis 1650. Es dauerte mehrere Jahre, bis Festungsanlagen, Stadttore und Bürgerhäuser wieder errichtet werden konnten.
Während des Siebenjährigen Kriegs wurde Nienburg 1757 von französischen Truppen besetzt. Wieder hatte die Stadt unter Einquartierungen und Kontributionen zu leiden. 1758 wurden die Franzosen von Herzog Ferdinand vertrieben.
Während der Napoleonischen Kriege wurde Nienburg 1803 erneut von französischen Truppen besetzt. Und wieder litt die Bevölkerung an den Folgen von Besatzung und Einquartierungen. Nienburg gehörte von 1810 bis 1813 als Kommune Nienburg des Arrondissements Nienburg im Departement Wesermündung zum Französischen Kaiserreich. In dieser Zeit wurden die Festungswälle beseitigt. Nach Napoleons missglücktem Russlandfeldzug flohen die französischen Truppen 1813 aus Nienburg.
1847 wurde Nienburg an das Eisenbahnnetz der Königlich Hannöverschen Staatseisenbahnen angeschlossen.
Obwohl Anfang 1933 die SPD zunächst noch die stärkste Partei in der Stadt war, griff auch hier die Gleichschaltung schnell.[3] Am 9. April 1945 marschierten britische Truppen in Nienburg ein. In der Nachkriegszeit befanden sich im Stadtgebiet verschiedene Flüchtlingslager, wo z. B. Vertriebene aus Schlesien unterkamen. Solche Lager waren u. a. in Langendamm und in der Ziegelkampstraße (das Camp Churchill[4]).
Im Rahmen der niedersächsischen Gebietsreform wurden 1974 die Nachbargemeinden Erichshagen-Wölpe, Holtorf, Langendamm und Schäferhof/Kattriede der Stadt angegliedert.
Politik
Stadtrat
Die 38 Sitze des Stadtrats verteilen sich wie folgt:
- 16 Sitze SPD, darunter der 1. stellvertretende Bürgermeister Rolf Warnecke
- 14 Sitze CDU, darunter der 2. stellvertretende Bürgermeister Wilhelm Schlemermeyer
- 4 Sitze Grüne Gruppe
- 2 Sitze Freie Demokratische Partei (FDP)
- 1 Sitz WG
- 1 Sitz Linkspartei Nienburg
Außerdem hat der Bürgermeister Henning Onkes einen Sitz im Rat.
(Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006/Sitzverschiebung Oktober 2009)
Wappen
Blasonierung: Gespalten von Gold und Rot; vorn geteilt, oben im mit neun roten Herzen bestreuten Feld ein reißender, nach vorn schreitender, rotgezungter blauer Löwe, unten eine rotbewehrte, nach vorn zeigende schwarze Bärentatze; hinten, über fünf Mal gezinnter Mauer mit offenem Tor, elf Mal gezinntem Torbogen und silbernem Fallgatter, drei spitz und blau bedachte, dreifach gefensterte silberne Türme mit goldenen Kugeln.
Die Bärentatzen verweisen auf die Grafen von Hoya in deren Besitz Nienburg 1215 bis 1582 war. Der Löwe mit den Herzen bezieht sich auf die Welfen, bzw. Herzöge zu Braunschweig-Lüneburg, zu deren Herrschaftsbereich Nienburg 1582 bis 1866 gehörte. Der Torbogen mit Türmen gilt als Zeichen von Wehrhaftigkeit und für den Besitz von Stadtrechten.
Städtepartnerschaften
Nienburgs Partnerstädte sind
- Dendermonde (Belgien)
- Las Cruces, NM (Vereinigte Staaten)
- Wizebsk (Weißrussland)
- Bartoszyce (dt. Bartenstein; Polen)
- Nienburg (Saale) (Deutschland)
Religion
Nienburg war von 1976 bis 2007 Sitz der Landessuperintendentur des Sprengels Calenberg-Hoya der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
- Theater auf dem Hornwerk
Museen
Musik
Im Keller des Jazz-Clubs Nienburg e. V. finden in der Leinstraße 48 (Eingang neben dem Marion-Dönhoff-Gymnasium) regelmäßig Veranstaltungen statt. Darüber hinaus ist im Gebäude Leinstraße 48 A die Musikschule Nienburg/W. e. V. untergebracht, die aktiv am Nienburger Musikleben teilnimmt, sei es am Nienburger Scheibenschießen, Pfingstkonzert oder am Volkstrauertag. Ferner bieten die Schülerinnen und Schüler regelmäßige Konzerte im kleinen Rahmen an oder sorgen für die musikalische Umrahmung von Veranstaltungen, wie Adventsbasar, Museumsfest etc. Einmal im Jahr gibt auch das Konzert- und Swingorchester und das Jugendsinfonieorchester der Musikschule Nienburg/W. e. V. ein Konzert.
Bauwerke
- Das Rathaus, eines der ältesten und eindrucksvollsten Gebäude der Stadt, erbaut vermutlich im 14. Jahrhundert
- die Pfarrkirche St. Martin, Hauptkirche der Stadt und Wahrzeichen mit dem 72 m hohen Turm
- der restaurierte Posthof, ein ehemaliger Burgmannshof und über viele Jahrzehnte die kurfürstliche und später Königlich-Hannoversche Post mit Posthalterei und Pferdewechsel
- der Fresenhof, sagenumwobener Burgmannshof, auf dem vornehmlich die zum gräflichen Gefolge gehörenden Ritter wohnten, seit 1985 zu den Nienburger Museen gehörig
- der Stockturm, eines der Wahrzeichen der Stadt, Rest der einstigen Wasserburg der Hoyaer Grafen
- Patrizierhaus Lange Straße 41, das Eckhaus zur Weserstraße ist eines der schönsten Fachwerkhäuser der Stadt;
- Quaet-Faslem-Haus, als zweigeschossiges repräsentatives Wohnhaus im klassizistischen Stil errichtet. Das Gebäude dient heute als Museum;
- im Museumsgarten das Rauchhaus. 1633 als Kleinbauern- oder Häuslingshaus in einfachster Bauart errichtet. Das Gebäude stand ursprünglich in einem kleinen Ort im Landkreis Nienburg. Anfang der 60er Jahre wurde es originalgetreu in den Museumsgarten umgesetzt. Im Inneren ist das Spargelmuseum der Mittelweser-Region untergebracht.
Die Straßenführung der Innenstadt entspricht der des mittelalterlichen Nienburgs, was sich anhand des Hamelmannplans aus dem Jahre 1634 erkennen lässt. Auch sind viele Gebäude aus dem Mittelalter (unter anderem auch Burgmannshöfe, die Kirche und das Rathaus). Interessierte Gäste können sich die Innenstadt von den Nienburger Nachtwächtern zeigen lassen.
In der nahen Umgebung der Kreisstadt finden sich als sehenswerte Ziele die Stiftskirche Bücken, der "Dom des Hoyaer Landes"; das mittelalterliche Zisterzienserkloster Loccum, ein im Jahre 1163 erbautes Ordenshaus; die historische Kuranlage von Bad Rehburg, ein in Deutschland einzigartiges Bau- und Kulturdenkmal aus der Zeit der Romantik mit dem frühklassizistischem Neuen Badehaus, der Wandelhalle, der Friederikenkapelle sowie einem Teil des ehemaligen Kurparks.
Kunst im öffentlichen Raum
Im Nienburger Stadtbild verstreut, manchmal etwas versteckt, finden sich viele sehr unterschiedliche Skulpturen und Objekte von Künstlerinnen und Künstlern aus der Region. Diese Kunst-Objekte sind aus den verschiedensten Materialien gestaltet – aus Bronze, Edelstahl, Stein, Granit und aus Holz:
- in der Nienburger Altstadt
- in der Lange Straße die Bronze-Statue Nienburger Glasmacher (1989) von Kurt Tassoti. Die Statue erinnert an die Tradition der Glasherstellung in Nienburg und ist ein Geschenk der Firma „Nienburger Glas“ an die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Nienburg aus Anlass des 100-jährigen Firmenjubiläums
- in der Lange Straße (südlicher Teil) Spargelbrunnen (1998; Bronze) von Helge Michael Breig. Die Skulptur symbolisiert den Ruf Nienburgs als Spargelstadt.
- am Theater auf dem Hornwerk Wiehernder Hengst (1981; Bronze; Abguss, aufgestellt 1989) von Gerhard Marcks. Die Statue wurde zur Einweihung des Theaters aufgestellt, weitere Abgüsse befinden sich in Aachen und in Gießen. Gerhard Marcks war einer der bedeutendsten expressionistischen Bildhauer in Deutschland.
- in den Wallanlagen am Meerbach an der Mühlenstraße die Skulptur Marion + Weser (1976; Stein) von Stefan Gesa. Das Baby in den Armen der Steinfigur symbolisiert die Weser. Vorbild für die Figur war ein kleines Mädchen aus Leese (Landkreis Nienburg/Weser)
- in den Grünanlagen an der Leinstraße das Bronze-Standbild Ross Bayard (1987) von Michael Peelmann. Es ist ein Geschenk der Partnerstadt Dendermonde in Belgien.
- auf dem Kirchplatz zwei Bronze-Statuen (1991) von Prof. Dr. Volker Neuhoff: Karl der Große und Sachsenherzog Widukind. Die Skulpturen symbolisieren die Aussöhnung zweier Erzfeinde. Anlass der Aufstellung war die 550-Jahrfeier der Pfarrkirche St. Martin
- Am Posthof Kleine Nienburgerin (1979; Bronze) von Marianne Bleeke-Ehret. Hervorgegangen ist die Skulptur aus einem Wettbewerb aus Anlass der 950-Jahr-Feier Nienburgs im Jahr 1975. Die Bezeichnung erfolgte nach dem am Ende des 19. Jahrhunderts beliebten Volkslied „Ich bin die kleine Nienburgerin“.
- in der Hakenstraße die Eichenskulptur Fliehende Bäume (1996) von Bernd Moenikus. Die Skulptur stellt ein Mahnmal gegen die Vernichtung des tropischen Regenwaldes dar. Gestiftet wurde das Kunstwerk von der BUND-Kreisgruppe an die Stadt Nienburg.
- außerhalb der Nienburger Altstadt
- in der Verdener Straße auf dem Postgelände Die Trennung (1990; Bronze) von Axel Seyler. Die Skulptur entstand im Rahmen einer Baumaßnahme im Zuge der Umwandlung der Bundespost in die Deutsche Post und Telekom. Dabei symbolisieren die Figuren die Verbindung beider Teile.
- in der Verdener Straße auf dem Gelände der Agentur für Arbeit die Skulptur Flora II (1989) von Fritz König. Sie ist entstanden im Rahmen des Neubaues des Arbeitsamtes
- auf dem Goetheplatz der Brunnen Die drei Grazien (1979; Edelstahl) von Joachim Wolff. Aufgestellt wurde er anlässlich des Baues des VGH-Verwaltungsgebäudes.
- in der Hafenstraße die Skulptur Die Krone (1988) von Christiane Möbus. Das aus Granit und vergoldeter Bronze bestehende Kunstwerk wurde im Rahmen des Baues der Landeszentralbank aufgestellt.
Jüdischer Friedhof
Auf dem Jüdischen Friedhof in der Bruchstraße befinden sich über 200 Grabsteine für jüdische Verstorbene aus Nienburg und Umgebung aus der Zeit von 1694 bis 1950. Der Friedhof ist ein schützenswertes Kulturdenkmal.
Naturdenkmäler
Landschaftlich sehr reizvoll ist der Oyler Berg, am Geestrand in der Samtgemeinde Marklohe gelegen, mit einer herrlichen Aussicht und guten Spazierwegen; sehenswert der "Giebichenstein", ein durch die Eiszeiten in das Waldgebiet "Krähe" bei Stöckse östlich von Nienburg gelangter riesiger Findling, der größte seiner Art in Niedersachsen.
Sport
Der höchstklassig spielende Fußballverein Nienburgs ist der SV Inter Komata in der Bezirksligs. Die HSG Nienburg (Holtorfer SV, SCB Langendamm, ASC Nienburg, SV Heemsen und JG Oyle), gegründet 2003, ist mit ca. 30 Mannschaften und 500 Handballern einer der größten Handball-Vereine in Niedersachsen. Die erste Herrenmannschaft der HSG spielt in der Oberliga Niedersachsen, die erste Damenmannschaft in der Landesliga Hannover. Das von der HSG ausgerichtete Jugendturnier um "Dat wählige Rott" ist eines der größten Hallenturniere in Norddeutschland.
Ebenso ist Nienburg alljährlicher Austragungsort des Nienburger Spargellaufs, der sich nach bisher vier Jahren als Großveranstaltung Mitte Mai etabliert hat. Im Jahr 2007 nahmen rund 1000 Sportler teil.
Nienburg ist seit 1986 Austragungsort des größten Volleyball-Jugendturniers Deutschlands "Kleine Nienburgerin". Im Volleyball ist der VC Nienburg der stärkste Verein mit je einer Damenmannschaft und einem Herrenteam in der Oberliga. Auch der TKW Nienburg spielt mit der 1. Damenmannschaft in der Verbandsliga auf hohem Niveau. Mit mehreren Jugendteams, die regelmäßig an Landesmeisterschaften teilnehmen, sind beide Vereine auch im Jugendbereich stark vertreten.
Ebenfalls wird seit 1999 die Nienburger Citynacht, ein Radrennen rund um das Nienburger Rathaus, veranstaltet. Der Sieger des Hauptrennens 2006 war Danilo Hondo, 2007 war Olaf Pollack (Wiesenhof-Felt) der schnellste Mann. Er gewann vor David Kopp (Team Gerolsteiner) und Troels Vinther (Unibet.com). Den Wiesenhof Sprinter-Cup, ein Ausscheidungsrennen, gewann Marcel Sieberg vom Team Wiesenhof-Akud, 2007 gewann Dominic Klemme überraschend vor Pollack und Lars Wackernagel. Das Derny-Rennen 2007 wurde von T-Mobile in der Besetzung mit Andre Korff und Eric Baumann gewonnen. Sieger des Hauptrennens 2005 war Björn Glasner (Lamonta). Frank Kreykenbohm holte sich den Sieg im Promi-Rennen.
Auch im internationalen Motorsport ist ein Team aus Nienburg vertreten: Wiechers-Sport ist ein privater Tourenwagenrennstall, der seit 1999 in der nationalen Szene vertreten ist (DTC und V8-Star) und seit 2005 in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft an den Start geht. In diesem Jahr gelang es dem Team sogar mit ihrem Piloten Marc Hennerici die Privatfahrerwertung für sich zu entscheiden. Dies gelang ihnen mit dem Italiener Stefano d’Aste 2007 ein weiteres Mal. Damit gehört Wiechers-Sport zu den erfolgreichsten privaten Teams im internationalen Tourenwagensport.[5]
2006 wurde mit dem NC Taurus das erste Footballteam im Kreis Nienburg gegründet, es spielt in der Verbandsliga Nord.
Auch sehr verbreitet in Nienburg ist der Rudersport. Neben der RRASS (Ruderriege der Albert-Schweitzer-Schule Nienburg) gibt es noch den Ruderverein Nienburg e. V.
Regelmäßige Veranstaltungen
Der Frühjahrsmarkt findet grds. am ersten Wochenende im April (Freitag bis Sonntag mit verkaufsoffenem Sonntag) in der Innenstadt statt. Der Spargelmarkt an einem Wochenende in der zweiten Maihälfte. Dieser umfasst auch den "Spargellauf", der alljährlich ausgerichtet wird; Ende Juni/Anfang Juli - am Montag nach "Johanni" - der traditionelle Scheibenschießenausmarsch und als Abschluss am Mittwoch nach "Johanni" das "Pellkartoffelessen" mit Matjes und Speckstippe an einer mehrere hundert Meter langen Tafel in der Fußgängerzone; das Altstadtfest als größtes Innenstadtfest (Musik auf mehreren Bühnen im Stadtkern) mit einem Flohmarkt in der gesamten Innenstadt am vierten Samstag im September, während des Altstadtfests findet auch das Burn Out statt. Das Burn Out ist ein kostenloses Open-Air Musikfestival; kulturelle Veranstaltungsreihe "Nienburger Herbst" mit umfangreichem Programm von September bis Dezember. Außerdem findet Mittwochs und Samstags in der Zeit von 08.00 bis 13.00 Uhr auf der Langen Straße der Wochenmarkt statt. Der Wochenmarkt wurde 2008 von der Stiftung "Lebendige Stadt" zum Schönsten Wochenmarkt Europas gekürt.
Kulinarische Spezialitäten
- "Nienburger Spargel" ist die besondere Delikatesse in vielen Variationen aus dem heimischen Anbaugebiet. Der Bedeutung dieses Gemüses in der Region wird durch das Niedersächsische Spargelmuseum und durch die Niedersächsische Spargelstraße Rechnung getragen.
- "Nienburger Bärentatzen": Die Vertreibung der Hugenotten aus Frankreich hat Nienburg um ein süßes Geheimnis reicher gemacht. Die Familie Facompré brachte 1791 ein streng gehütetes Biskuitrezept aus ihrer Heimat mit. Hierzu fertigte ein Kupferschmied nach dem Siegel der bis 1582 in Nienburg herrschenden Hoyaer Grafen die Bärentatzenform an. Auch heute noch sind die gesetzlich geschützten echten "Nienburger Bärentatzen" erhältlich.
Kleine Nienburgerin
Die kleine Nienburgerin ist die Titelfigur eines Volksliedes. 1975 wurde ihr hinter dem Posthof ein Bronzedenkmal gesetzt. Seit 1994 wird jedes Jahr eine junge Frau aus der Kreisstadt gewählt, um bei diversen Anlässen gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft die Stadt zu repräsentieren. Bei ihren Auftritten trägt sie ein historisches Kleid aus der Biedermeierzeit. Die kleine Nienburgerin ist die Symbolfigur Nienburgs für die Deutsche Märchenstraße, die von Hanau über Nienburg nach Bremen führt.
An der Seitenfront des Posthofes ist ein Glockenspiel angebracht, das jeden Tag um 9, 12 und 15 Uhr die Melodie des Liedes "Ich bin die kleine Nienburgerin" erklingen lässt. In diesem Lied, das um die Jahrhundertwende in der Stadt und ihrer Umgebung gut bekannt war und in den dreißiger Jahren häufig im Rundfunk gespielt wurde, besingen abwechselnd die kleine Nienburgerin und der kalenburger Bauer ihre Kleidung. Solche Wechselgesänge entstanden früher oft an Landesgrenzen und haben eine volkskundliche Bedeutung, man bezeichnet sie als Nachbarschaftsneckereien. Wenn das Glockenspiel erklingt, wird damit an die Jahrhunderte bestehende Grenze zwischen den Fürstentümern Lüneburg und Kalenberg erinnert. Die Grenze verlief nur wenige Kilometer nördlich und östlich der Stadt.
Wirtschaft und Infrastruktur
- Größte Produktionsstätte der Ardagh Glass Germany GmbH, welche insgesamt neun Standorte in Deutschland für Behälterglas betreibt. Des Weiteren befindet sich in Nienburg ein Katalysatorenwerk der BASF Catalysts Germany GmbH. In dieser Produktionsstätte werden Abgaskatalysatoren für den Kraftfahrzeugsektor hergestellt.
Verkehr
Nienburg ist über die vierspurige Bundesstraßen B 6, die B 214, die B 215 sowie die B 209 erreichbar. Die geplanten Bundesautobahnen A 32 und A 35 wurden nicht realisiert. Damit hat Nienburg keinen direkten Anschluss an das Autobahnnetz.
Der Bahnhof Nienburg/Weser liegt an der Bahnstrecke Bremen–Hannover, von der hier die Weser-Aller-Bahn nach Minden abzweigt. Er wird im Zweistundentakt von IC-Zügen der Linie 56 Oldenburg (Oldenburg)–Hannover–Magdeburg–Leipzig / Berlin bedient.
Im Personennahverkehr verkehren
- im Stundentakt der RE (Norddeich–Emden–) Bremen Hbf–Hannover Hbf,
- an Wochenenden und Feiertagen alle zwei Stunden die Weser-Aller-Bahn Rotenburg–Verden–Minden
- werktags alle zwei Stunden der Porta-Express Nienburg–Minden–Bielefeld und
- im Stundentakt die S-Bahn S2 nach Hannover Hbf–Haste.
Die Bahnstrecke Rahden–Nienburg wird von Nienburg bis Liebenau nur noch für Güterverkehr genutzt. Die Bahnstrecke Nienburg–Diepholz ist seit 1997 im Streckenabschnitt Nienburg-Sulingen stillgelegt.
Das Stadtgebiet wird von einem Stadtbusnetz mit vier Linien erschlossen. Es besteht ein Rendezvous-Konzept, zentraler Umsteigepunkt ist der „City-Treff“. Die Linien 1 und 3 bedienen den Bahnhof, diese Linien sind am Endpunkt miteinander verknüpft, dadurch werden Umsteigeverbindungen reduziert. Die Busse verkehren nur werktags, an Sonnabenden endet der Betrieb um ca. 14:30 Uhr.
Ein direkter Anschluss an das Netz der Binnenwasserstraßen besteht über die Weser. Anschluss an den Mittellandkanal in 35 km Entfernung.
Öffentliche Einrichtungen
Nienburg ist Hauptstandort der Mittelweser-Kliniken, eines Krankenhauses im Verbund der Rhön-Kliniken. Das Nienburger Krankenhaus befindet sich seit 2006 in einem Neubau auf dem Gelände der vormals von britischen Streitkräften genutzten Mudra-Kaserne. Das alte Krankenhausgebäude wurde im Mai 2011 abgerissen, an seiner Stelle soll ein Altenpflegeheim entstehen.
Die Feuerwehr der Stadt Nienburg setzt sich aus den vier Ortsfeuerwehren Nienburg, Holtorf, Erichshagen und Langendamm zusammen, zusätzlich befindet sich an der Verdener Landstraße noch die Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ) des Landkreises Nienburg/Weser. Dort ist auch die Leitstelle untergebracht, in welcher sämtliche Notrufe des gesamten Landkreises auflaufen. Alle Ortsfeuerwehren sind Freiwillige Feuerwehren, in der Wache der Kernstadt am Berliner Ring arbeiten jedoch tagsüber auch hauptamtliche Kräfte. Im Jahre 2006 mussten die Feuerwehren der Stadt Nienburg zu etwa 440 Einsätzen ausrücken, wovon exakt 300 auf die Feuerwehr der Kernstadt entfielen.
Garnisonstadt
Als Garnisonstadt hat Nienburg eine Tradition, die bis zum Dreißigjährigen Krieg zurückreicht. Im Jahr 1943 befand sich in der Mudra–Kaserne die Infanterie–Nachrichten–Ersatz–Kompanie 269 und zeitweise die Regimentsschule 269. Von 1950 bis 1996 lag in der nunmehr als Assaye Barracks bezeichneten Mudra-Kaserne das 21st Engineer Regiment der britischen Rheinarmee, bevor es nach Osnabrück verlegte. Die Bundeswehr nutzt seit 1957 die neu erbaute Clausewitz-Kaserne im Ortsteil Langendamm, wo große Teile der Panzerbrigade 3 und Teile des Artillerieregimentes 1 lagen. Zurzeit sind dort das CIMIC-Zentrum und das Bataillon Elektronische Kampfführung 912 stationiert.
Bildung
- Nienburg/Weser war lange Jahre ein Standort der Fachhochschule Hannover mit den Fachbereichen für Architektur und Bauingenieurwesen und etwa 850 Studenten. Diese Fachhochschule ist aus der Baugewerkschule des 19. Jahrhunderts hervorgegangen, die ein Teil der jüngeren Stadtgeschichte mitprägte und an der der bekannte Baumeister Bruno Emanuel Quaet-Faslem als königlicher Baurat lehrte. Der Nienburger Standort der FH Hannover mit seinen beiden Fachbereichen Architektur und Bauingenieurwesen wurde nach einem Beschluss der niedersächsischen Landesregierung aus dem Jahre 2003 trotz heftiger Proteste aus der Stadt Nienburg und der hiesigen Region aufgegeben. Seit dem Wintersemester 2004/05 wurden am Standort Nienburg keine Studierenden mehr aufgenommen. Die älteste Baufachschule Niedersachsens schloss endgültig am 1. März 2009. Damit endete die traditionsreiche Zeit dieser Institution nach 156 Jahren.
- Seit dem 1. Oktober 2007 hat die Polizeiakademie Niedersachsen hier ihren Hauptsitz. Es werden hier bis zu 500 Studenten der Polizei studieren. Das Stammpersonal der Polizeiakademie beträgt ca. 130 Frauen und Männer. Das Gebäude wird vermutlich in den nächsten Jahren in mehreren Schritten modernisiert werden.
- Mit längerer historischer Tradition liegen auch die beiden Gymnasien in der Innenstadt von Nienburg: die Albert-Schweitzer-Schule (1949 das erste nach Albert Schweitzer benannte Gymnasium in Deutschland, noch mit seiner persönlichen Zustimmung) und das Marion-Dönhoff-Gymnasium, eine Umweltschule in Europa. Letzteres hieß bis zum 8. Mai 2006 Gymnasium Hindenburgschule.
Persönlichkeiten
- Heinrich Albert Oppermann (* 1812 in Göttingen; † 1870 in Nienburg) Obergerichtsanwalt in Nienburg, Schriftsteller. Sein von Ferdinand Hartzer gestaltetes Grabdenkmal steht seit 1994 gegenüber dem Theater auf dem Hornwerk.
- Bruno Emanuel Quaet-Faslem (1785-1851), Architekt und Baumeister im 19. Jahrhundert, Gründer der ältesten Baufachschule Niedersachsens, später umbenannt in Fachhochschule Hannover, Außenstelle Nienburg, für Architektur und Bauingenieurwesen.
- Jens Todt (* 1970), ehemaliger Fußballspieler und Europameister, spielte 1978–1989 für den ASC Nienburg
Söhne und Töchter der Stadt
- Friedrich Bartels (1903-1973), Theologe und Geistlicher Vizepräsident der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers
- Gisela Born-Siebicke (* 1949), Landtagsabgeordnete im rheinland-pfälzischen Landtag für die CDU
- Detlef Buder (* 1946), Landtagsabgeordneter im schleswig-holsteinischen Landtag für die SPD
- Annika de Buhr (* 1972), Journalistin und TV-Moderatorin, ZDF, NDR 3, Botschafterin der Deutschen Krebshilfe
- Julius Dittforth (1890-1947), Klempner, Gewerkschaftspolitiker, Präsident der Reichsbahndirektion und Erfurter Stadtrat (SPD)
- Volker Finke (* 1948), Fußballtrainer
- Bernd Frenz (* 1964), Journalist und Autor
- Ute Lawrentz, Journalistin und Fernsehmoderatorin
- Heinrich Lübbe (1884–1940), Maschinenbauingenieur
- Maja Maranow (* 1961), Schauspielerin
- Lutz Meyer-Goßner (* 1936), Richter am Bundesgerichtshof von 1983 bis 2001
- Holger Sievers (* 1968), Radrennfahrer (Lamonta)
- Regine Winter (* 1957), Richterin am Bundesarbeitsgericht
Literatur
- Mark Feuerle: Garnison und Gesellschaft. Nienburg und seine Soldaten, Bremen 2004. ISBN 978-3-86108-042-8
- Heinrich Gade: Geschichte der Stadt Nienburg an der Weser. Mit besonderer Berücksichtigung der Geschichte der Grafen von Hoya. Nach den Quellen bearbeitet von Heinrich Gade. 1862; Original-Nachdruck: Leseberg, Nienburg (Weser) 1974; ISBN 3-920244-06-0
- Heinrich Gade: Historisch-geografisch-statistische Beschreibung der Grafschaften Hoya und Diepholz, Nienburg 1901.
- Walter Leseberg: Nienburg, Nienburg 1990.
- Rainer Sabelleck: Nienburg. In: Herbert Obenaus (Hrsg. in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen. Band 1 und 2 (1668 S.), Göttingen 2005, Seiten 1105–1121 (m. 1 Abb.). ISBN 3-89244-753-5
- Hermann Ziegler: Lebendige Geschichte in Stein. Ein Rundgang durch die Nienburger Altstadt. Nienburg/Weser ²1991, 70 S. m. zahlr. Abb. ISBN 3-920244-11-7
- Hans-Cord Sarnighausen: Kurhannoversche Amtsjuristen von 1708 bis 1866 in Nienburg/Weser, in: GENEALOGIE - Deutsche Zeitschrift für Familienkunde, Verlag Degener & Co. Insingen, Heft 1/2011, S. 386-415 mit Abb.
Triviales
Trotz Bemühungen seitens der Stadtverwaltung wird die Stadt Nienburg/Weser im Kursbuch der Deutschen Bahn als „Nienburg (Weser)“ geführt.
Einzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
- ↑ [1] Deutscher Wetterdienst
- ↑ Nienburg im Dritten Reich
- ↑ Camp Churchill
- ↑ Das Wiechers Sport Team in der FIA World Touring Car Championship
Weblinks
Commons: Nienburg/Weser – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Nienburg in der Topographia Westphaliae (Matthäus Merian) – Quellen und VolltexteWikisource: Nienburg in der Topographia Braunschweig Lüneburg (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte- Offizielle Website
- Ortsteil Langendamm
- Nienburg im Dritten Reich
- Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg
- Nienburg in Bildern
- Nienburger Spargellauf
- Niedersächsische Spargelstraße
- Spargel-Museum Nienburg
- Rekonstruktionszeichnung der Festung von Wolfgang Braun
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