Nikolai Tschebotarjow

Nikolai Tschebotarjow

Nikolai Grigorjewitsch Tschebotarjow (russisch Никола́й Григо́рьевич Чеботарёв, ukrainisch Мико́ла Григо́рович Чеботарьо́в; * 3. Junijul./ 15. Juni 1894greg. in Kamjanez-Podilskyj; † 2. Juli 1947 in Moskau) war ein sowjetischer Mathematiker. Bekannt wurde er vor allem durch den nach ihm benannten tschebotarjowschen Dichtigkeitssatz, einem Hauptergebnis der algebraischen Zahlentheorie.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Tschebotarjow studierte von 1912 bis 1918 Mathematik an der Universität von Kiew und arbeitete danach zunächst als Privatlehrer und wissenschaftliche Hilfskraft. 1921 zog er nach Odessa, um seine dort lebenden Eltern zu unterstützen. In dieser Zeit, 1922, fand Tschebotarjow den bekannten Dichtigkeitssatz, der Grundlage seiner späteren Dissertation werden sollte. 1924 bekam er den Posten des aus politischen Gründen abgesetzten Egorow in Moskau, kündigte aber wenig später und zog wieder nach Odessa. 1925 besuchte er ein Treffen des Deutschen Mathematikervereins in Danzig, wo er Emmy Noether, Helmut Hasse und Kurt Hensel traf und danach Berlin (Issai Schur) und Göttingen besuchte. 1927 verlieh ihm die ukrainische Akademie der Wissenschaften den Doktorgrad. 1928 erhielt er eine Professur an der Universität von Kasan, die er bis zu seinem Tod innehatte. In späteren Jahren beschäftigte er sich mit Galoistheorie, worüber er ein Lehrbuch in zwei Bänden schrieb (1934, 1937) und dem inversen Galoisproblem (zu vorgegebener Galoisgruppe die entsprechenden Gleichungen zu finden). Er veröffentlichte auch 1940 das erste russische Lehrbuch über Lie-Gruppen.

Schriften

Die deutsche Übersetzung der 1923 veröffentlichten russischen Originalarbeit über den Dichtigkeitssatz erschien 1925 in den Mathematischen Annalen:

  • N. Tschebotareff: Die Bestimmung der Dichtigkeit einer Menge von Primzahlen, welche zu einer gegebenen Substitutionsklasse gehören. In: Mathematischen Annalen 95 (1925), S. 191-228 (Digitalisat).

Literatur und Quellen

  • P. Stevenhagen, H.W. Lenstra: Chebotarëv and his Density Theorem. In: The Mathematical Intelligencer 18 (1996), S. 26-37 (PDF; 2,7 MB).

Weblinks


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