- Cameniţa
-
Kamjanez-Podilskyj (Кам'янець-Подільський) Basisdaten Oblast: Oblast Chmelnyzkyj Rajon: Kreisfreie Stadt Höhe: keine Angabe Fläche: 26 km² Einwohner: 257.319 (1. Januar 2006) Bevölkerungsdichte: 9.897 Einwohner je km² Postleitzahlen: 32318 Vorwahl: +380 3849 Geographische Lage: 48° 41′ N, 26° 35′ O48.67777777777826.587222222222Koordinaten: 48° 40′ 40″ N, 26° 35′ 14″ O Verwaltungsgliederung: 1 Stadt Bürgermeister: Olexandr Masurtschak Adresse: Майдан Відродження 1
32300 м. Кам’янець-ПодільськийStatistische Informationen Kamjanez-Podilskyj (ukrainisch Кам'янець-Подільський; russisch Каменец-Подольский/Kamenez-Podolski; rumänisch Cameniţa; polnisch Kamieniec Podolski; jiddisch Kumenetz-Podolsk) ist eine Stadt in der Oblast Chmelnyzkyj der Ukraine mit 93.300 Einwohnern (2004).
Inhaltsverzeichnis
Lage
Kamjanez-Podilskyj liegt ca. 20 km nordöstlich von Chotyn in einer landschaftlich reizvollen und strategisch außergewöhnlichen Lage. Der Fluss Smotrych mäandert hier ca. 60 m tief eingeschnitten in den Kalkstein der podolischen Platte. Einer dieser Mäander umschließt einen ca. 700 × 500 m großen Umlaufberg, auf dem mit Unterstützung von Befestigungsmauern die Altstadt errichtet wurde. Der Zugang zu dieser strategisch so günstig liegenden Stadt wurde zusätzlich durch den Bau einer Festung gesichert. Heute verbindet eine moderne Brücke die Altstadt mit der im Osten nahezu im Schachbrettmuster errichteten Neustadt.
Geschichte
Kamjanez-Podilskyj ist eine der ältesten Städte der Ukraine. Das genaue Alter der Stadt lässt sich nicht angeben. In Chroniken wird der Ort aber schon im Jahr 1106 als Stadt erwähnt. Vom 14. bis 18. Jahrhundert erlebte Kamjanez Aufschwung- und Blütezeit. Ab 1373 stand sie unter polnischer Herrschaft; von 1672 bis 1699 gehörte die Stadt zum Osmanischen Reich. Seit dem 14. Jahrhundert war Kamjanez eine der bedeutendsten polnischen Festungen in der Ukraine. 1772 kam Kamjanez unter russischen Einfluss. 1918 wurde hier die erste ukrainische Universität gegründet und 1919 war die Stadt Interimssitz der Ukrainischen Nationalregierung. 1922 wurde die Ukraine eine Teilrepublik der Sowjetunion. Infolge des deutschen Angriffes auf die Sowjetunion 1941 litt auch Kamjanez unter den Kriegshandlungen, unter den Unterdrückungen und dem Holocaust. Nach Kriegsende begann der Wiederaufbau. Heute ist die Stadt Teil der unabhängigen Ukraine.
Die Einwohnerschaft von Kamjanez wurde im wesentlichen von vier Bevölkerungsgruppen bestimmt: Polen, Ukrainern, Armeniern und Juden. Jede Bevölkerungsgruppe hatte bestimmte Wohnquartiere und hinterließ Spuren in der gesamten Stadtarchitektur. In der Blütezeit der Stadt soll es über 30 Kirchen und Klöster gegeben haben.
Verwandte Themen
- Geschichte der Ukraine
- Islam in der Ukraine
- Islam in Polen
- Liste der Bischöfe von Kamjanez-Podilskyj
Sehenswürdigkeiten
- Verkündigungskirche im armenischen Viertel aus dem 13. Jahrhundert,
- Peter-und-Paul-Kathedrale aus dem Jahre 1370 (heutiges Aussehen aus dem 16. Jh.) ist katholischer Bischofssitz,
- Kreuzerhöhungskirche am Ufer der Smotrych, Holzkirche aus dem Jahr 1700 - einer der bedeutendsten Holzkirchen Podoliens
- Festung aus dem 16. Jahrhundert
- Triumph-Tor aus dem Jahre 1781 zu Ehren des Besuchs des polnischen Königs Stanislaus II.
- Dominikanerkirche aus dem 15. Jh. mit Gotik-, Renaissance- und Barockelementen
- mehrfach umgebautes Rathaus im ursprünglich gotischen Stil - ältestes öffentliches Gebäude am polnischen/ukrainischen Markt
Söhne und Töchter der Stadt
- Israel ben Elieser (ca. 1700-1760), Rabbi und Mitgründer der Chassidismus
- Leonid Stein (1934-1973), sowjetischer Großmeister im Schach
- Nikolai Tschebotarjow (1894-1947), Mathematiker
- Karl Waegner (1864-1939), deutsch-russischer Unfallchirurg und Orthopäde
Weblinks
- Informationen über die Stadt (ukrainisch)
- Informationen über die Stadt (englisch)
- Statistische Informationen zur Stadt
- Lichtbilder der Stadt
Städte in der Oblast ChmelnyzkyjChmelnyzkyj | Deraschnja | Dunajiwzi | Horodok | Isjaslaw | Kamjanez-Podilskyj | Krassyliw | Netischyn | Polonne | Schepetiwka | Slawuta | Starokostjantyniw | Wolotschynsk
Wikimedia Foundation.