- Normalfeld
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Der Begriff Normalfeld hat mehrere Bedeutungen.
Bergrecht
Als Normalfeld wird die normierte Größe eines Grubenfeldes (Geviertfeldes) bezeichnet. Das Recht zum Betrieb eines Bergwerkes wurde für ein abgestecktes Grundstück verliehen, unter dem der Abbau unbegrenzt stattfinden durfte.
Zuvor wurde die eigentliche Fundstelle des Bodenschatzes beliehen, wobei dann bei einer Mutung das Kohleflöz oder der Erzgang auf eine bestimmte Länge abgebaut werden durfte. Diese sogenannten Längenfelder gaben aber immer wieder Anlass zu Rechtsstreitigkeiten, weshalb man bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts von dieser Art der Belehnung Abstand nahm.
Geophysik
In der Geophysik wird als Normalfeld hingegen jenes Magnet- bzw. Schwerefeld verstanden, das nicht durch Inhomogenitäten der Erdkruste bestimmt ist, sondern durch die Eigenschaften der gesamten Erde. Es verläuft gleichmäßig vom Äquator zu den Polen und kann mathematisch einfach modelliert werden (siehe auch Erdellipsoid). Die tatsächlichen Messungen auf Punkten der Erdoberfläche weichen vom Normalfeld um die sog. Anomalie ab. Die magnetischen bzw. Schwereanomalien sind ein Hinweis darauf, wie die lokale Erdkruste vom globalen Durchschnitt abweicht. Die Anomalien werden im Rahmen der geophysikalischen Exploration zur Erkundung von Lagerstätten verwendet, während sie in der Geodäsie ein Mittel zur genauen Bestimmung der Erdfigur sind.
Normalismus
Ein Normalfeld bezeichnet in der sozialwissenschaftlichen Theorie des Normalismus eine Sammlung zweier gegenläufiger Diskurse zu ein und demselben Themenkomplex, z.B. der Gesundheit. Die Diskurse, die letztendlich die Grundlage von Normalisierung sind, werden in protonormalistisch und flexibel-normalistisch unterteilt.
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