Novus Ordo Missae

Novus Ordo Missae

Der Begriff novus ordo missæ (dt. Neue Ordnung der Messe) wird vor allem von Kritikern der Liturgiereform in der Römisch-Katholischen Kirche im 20. Jahrhundert verwendet, um die auf Anordnung des Zweiten Vatikanischen Konzils reformierte Ordnung der Heiligen Messe im Römischen Ritus zu bezeichnen. Um sich auf eine frühere Ausgabe des Messbuches zu beziehen oder um verschiedene Ausgaben des Römischen Messbuches zu unterscheiden, ist es üblich anzugeben, wann das jeweilige Messbuch als Editio typica veröffentlicht wurde, etwa Römisches Messbuch von 1962.

Traditionalistische Gruppierungen betonen die Neuheit der mit der Apostolischen Konstitution Missale romanum vom 3. April 1969 eingeführten Messordnung, um so zum Ausdruck zu bringen, die Liturgiereform Papst Pauls VI. habe mit der Tradition gebrochen und eine unstatthafte Neuerung eingeführt. Aus ihrer Sicht gibt es gravierende Unterschiede zwischen dem Römischen Messbuch von 1962 und dem von 1969. Sie gehen von einer Diskontinuität, von einem alten, von ihnen als allein römisch-katholisch bezeichneten Ritus, und einem neuen Ritus, der protestantischem Geist entsprungen sei, aus.

Nach Auffassung des Papstes folgt das Römische Messbuch von 1969, genauso wie das Römische Messbuch von 1962, der liturgischen Norm der Väter, also ältester römischer Tradition.

Papst Benedikt XVI. erklärte in einer Ansprache vor den Mitarbeitern der Kurie am 22. Dezember 2005, dass er eine Interpretation des letzten Konzils unter dem Leitbegriff der Diskontinuität, des „Bruchs“, ablehne. Die Kirche habe ihre wahre Natur und ihre Identität bewahrt und vertieft. Sie „war und ist vor und nach dem Konzil dieselbe eine, heilige, katholische und apostolische Kirche“.

Im Begleitschreiben zum Motu proprio Summorum Pontificum[1] schrieb Papst Benedikt XVI. am 7. Juli 2007, dass es nicht angebracht sei, von der dem Konzil vorausgehende Fassung des Missale Romanum, die unter der Autorität von Papst Johannes XXIII. 1962 veröffentlicht wurde, und der von Papst Paul VI. veröffentlichten und dann in zwei weiteren Auflagen von Johannes Paul II. neu herausgegebenen Fassung als von „zwei Riten“ zu sprechen.

Literatur

Fußnoten

  1. Begleitschreiben Benedikts XVI. zu Summorum Pontificum auf den Seiten der Deutschen Bischofskonferenz (pdf)

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