Null-Diät

Null-Diät

Als Null-Diät (auch totales Fasten) wird eine radikale Gewichtsreduktions-Diät bezeichnet, bei der man über einen längeren Zeitraum hinweg keine feste Nahrung zu sich nimmt, sondern nur kalorienarme Flüssigkeiten (z. B. Wasser und Kräutertees) und eventuell Nahrungsergänzungsmittel. Dadurch verliert der Körper sehr schnell an Muskel- und Fettgewebe, weil er nach einigen Tagen auf seine Energiereserven zurückgreifen muss.

Gesunde Menschen können den Verzicht auf Nahrung mindestens einen Monat überstehen.

Eine Null-Diät ist nicht mit Fasten gleichzusetzen, obwohl es Formen des Fastens gibt, die das gleiche Prinzip haben, nämlich den völligen Verzicht auf Nahrung. Aber die Zielsetzung ist eine andere. Während bei der Null-Diät die Gewichtsreduktion das Hauptmotiv ist, so wird beim Heilfasten eine körperliche Regeneration angestrebt; oft hat Fasten einen religiösen bzw. spirituellen Hintergrund.

Kritik

Null-Diäten werden von den meisten Ärzten und Ernährungswissenschaftlern als gesundheitlich höchst bedenklich kritisiert. Unvermeidbar sind Symptome wie Müdigkeit, körperliche Schwäche und Konzentrationsschwäche, wie bei jeder Form des Hungerns. Mögliche Risiken sind das Auftreten von Gicht und Störungen im Mineral- und Flüssigkeitshaushalt bei längerem Nahrungsverzicht. Bereits nach wenigen Tagen kann es zu schweren Ausfallerscheinungen lebenswichtiger Vitamine kommen. Die zum Abbau des Fetts benötigten Kohlenhydrate sind nach spätestens drei Tagen verbraucht. Anschließend wird zur Gewinnung weiterer Kohlenhydrate die Muskulatur abgebaut und in Kohlenhydrate verwandelt, um lebenswichtige Prozesse am Laufen zu halten. In der Folge verringert sich der weitere Energiebedarf, weil dieser größtenteils von der Muskulatur verursacht wird. Nach der Diät wird man auch bei normaler Ernährung wieder zunehmen (Jo-Jo-Effekt). Nach einiger Zeit (beginnend nach etwa drei Tagen) setzt dann der so genannte Hungerstoffwechsel ein.

Da der Körper bei einer Null-Diät den Stoffwechsel anpasst und auf diese künstliche Hungerphase mit vermehrter Fettspeicherung in der Folgezeit reagiert, tritt fast immer der so genannte Jo-Jo-Effekt auf, so dass das Diätziel nicht erreicht wird. Längerer Nahrungsentzug kann gesundheitsschädlich sein.

Siehe auch

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