Nürnberger Spielefabrik L. Kleefeld & Co.

Nürnberger Spielefabrik L. Kleefeld & Co.
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Klee Spiele ist ein deutscher Spieleverlag aus Fürth. Mittlerweile gehört Klee zum Franckh-Kosmos-Verlag.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

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Gründungszeit

1884 gründete der Kaufmann Lud­wig Kleefeld in Fürth die Nürnberger Spielefabrik L. Kleefeld & Co. in der verschiedene Brett-, Karten-, Beschäftigungs- und Kubusspiele hergestellt wurden. Ab 1907 führte Leopold Bromeisl, ein Schwiegersohn Kleefelds, die Geschäfte.

Aufstieg und Umzug nach Nürnberg

Als sein Bruder Moritz Bromeisl 1915 ebenfalls in die Firma einstieg, schafften sie es in die Spitzengruppe der deutschen Spielwarenbran­che aufzusteigen. 1926 zog die Firma nach Nürnberg um. Kleefeld beschäftigte dort bis zu 180 Mitarbeiter. Neben Spielen wurden auch Zauberkästen, Tischtennis, Tischcroquet, Ausschneidebögen und Hampelmänner hergestellt. Spiele wurden auch exportiert; so sind heute noch Spiele in Englisch, Französisch, Holländisch, Spanisch und Portugiesisch zu finden.

Arisierung des Unternehmens im Dritten Reich

Der Katalog der Firma umfasste 1937 auf 52 Seiten mehrere hundert Artikel. Anfang 1938 war auch das Spiel Monopoly im Klee-Programm. Tribute wie „Feindliche Flieger in Sicht" brachten den Firmeninhabern nichts, sie waren gezwungen Klee abzugeben. 1939 übernahm Max Herbart aus Steinach, der Besitzer der seit 1888 bestehenden Firma Christian Herbart Klee. Das bekannte Kleeblatt als Markenzeichen wurde beibehalten, die Buchstaben CH wurden im Kleeblatt hinzugefügt. Zusätzlich zu den alten Kleespielen, bei denen nur der Firmenname und das Logo geändert wurden, kamen nun Titel wie „Sprung auf, marsch marsch!“, „Sport, die Ertüch­tigung des Volkes“, „Vereint gegen den Feind“ hinzu. Leopold Bromeisl emi­grierte nach Rotterdam, wo er aber 1942 von der Gestapo aufge­spürt wurde. Er und seine Frau kamen im Vernichtungslager Sobibor in Polen um.

Neuanfang nach dem Krieg

Moritz Bromeisl überlebte den Zweiten Weltkrieg. Die Firma hatte sehr unter dem Kriege gelitten. Nach der Rückerstattung der Fir­ma baute er sie wieder auf und leitete sie bis zu seinem Tod. Da die alten Druckplatten noch erhalten waren, wurden viele erfolgreiche Spiele der Vorkriegszeit unverändert neu aufgelegt. Nach dem Tod von Moritz Bromeisl 1951 führten die Witwe Auguste Bromeisl und ihr Schwager Leonhard Kreppner die Geschäfte.

Zusammenschluss mit verschiedenen Partnern

1966 übernahm Herbert Kreppner, der Sohn von Leonhard Kreppner, das Unternehmen, welches er bis 1997 führte. Herbert Kreppner verband die Firma 1978 mit dem Nürnberger Konkurrenten Spear. Als Spear 1984 den Nürnberger Standort aufgab, wechselte das Unternehmen wieder ihren Sitz zurück an den Gründungsort Fürth und änderte den Namen von Nürn­berger Spielefabrik L. Kleefeld & Co. in Klee-Spiele GmbH. Nach der Trennung von Spear war Schmidt Spiele ein neuer Miteigentümer und Partner. Als Schmidt Spiele 1997 in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet und von der Blatz-Gruppe übernommen wurden, drohte auch für Klee das Aus. Der Geschäftsführer und Mitei­gentümer Ernst Pohle erwarb die restlichen Anteile vom Konkursverwalter und fand mit Franckh-Kosmos einen neuen Partner. Klee ist nun eine Spielemarke von Franckh-Kosmos.

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