Obatala

Obatala

Obatala (Obàtálá; Orishanla; Òrìsànlá) ist in der Religion der Yoruba die große Schöpfergottheit, der die Menschen aus Lehm geformt (bzw. aus Metall gegossen, hier gehen die Meinungen auseinander) hat. Weil er dabei betrunken war, kam es auch zu Missbildungen.

Betende Obatala-Priester im Tempel in Ile-Ife

Inhaltsverzeichnis

Mythische Vorstellungen

Nach dem Schöpfungmythos von Ile-Ife soll zunächst Obatala von Olodumare den Auftrag erhalten haben, die Erde zu erschaffen. Als er sich aber auf dem Weg vom Himmel zur Erde mit Palmwein betrank und er einschlief, nahm ihm Oduduwa die Schöpfungsinstrumente ab und schuf an seiner Stelle die Erde auf dem Urozean. Aufgrund dieser Begebenheit vermeiden es die Adepten Obatalas, Palmwein zu trinken. Nach einem anderen Mythos soll er einst der einzige Orisha gewesen sein. Ein ungetreuer Diener zerschmetterte ihn mit einem Felsbrocken, worauf er in viele Teile zersprang, die alle zu Orishas wurden. Orunmila sammelte jedoch viele Teile und setzte sie wieder zusammen. Daraus wurde Orishanla, der „große Orisha“.

Er ist der Gott des Friedens und der Gnade, der Reinheit und der Gerechtigkeit. Sein Name Obatala bedeutet „Herr der weißen Kleidung“. Er ist der Patron der Missgebildeten, Behinderten, Verletzten und der Altersschwachen.

Sein Jahresfest in Ile-Ife

Im kulturellen Zentrum der Yoruba ist Obatala nach Oduduwa der wichtigste Gott. Im zu Ehren feiern seine Anhänger das jährliche Itapa Fest, in dem er als sterbender und wiederauferstehender Gott in Szene gesetzt wird. Er verlässt seinen Tempel in der Stadt am siebten Tag des Festes, verweilt einen Tag in seinem Unterweltshain vor der Stadt und kehrt am neunten Tag in einer triumphalen Auferstehungsprozession in seinen Tempel zurück. Der drei Tage Rhythmus und seine moralische Integrität rücken ihn in die Nähe des vorkanonischen Jahwe und des mythisch verklärten Jesus.[1]

Attribute von Obatala
Farben ein silbriges, blütenreines Weiß
Zahlen 8
Statue von Obatala in Costa do Sauípe, Brasilien

In Lateinamerika: Santería

Obatala wird, je nach Santería-Auslegung in acht bis 45 Caminos (Aspekte) unterteilt.[2]

Bibliographie

Weblinks

Quellen

  1. Lange, "Dying and rising god", 359-366.
  2. THE LUCKY MOJO ESOTERIC ARCHIVE 45 PATHS of OBATALA by Hector Izaguirre
    Die Übersetzung ins Deutsche ist in das Register Diskussion:Obatala des Artikels ausgelagert

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