Oberstdivisionär

Oberstdivisionär

Der Generalmajor ist ein Dienstgrad in der Gruppe der Generale.

Inhaltsverzeichnis

Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Dienstgrad- abzeichen Generalmajor

Der Ausdruck Generalmajor ist ein militärischer Rang und bezeichnet den dritthöchsten Dienstgrad bei Heer und Luftwaffe der Bundeswehr. Die Reihenfolge ist dabei:

Diese Reihenfolge muss aus der geschichtlichen Entwicklung der Rangbezeichnungen begriffen werden. Folgende Rangbezeichnungen (in absteigender Reihenfolge) gab es ab dem 17. Jahrhundert im Deutschen Reich in den einzelnen Führungsebenen:

Kompanie Hauptmann / Rittmeister Leutnant Wachtmeister / Feldwebel
Regiment Obrist (Oberst) Obristleutnant Obristwachtmeister
Heer General Generalleutnant Generalwachtmeister

Im 18. Jahrhundert verdrängte der Titel „Major“ den Rang „Obristwachtmeister“. Sinngemäß wurde auch der Rang Generalwachtmeister durch Generalmajor ersetzt.

Typische Verwendungen für Generalmajore der Bundeswehr sind Divisionskommandeur und Stabsabteilungsleiter im Verteidigungsministerium.

Entsprechende Dienstgrade:

  • Sanitätsdienst: Generalstabsarzt, Admiralstabsarzt
  • Marine: Konteradmiral

Generalmajore sind in der Bundeswehr die Leiter/Amtschefs von Heeresamt, Luftwaffenamt sowie Kommandeure von Divisionen.

Generalmajore und Konteradmirale sowie die entsprechenden Dienstgrade der Sanität erhalten gemäß Bundesbesoldungsordnung (BBesO) ein Grundgehalt der Besoldungsgruppe B7. Seit 1. Januar 2009 beläuft sich das Grundgehalt in B7 auf 8.088,46€.

DDR

Generalmajor der NVA

In der Nationalen Volksarmee der DDR war der Generalmajor der niedrigste Dienstgrad in der Gruppe der Generale, wie es traditionell in den deutschen Armeen des 19. und 20. Jahrhunderts der Fall war. Die Rangfolge lautete:

Rangschlaufe Divisionär

Schweiz

In der Schweizer Armee gibt es keinen Rang Generalmajor, stattdessen den äquivalenten Rang Divisionär. Die einzige Ausnahme ist der in Panmunjeom eingesetzte Schweizer Offizier der Neutral Nations Supervisory Commission (NNSC), dem der Rang Generalmajor für die Dauer seiner Mission jeweils verliehen wird. Aktueller Stelleninhaber ist Jean-Jacques Joss.

Dienstgrad- abzeichen

Österreich

In Österreich wurde wie in anderen Ländern Ende des 18. Jahrhunderts die niedrigste Generalscharge „Generalwachtmeister“ durch den Titel „Generalmajor“ ersetzt. Die Reihenfolge, General (Feldzeugmeister), Feldmarschallleutnant, Generalmajor blieb im wesentlichen bis 1938 aufrecht.

Auch nach der Wiedererrichtung der Republik 1945 wurde der Titel Generalmajor von der Regierung sogleich dem Unterstaatssekretär für Heereswesen Winterer verliehen, der allerdings wegen des Einspruchs der Besatzungsmächte sein Amt nicht länger ausüben durfte.

Mit der Wiedergewinnung der Souveränität 1955 wurde auch der Titel Generalmajor wieder eingeführt. Diesem nachgeordnet wurde bald der Titel „Brigadier“ als niedrigste Generalscharge geschaffen. Lediglich zwischen 1980 und 2003 wurde der Titel durch die Bezeichnung „Divisionär“ ersetzt. Allerdings wurde der Titel Generalmajor während Auslandseinsätzen weiterhin vergeben. Das Rangabzeichen enthielt bis 1980 einen Stern, seitdem – angepasst an internationale Usancen - zwei Sterne.

Niedrigerer Dienstgrad
Brigadier
Dienstgrad
Generalmajor
Höherer Dienstgrad
Generalleutnant
Einordnung: Rekruten - ChargenUnteroffiziereOffiziere
Alle Dienstgrade auf einen Blick: Bundesheer-Dienstgrade
Schulterdistinktion eines Generalmajors der Bundespolizei

Außerdem wird die Verwendungsbezeichnung Generalmajor für Leitende Beamte (E1) der Exekutive in Österreich, dazu gehören Bundespolizei und Justizwache, verwendet. Da es sich bei den genannten Wachkörpern um zivile Körperschaften handelt, die lediglich nach militärischem Muster organisiert sind, handelt es sich jedoch nicht um „Polizeioffiziere”, sondern sie führen lediglich Offiziersränge als Verwendungsbezeichnung.

Frankreich Général de division

Frankreich

Frankreich kennt im Vergleich zum Generalmajor den „Général de division“.

Dieser steht über dem Brigadegeneral als „général de brigade“ und unter dem „Général de corps d'armée“. Er führt zumeist eine Division.

Spanien

Spanien

Der entsprechende Dienstgrad in den spanischen Streitkräften heißt „General de División“, bei Sanitätsoffizieren General de División Médico.

Rangabzeichen

USA

Die United States Army, die US Air Force und das US Marine Corps kennen den Dienstgrad eines Major Generals. In der Hierarchie steht dieser über dem Brigadier General und unter dem Lieutenant General. Die US-Soldstufe ist O-8, der NATO-Rangcode jedoch OF-7.

Ein Major General führt operativ eine Division mit vier bis sechs Brigaden und damit 15.000–20.000 Soldaten. Ansonsten sind Major Generals ranghohe Offiziere in Stäben.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Oberstdivisionär — Oberstdivisionär, in der Schweiz Befehlshaber einer Infanterietruppendivision oder der Sicherheitsbesatzung am St. Gotthard …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Die Schweiz im Zweiten Weltkrieg — In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: Geistige Landesverteidigung Politische Einigung Teils Vor Revisionistische Geschichtsdarstellung Du kannst Wikipedia helfen, indem du sie recherchierst und …   Deutsch Wikipedia

  • Schweiz im Zweiten Weltkrieg — Die Schweiz wurde während des Zweiten Weltkrieges nicht durch eine Invasion in Mitleidenschaft gezogen. Wirtschaft, Gesellschaft und Zeitgeschehen waren jedoch stark vom Krieg betroffen, insbesondere dadurch, dass die Schweiz zeitweise… …   Deutsch Wikipedia

  • General Guisan — Denkmal für Guisan in Avenches Der Hut von General Guisan Henri Guisan (* 21. Oktober 1874 in Mézières; † …   Deutsch Wikipedia

  • Henri Guisan — General Henri Guisan Henri Guisan (* 21. Oktober 1874 in Mézières; † 7. April 1960 in Pully) war während des Zweiten Weltkriegs General und damit Oberbefehlshaber der Schweizer Armee. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Schweizer Reduit — Das Schweizer Reduit: die durchgezogene Linie zeigt das eigentliche Rückzugsgebiet Getarnte Turmk …   Deutsch Wikipedia

  • Theophil Sprecher — Theophil Andreas Luzius Sprecher von Bernegg (* 27. April 1850 in Maienfeld; † 6. Dezember 1927) war eine politische Persönlichkeit aus der Schweiz und von 1914 1919 Chef des Generalstabs der Schweizer Armee. Biografie Theophil Sprecher wurde… …   Deutsch Wikipedia

  • Carl Koechlin — (* 5. November 1856 in Basel; † 2. Februar 1914 ebendort) war ein Schweizer Politiker und Offizier. Leben Nach einer Matura in Genf und einer kaufmännischen Lehre in Basel trat Koechlin 1883 in die chemische Fabrik seines Onkels Johann Rudolf… …   Deutsch Wikipedia

  • Corps Rhenania Tübingen — Das Haus des Corps Rhenania Tübingen gilt als das erste als Korporationshaus errichtete Gebäude Deutschlands, Erstbau 1886, heutiger Zustand seit 1912 …   Deutsch Wikipedia

  • Corps Tigurinia Zürich — Basisdaten Kanton: Zürich Universität: Universität Zürich, Eidgenössische Technische Hochschule Zürich Gründung: 11. November 1850 in Zürich Verband …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”