- Oettingen-Spielberg
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Oettingen ist der Name eines edelfreien fränkischen und schwäbischen Adelsgeschlechts, das 987 möglicherweise erstmals urkundlich im Riesgau erwähnt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Geschlecht der Oettingen leitet seine Abkunft zurück auf den 987 urkundlich erwähnten Fridericus comes und dessen Sohn Sigehardus comes in pago Riezzin, urkundlich 1007. Die Stammreihe als Grafen von Oettingen beginnt (urkundlich 1147) mit Ludovicus comes de Otingen oder (urkundlich 1250) seinem Bruder Chuno comes de Othingen. Vom 12. bis zum 14. Jahrhundert gewann die Familie das größte weltliche Territorium in Ostschwaben. Die Besitzungen des Hauses Oettingen lagen um die Reichsstadt Nördlingen im heutigen Bayern bzw. Baden-Württemberg. Am Ende des Alten Reiches 1806 umfasste das Gebiet rund 850 km² und hatte rund 60.000 Einwohner.
1418 kam es zur Teilung, der 1442 und 1485 weitere folgten.
1522 spaltete sich das Haus in zwei Linien:
- die evangelische Linie Oettingen-Oettingen, 1674 in den Fürstenstand erhoben, die sieben Zwölftel der Besitzungen erhielt und im Jahre 1731 ausstarb.
- die katholische Linie Oettingen-Wallerstein, die fünf Zwölftel der Besitzungen erhielt.
Die Linie Oettingen-Wallerstein teilt sich 1623/94 in die drei Linien:
- Oettingen-Baldern, sie starb 1798 aus und ihre Besitzungen gingen an die Linie Oettingen-Wallerstein.
- Oettingen-Wallerstein, in den Fürstenstand erhoben 1774 - sie erhielt 1731 beim Aussterben von Oettingen-Oettingen 2/3 von deren Besitzungen. Diese Linie besaß auch die Herrschaft Dagstuhl (heute zu Wadern im Saarland), für die sie 1803 mit kirchlichem Besitz in Bayern und Baden-Württemberg entschädigt wurde. Im Besitz der Familie befinden sich die Schlösser Wallerstein und Baldern, sowie die Burg Harburg.
- Oettingen-Spielberg, in den Fürstenstand erhoben 1734 - sie erhielt ein Drittel der Besitzungen Oettingen-Oettingens. Im Besitz befindet sich das Schloss Oettingen.
Wappen
Das Stammwappen zeigt auf rot-goldenem Eisenhutfeh ein blaues Herzschild; das ganze ist bedeckt mit einem silbernen Schragen. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken wächst ein goldener Brackenrumpf, dessen beide rote Ohren mit dem Schragen belegt sind.
Historische Wappenbilder
Wappen der Grafen von Oettingen aus Siebmachers Wappenbuch von 1605
Darstellung zu Friedrich IV. von Oettingen an einem Tor in Mörnsheim
Persönlichkeiten
- Siegfried Graf von Öttingen, Bischof von Bamberg 1237
- Friedrich IV. von Oettingen, Bischof von Eichstätt (1383-1415)
- Magdalena von Öttingen (1473–1525), Ehefrau von Graf Ullrich VII. von Montfort, ab 1520 Regentin in Tettnang
- Maria Magdalena von Oettingen (1619–1688), zweite Ehefrau von Markgraf Wilhelm I. von Baden-Baden
- Christine Luise von Öttingen (1671–1747), Prinzessin zu Öttingen-Öttingen und durch Heirat Herzogin von Braunschweig-Wolfenbüttel sowie Fürstin von Blankenburg
- Maria Anna von Oettingen-Spielberg (1693–1729), Fürstin von Liechtenstein
- Ludwig Ernst Fürst von Oettingen-Wallerstein (1791–1870), Staatsmann
- Eugen Fürst zu Oettingen-Wallerstein (1885–1969), Politiker
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, Band IX, 1998, Adelslexikon, Gesamtreihe Band 116, C.A. Starke Verlag, ISBN 3-7980-0816-7 (darin weitere Literaturangaben)
Weblinks
- Wappen der Oettingen im Sammelband mehrerer Wappenbücher, Süddeutschland (Augsburg ?) um 1530
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