- Offizialatsbezirk Oldenburg
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Bischöflich Münstersches Offizialat bezeichnet eine katholische Kirchenbehörde im Bereich des Bistums Münster.
Inhaltsverzeichnis
Bedeutung
Das Oldenburger Münsterland war früher der nördliche Teil (Niederstift) des Fürstbistums Münster. Seit der Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts gehört es nur noch kirchenrechtlich, nicht mehr politisch, zum Bistum Münster.
Um in der Oldenburger Exklave eine Vertretung zu besitzen, wurde vom Bischof von Münster ein Vertreter, der Offizial, eingesetzt. Seit den 1970er Jahren ist der Offizial, scherzhaft auch „Moorpapst“ genannt, zugleich münsterischer Weihbischof. Sitz seiner Behörde ist Vechta. Sein Zuständigkeitsbereich umfasst neben dem Oldenburger Münsterland auch das gesamte Oldenburger Land, also annähernd den gesamten Bereich des früheren Großherzogtums Oldenburg.
Diese Konstellation aus politischer und kirchenrechtlicher Zugehörigkeit ist weltweit einmalig.
Liste der Offiziale
Offiziale waren:
- 1831–1846: Dr. Franz Joseph Herold (1787-1862)
- 1846–1853: vakant
- 1853-1872: Engelbert Reismann (1809-1872)
- …-1887: Theodor Niehaus (1820-1887)
- …-1890: Anton Stukenborg (1830-1890)
- …-1922: Bernhard Grobmeyer (1840-1922)
- 1922: Gerhard Tepe (1863-1922)
- 1922-1933: Lambert Meyer (1855-1933)
- 1933-1940: Franz Vorwerk (1884-1963)
- 1940–1948: Dr. Johannes Pohlschneider (1899-1981)
- 1948–1970: Heinrich Grafenhorst (1906-1970)
- 1970–2001: Dr. Max Georg Freiherr von Twickel
- seit 2001: Heinrich Timmerevers
Gliederung
Der Offizialatsbezirk Oldenburg (die geografische Bezeichnung des vom Bischöflich Münsterischen Offizialat verwaltenden Gebiets) umfasst 8 Dekanate:
- Dekanat Cloppenburg
- Dekanat Damme
- Dekanat Delmenhorst
- Dekanat Friesoythe
- Dekanat Löningen
- Dekanat Oldenburg
- Dekanat Vechta
- Dekanat Wilhelmshaven
Insgesamt zählt der Oldenburger Offizialatsbezirk über 120 Pfarreien. Die Katholikenzahl liegt bei 270.000 Gläubigen. Sitz des Bischofs, der in seiner Funktion Weihbischof des Bistum Münster ist, ist die Propsteikirche St. Georg (Vechta). Die nördlichst gelegende Gemeinde ist die St.Willehad-Gemeinde auf der ostfriesischen Insel Wangerooge (Dekanat Wilhelmshaven). Die südlichste Gemeinde ist St. Bonifatius in Neuenkirchen (Dekanat Damme).
Literatur
- Willi Baumann, Peter Sieve:Der katholische Klerus im Oldenburger Land, Dialogverlag Münster 2006
- Hinxlage, Helmut: Die Geschichte des Bischöflich Münsterschen Offizialates in Vechta, Vechta 1991
Weblinks
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