- Bischöflich Münstersches Offizialat
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Das Bischöflich Münstersche Offizialat ist eine regionale Kirchenbehörde des römisch-katholischen Bistums Münster mit Sitz in Vechta. Seine Zuständigkeit umfasst die niedersächsischen Teile des Bistums Münster – mit geringen Abweichungen die Landkreise Vechta, Cloppenburg, Oldenburg, Ammerland, Wesermarsch und Friesland sowie die Städte Oldenburg, Delmenhorst und Wilhelmshaven.
Inhaltsverzeichnis
Bedeutung
Das Oldenburger Münsterland war früher zusammen mit dem größten Teil des Emslandes der nördliche Teil (Niederstift) des Fürstbistums Münster. Dadurch konnte die Reformation in diesen Landstrichen nicht dauerhaft Fuß fassen, und die Bevölkerung ist bis heute mit deutlicher Mehrheit katholisch.
Nach dem Ende der geistlichen Fürstentümer (Reichsdeputationshauptschluss 1803) und dem Wiener Kongress 1815 blieben bei der Neuumschreibung der katholischen Diözesen die katholischen Pfarreien im Bereich des Großherzogtums Oldenburg beim Bistum Münster, während das Hannoversche Emsland Teil des Bistums Osnabrück wurde.
Um in der Oldenburger Exklave eine Vertretung zu besitzen und die katholische Identität der Südoldenburger Region zu stärken, wurde vom Bischof von Münster ein Vertreter, der Offizial, eingesetzt. Seit den 1970er Jahren ist der Offizial, scherzhaft auch „Moorpapst“ genannt, zugleich münsterischer Weihbischof. Im Unterschied zu den meisten Weihbischöfen der Weltkirche hat der Vechtaer Offizial damit eine regional definierte Jurisdiktion innerhalb des Gesamtbistums.
Liste der Offiziale
Offiziale waren:
- 1831–1846: Dr. Franz Joseph Herold (1787-1862)
- –1853: vakant
- –1872: Engelbert Reismann (1809-1872)
- –1887: Theodor Niehaus (1820-1887)
- –1890: Anton Stukenborg (1830-1890)
- –1922: Bernhard Grobmeyer (1840-1922)
- 1922: Gerhard Tepe (1863-1922)
- –1933: Lambert Meyer (1855-1933)
- –1940: Franz Vorwerk (1884-1963)
- –1948: Dr. Johannes Pohlschneider (1899-1981)
- –1970: Heinrich Grafenhorst (1906-1970)
- –2001: Dr. Max Georg Freiherr von Twickel
- seit 2001: Heinrich Timmerevers
Gliederung
Der Offizialatsbezirk Oldenburg (die geografische Bezeichnung des vom Bischöflich Münsterischen Offizialat verwalteten Gebiets) umfasst 8 Dekanate:
- Dekanat Cloppenburg
- Dekanat Damme
- Dekanat Delmenhorst
- Dekanat Friesoythe
- Dekanat Löningen
- Dekanat Oldenburg
- Dekanat Vechta
- Dekanat Wilhelmshaven
Insgesamt zählt der Oldenburger Offizialatsbezirk über 120 Pfarreien. Die Katholikenzahl liegt bei 270.000 Gläubigen. Sitz des Bischofs, der in seiner Funktion Weihbischof des Bistum Münster ist, ist die Propsteikirche St. Georg (Vechta). Die nördlichste Gemeinde ist die St.-Willehad-Gemeinde auf der ostfriesischen Insel Wangerooge (Dekanat Wilhelmshaven), die südlichste St. Bonifatius in Neuenkirchen (Dekanat Damme).
Kirchen
Siehe: Kirchengebäude im Offizialatsbezirk Oldenburg
Literatur
- Willi Baumann, Peter Sieve:Der katholische Klerus im Oldenburger Land, Dialogverlag Münster 2006
- Hinxlage, Helmut: Die Geschichte des Bischöflich Münsterschen Offizialates in Vechta, Vechta 1991
Weblinks
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