Okina

Okina

ʻOkina ist in der hawaiischen Sprache die Bezeichnung für den stimmlosen glottalen Plosiv. Er wird in der Schrift durch das Zeichen ʻ wiedergegeben, das selbst ebenfalls ʻOkina genannt wird und auch in der Schreibung der usbekischen Sprache vorkommt.

Im Hawaiischen steht das ʻOkina für den stimmlosen glottalen Plosiv. Da die unterschiedliche Aussprache hawaiischer Wörter zu verschiedenen Bedeutungen führt, ist die Schreibung mit ʻOkina und Kahakō eine wesentliche Voraussetzung zur Verwendung hawaiischer Namen und Begriffe.[1][2]

Die Verwendung des ʻOkina bei der Schreibung steht in engem Zusammenhang mit der Wiederbelebung des Hawaiischen seit dem Ende der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Auswirkungen hat diese Wiederbelebung auch über den Bundesstaat hinaus. So wurden im Hawaiian National Park Language Correction Act of 2000 durch den Senat der Vereinigten Staaten Nationalparks in Hawaiʻi umbenannt, wobei die Schreibung mit den diakritischen Zeichen ʻOkina und Kahakō zum Gegenstand eines Bundesgesetzes wurde.[3]

Inhaltsverzeichnis

Glottisschlag in polynesischen Sprachen

Den stimmlosen glottalen Plosiv gibt es auch in vielen anderen, vor allem polynesischen, Sprachen unter verschiedenen Bezeichnungen:

Gebiet Landessprachlicher Name Wörtliche Bedeutung Bemerkungen
Hawaiʻi ʻokina Trennung offiziell
Tonga fakauʻa
(ehrend für fakamonga)
throat maker offiziell
Tahiti ʻeta ʻetaʻeta = härten kein offizieller oder traditioneller Status, es können ' oder oder benutzt werden
ʻUvea (Wallis) fakamoga throat maker kein offizieller oder traditioneller Status, es können ' oder oder benutzt werden

Kodierung und Anzeige des polynesischen Glottisschlags

Alte Konventionen

In reinem ASCII wird der Glottisschlag manchmal mit dem Apostroph (') angegeben, der den ASCII-Wert 39 im Dezimalsystem und 27 im Hexadezimalsystem besitzt. In den meisten Schrifttypen wird dies als ein gerader Schreibmaschinen-Apostroph wiedergegeben, wie er auch in der Datenverarbeitung verwendet wird und als Unicode-Zeichen festgelegt ist. In einigen älteren Schrifttypen allerdings, besonders den in auf Unix-Derivaten und verwandten Systemen und MS-DOS basierenden, wird das rechte einfache Anführungszeichen (englische Typographie) ausgegeben, das nicht als ʻOkina verwendet werden soll. Es ist nur eine vermeintlich bessere, eigentlich aber inkorrekte Methode, für reinen ASCII-Text U+0060 Gravis (`) zu verwenden (inkorrekt bezeichnet als “back-quote character”), der in einigen älteren Fonts ein dem linken einfachen Anführungszeichen (englische Typographie) ähnliches Zeichen ergibt. In den meisten neueren Schrifttypen ist es betont nach links geneigt und wirkt daher ungeeignet. Es führt bei alphabetischen Sortierungen von Wortlisten außerdem dazu, dass „`“ meist nach „z“ eingeordnet wird, anstatt das ʻOkina zu ignorieren, wie dies in fast allen polynesischen Sprachen angebracht wäre. Es ist aber noch nützlich als Ausweichlösung, wenn Wörter in eine Datenbank mit begrenztem Zeichenvorrat eingegeben werden sollen, um das Zeichen vom Apostroph unterscheidbar zu halten.

Neuer Standard und Übergangsprobleme

Der offizielle Unicode-Wert für den Glottisschlag ist das Unicode-Zeichen U+02BB (MODIFIER LETTER TURNED COMMA: ʻ) im Unicode-Block Spacing Modifier Letters, das in HTML durch die Kodierung ʻ (oder hexadezimal als ʻ) angezeigt wird.

Allerdings verhinderte die fehlende Unterstützung dieses Zeichens in älteren Fonts (und vielen neueren) sowie die große Menge alter Daten in Verbindung mit Kosten und Zeitaufwand für Konvertierung die zügige Einführung und den umfassenden Gebrauch des Schriftzeichens. Zur Zeit (2006) haben Computer mit dem Betriebssystem Apple Mac OS X kein Problem mit der Darstellung, dagegen solche mit Microsoft Windows vor allem bei Verwendung des Internet Explorers. U+02BB sollte bei der Eingabe neuer Daten verwendet werden, wenn die erwartete Nutzung der Daten dies erlaubt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Suzanne Romaine: Signs of Identity, Signs of Discord. Glottal Goofs and the Green Grocer’s Glottal in Debates on Hawaiian Orthography. In: Journal of Linguistic Anthropology, December 2002, Vol. 12, No. 2, pp. 189–224.
  2. “The presence or absence of glottal stops and macrons changes both pronunciation and meaning, …” (S. 226); “I call particular attention to the symbols for two important elements in the spoken language: the glottal stop (reversed apostrophe) and lengthened, stressed vowels (macron). Without these symbols in the written language, pronunciation of a great many Hawaiian words cannot be determined - nor, it follows, can their meanings be accurately deciphered.”(S. VI): Mary Kawena Pūkui, Samuel H. Elbert: New pocket Hawaiian dictionary. With a concise grammar and given names in Hawaiian. University of Hawaii Press: Honolulu 1996. ISBN 0-8248-1392-8.
  3. Hawaiian National Park Language Correction Act of 2000 (S. 939) (englisch)

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