Olympische Sommerspiele 1960/Leichtathletik

Olympische Sommerspiele 1960/Leichtathletik
Olympische Ringe
Leichtathletik

Bei den XVII. Olympischen Sommerspielen 1960 in Rom fanden 34 Wettkämpfe in der Leichtathletik statt. 31 dieser Wettbewerbe fanden im Olympiastadion Rom statt, das ein Fassungsvermögen von 80.000 Zuschauern hatte.

Erstmals in der Leichtathletik gab es sogenannte Olympianormen. Die Sportler mussten diese Normen erfüllen, wenn aus einem Land mehr als ein Sportler in einer Disziplin gemeldet werden sollte.

Inhaltsverzeichnis

Männer

100 m

Platz Land Athlet Zeit
1 GER Armin Hary 10,2 s
2 USA David Sime 10,2 s
3 GBR Peter Radford 10,3 s
4 CUB Enrique Figuerola 10,3 s
5 USA Francis Budd 10,3 s
6 USA Ray Norton 10,4 s

Finale 1. September, 17:30 Uhr
Den Weltrekord von Armin Hary hatte der Kanadier Harry Jerome im Juli eingestellt. Bei den US-Meisterschaften hatte sich Ray Norton in die Favoritenposition gelaufen. Armin Hary unterbot den alten Olympischen Rekord mit 10,2 Sekunden bereits im Zwischenlauf, im Halbfinale gab Jerome verletzt auf. Im Finale verursachte erst Sime und dann Hary einen Fehlstart. Im dritten Versuch ging das Feld geschlossen aus den Startblöcken. Hary lag sofort in Führung, Sime kam gegen Ende stark auf, aber Hary rettete seinen Vorsprung gerade noch ins Ziel. Harys Sieg war der erste Olympiasieg in der Leichtathletik für Deutschland seit 1936.

200 m

Platz Land Athlet Zeit
1 ITA Livio Berruti 20,5 s
2 USA Lester Carney 20,6 s
3 FRA Abdoulaye Seye 20,7 s
4 POL Marian Foik 20,8 s
5 USA Stone Johnson 20,8 s
6 USA Ray Norton 20,9 s

Finale: 3. September, 18:00 Uhr
Nachdem Ray Norton den alten Weltrekord von 20,6 Sekunden in den Jahren 1959 und 1960 viermal eingestellt hatte, verbesserte der Brite Peter Radford im Mai 1960 den Rekord auf 20,5 Sekunden. Stone Johnson und Ray Norton stellten diese Leistung bei den US-Trials ein. Aber Norton war nicht in der Form der US-Trials. Im Halbfinale stellte hingegen Livio Berruti den Weltrekord ein. Dies gelang dem sehr schlanken und dadurch grazil wirkenden Italiener im Finale erneut. Er war der erste Olympiasieger seit Percy Williams 1928, der nicht aus den USA kam, und der erste Europäer überhaupt auf dieser Strecke.

400 m

Platz Land Athlet Zeit
1 USA Otis Davis 44,9 s
2 GER Carl Kaufmann 44,9 s
3 SAF Malcolm C. Spence 45,5 s
4 IND Milkha Singh 45,6 s
5 GER Manfred Kinder 45,9 s
6 USA Earl Young 45,9 s

Finale: 6. September, 15:45 Uhr
Der Weltrekord von Louis Jones stand seit 1956 bei 45,2 Sekunden, der Olympische Rekord (OR)seit 1952 bei 45,9 Sekunden. Im ersten Halbfinale lief Otis Davis mit 45,5 Sekunden neuen OR. Im Finale lief Mal Spence mit 21,2 Sekunden an, in der Zielkurve ging Otis Davis in Führung und auf der Zielgerade kämpfte sich Kaufmann an Davis heran, konnte ihn aber nicht ganz einholen. Im Ziel lag Davis mit elektronisch gestoppten 44,91 vor Kaufmann in 44,93 Sekunden. Da aber nur handgestoppte Zeiten gewertet wurden, hatten beide den Weltrekord um 0,3 Sekunden verbessert.

800 m

Platz Land Athleten Zeit
1 NZL Peter Snell 1:46,3 min
2 BEL Roger Moens 1:46,5 min
3 BWI George Kerr 1:47,1 min
4 GER Paul Schmidt 1:47,6 min
5 SUI Christian Wägli 1:48,1 min
6 GER Manfred Matuschewski 1:52,0 min

Finale: 2. September
Der Weltrekordler Roger Moens galt als klarer Favorit, im Halbfinale war Kerr mit 1:47,1 Minten der Schnellste. Das Finale wurde von Christian Wägli bestimmt, der als schlechtester Spurter das Tempo hochhielt und bis zur 600-Meter-Marke führte. Moens übernahm in der Zielkurve die Spitze und fühlte sich wie der sichere Sieger, aber auf der Innenbahn schob sich Peter Snell an ihm vorbei und holte seine erste Goldmedaille. Erst nachdem Snell vier Jahre später zwei weitere Goldmedaillen gewonnen hatte, erkannte Moens, dass eine Silbermedaille hinter Peter Snell ein Erfolg und keine Enttäuschung war.

1500 m

Platz Land Athlet Zeit
1 AUS Herb Elliott 3:35,6 min WR
2 FRA Michel Jazy 3:38,4 min
3 HUN István Rózsavölgyi 3:39,2 min
4 SWE Dan Waern 3:40,0 min
5 ROM Zoltan Vamos 3:40,8 min
6 USA Dyrol Burleson 3:40,9 min

Finale: 6. September, 16:15 Uhr
Herb Elliott reiste als Weltrekordler über 1500 Meter und über die Meile an. Auf beiden Strecken war er seit Jugendzeiten ungeschlagen. Im Finale besorgten die Tempoläufer Michel Bernard und Dan Waern die Führungsarbeit bis zur 800-Meter-Marke, dann übernahm Elliott die Spitze und spurtete. Er verbesserte seinen eigenen Weltrekord und hatte auf den Zweitplatzierten Jazy 20 Meter Vorprung.

5000 m

Platz Land Athlet Zeit
1 NZL Murray Halberg 13:43,4 min
2 GER Hans Grodotzki 13:44,6 min
3 POL Kazimierz Zimny 13:44,8 min
4 GER Friedrich Janke 13:46,8 min
5 AUS David Power 13:51,8 min
6 KEN Maiyoro Nyandika 13:52,8 min

Finale: 2. September, 17:10 Uhr
Nachdem zuvor bereits Peter Snell über 800 Meter gewonnen hatte, holte mit Halberg der zweite Schützling von Trainer Arthur Lydiard Gold. Halberg übernahm drei Runden vor Schluss die Initiative und riss mit einem Zwischenspurt das Feld auseinander. Grodotzki, Janke und Zimny folgten Halberg und kamen auf der Schlussrunde immer näher an den Führenden heran, der aber bis ins Ziel durchhielt. Grodotzki sicherte sich knapp die Silbermedaille, mit Janke auf Rang 4 und Horst Flosbach auf Rang 8 erreichten die deutschen Läufer ein gutes Mannschaftsergebnis.

10000 m

Platz Land Athleten Zeit
1 URS Pjotr Bolotnikow 28:32,2 min
2 GER Hans Grodotzki 28:37,0 min
3 AUS David Power 28:38,2 min
4 URS Alexej Desjatschikow 28:39,6 min
5 NZL Murray Halberg 28:48,6 min
6 USA Max Truex 28:50,2 min

Start 8. September, 17:15 Uhr
Nachdem zuletzt Emil Zátopek und Wolodymyr Kuz der Doppelsieg über 5000 und 10.000 Meter gelungen war, versuchte auch Halberg sein Glück. Lediglich der Ungar Sándor Iharos hatte eine bessere Bestzeit als Halberg. Durch einen Regenschauer hatte sich auch die Temperatur gesenkt und die Läufer hatten bessere Bedingungen als befürchtet. Nach 7000 Metern setzen sich vier Läufer von den anderen ab, auch Halberg und Iharos konnten nicht mehr folgen. Bolotnikow sicherte sich seine Goldmedaille erst in der letzten Runde, als er mit seinem Endspurt den anderen Läufern keine Chance ließ.

Marathon

Platz Land Athleten Zeit
1 ETH Abebe Bikila 2:15:16,2 h
2 MAR Rhadi Ben Abdesselam 2:15:41,6 h
3 NZL Barry Magee 2:17:18,2 h
4 URS Konstantin Worobjow 2:19:09,6 h
5 URS Sergei Popow 2:19:18,8 h
6 DEN Thyge Thøgersen 2:21:03,4 h

Start: 10. September, 17:30 Uhr
Der Marathonlauf wurde am Campidoglio gestartet. Über den Viale Cristofero Colombo ging es in den Süden nach Citinia und von dort zur Via Appia Antica, auf der stadteinwärts die letzten Kilometer gelaufen wurden, das Ziel war am Konstantinsbogen.
Abebe Bikila war in 2400 Meter Höhe bereits 2:21:23,0 h gelaufen, was aber in Europa kaum bekannt war. Bikila lief die Strecke barfuß und unterbot trotzdem die bisherige Weltbestzeit des Rusen Popow. Bikila war nicht der erste Afrikaner, der auf der Marathonstrecke siegte. Bereits 1912 hatte der weiße Südafrikaner Kenneth McArthur gesiegt. Die Algerier Boughera El Ouafi 1928 und Alain Mimoun 1956 hatten für Frankreich gewonnen. Aber Bikila war der erste Olympiasieger aus Schwarzafrika überhaupt. Sein Sieg vor einem Marokkaner war auf der historischen Strecke im letzten Leichtathletik-Bewerb von Rom auch ein Ausblick in die Zukunft des Langstreckenlaufs.

110 m Hürden

Platz Land Athleten Zeit
1 USA Lee Calhoun 13,8 s
2 USA Willie May 13,8 s
3 USA Hayes Jones 14,0 s
4 GER Martin Lauer 14,0 s
5 BWI Keith Gardner 14,4 s
6 URS Walentin Tschistjakow 14,6 s

Finale: 5. September, 16:45 Uhr
Martin Lauer hatte 1959 den Weltrekord auf 13,2 Sekunden verbessert. Lee Calhoun, der Olympiasieger von 1956, hatte unmittelbar vor den Spielen in Rom den Weltrekord eingestellt. Im Olympischen Finale kämpften Calhoun und May vorn um Gold und dahinter Jones und Lauer um Bronze. Laut der inoffiziellen elektronischen Zeitnahme lag Calhoun im Ziel um 0,01 Sekunden vor May, im Kampf um Platz 3 lag Jones 0,03 Sekunden vor Lauer. Mit dem Sieg von Calhoun hatte auch auf der zweiten Hürdenstrecke der Titelverteidiger von Melbourne gewonnen.

400 m Hürden

Platz Land Athleten Zeit
1 USA Glenn A. Davis 49,3 s
2 USA Clifton Cushman 49,6 s
3 USA Richard Howard 49,7 s
4 GER Helmut Janz 49,9 s
5 FIN Jussi Rintamäki 50,8 s
6 SUI Bruno Galliker 51,0

Finale: 2. September, 16:00 Uhr
Der Titelverteidiger und Weltrekordhalter Glenn Davis war klarer Favorit. Der zweitbeste Hürdenläufer, Gerhardus Potgieter aus Südafrika, hatte sich kurz vor den Spielen bei einem Autounfall schwer verletzt. Im Finale von Rom lief Davis vorne weg, dann kamen seine beiden Landsleute. Helmut Janz blieb als erster Europäer unter 50 Sekunden, aber auch der Europarekord reichte ihm nicht für eine Medaille. Bruno Galliker hatte im Halbfinale in 51,3 Sekunden ganz knapp den Italiener Salvatore Morale ausgeschaltet, im Finale war er aber chancenlos.

3000 m Hindernis

Platz Land Athleten Zeit
1 POL Zdzisław Krzyszkowiak 8:34,2 min
2 URS Nikolai Sokolow 8:36,4 min
3 URS Semjon Rschischtschin 8:42,2 min
4 BEL Gaston Roelants 8:47,6 min
5 SWE Gunnar Tjörnebo 8:58,6 min
6 GER Ludwig Müller 9:01,6 min

Finale: 3. September, 16:50 Uhr
Krzyszkowiak hatte Ende Juni einen neuen Weltrekord aufgestellt. Als Europameister von 1958 auf beiden Langstrecken und Weltrekordler war er klarer Favorit. Er war tempohart genug um das Rennen der drei Russen mitzugehen, bei denen sich Alexei Konow für seine Mannschaftskameraden opferte. Krzyszkowiak siegte mit neuem Olympischen Rekord.

Der deutsche Läufer Hans Hüneke gab im Endlauf auf.

4 x 100 m

Platz Land Athleten Zeit
1 GER Bernd Cullmann
Armin Hary
Walter Mahlendorf
Martin Lauer
39,5 s
2 URS Gusman Kosanow
Leonid Bartenew
Juri Konowalow
Edvins Ozolin
40,1 s
3 GBR Peter Radford
David Jones
David Segal
Nick Whitehead
40,2 s
4 ITA Armando Sardi
Piergiorgio Cazzola
Salvatore Giannone
Livio Berruti
40,2 s
5 VEN Clive Bonas
Lloyd Murad
Emilio Romero
Rafael Romero
40,7 s
- USA Francis Budd
Ray Norton
Stone Johnson
David Sime
disq

Finale: 8. September, 18:10 Uhr

Nachdem Manfred Germar erkrankt war, brauchte die deutsche Staffel einen neuen Schlussläufer. Als Ersatz kamen Manfred Steinbach und Martin Lauer in Frage, die beide in ihrer Spezialdisziplin Olympiavierte geworden waren. Die Wahl fiel auf Lauer und schon im Vorlauf stellte die neuformierte deutsche Staffel den Weltrekord von 39,5 Sekunden ein. Deutschland und die USA gewannen jeweils ihr Halbfinale mit 39,7 Sekunden. Im Finale übetrat Norton seine Wechselmarke, das amerikanische Team lieferte sich aber bis ins Ziel einen engen Zweikampf mit den Deutschen. Sime kam als erster ins Ziel, aber die Disqualifikation war bereits angezeigt. Beide Staffeln hatten die Weltrekordzeit eingstellt, nach der Disqualifikation der Amerikaner blieb nur der deutsche Weltrekord.

Armin Hary war mit dem Staffelsieg der erste deutsche Leichtathlet mit zwei Goldmedaillen, zwanzig Jahre später gelang dies auch Waldemar Cierpinski. Für die US-Läufer hingegen vollendete sich, was sich in den Finales über 100 und 200 Meter abgezeichnet hatte. Zum ersten Mal seit 1912 erstmals die Sprintstaffel bei Olympischen Spielen ausgetragen wurde, gewannen die US-Sprinter kein Gold auf einer der drei kurzen Sprintstrecken. Dieses Debakel wiederholte sich bei den Boykottspielen von 1980 in Moskau sowie 2008 in Peking.

4 x 400 m

Platz Land Athleten Zeit
1 USA Jack Yerman
Earl Young
Glenn Davis
Otis Davis
3:02,2 min
2 GER Hans-Joachim Reske
Manfred Kinder
Johannes Kaiser
Carl Kaufmann
3:02,7 min
3 BWI Malcolm A. Spence
James Wedderburn
Keith Gardner
George Kerr
3:04,0 min
4 RSA Edward Jefferys
Edgar Davis
Gordon Day
Malcolm C. Spence
3:05,0 min
5 GBR Harold Yardley
Barry Jackson
John Wrighton
Robbie Brightwell
3:08,3 min
6 SUI René Weber
Ernst Zaugg
Hansrüdi Bruder
Christian Wägli
3:09,4 min

Finale: 8. September, 16:30 Uhr

Der Weltrekord der jamaikanischen Staffel von 1952 stand bei 3:03,9 Minuten. In Rom waren die Jamaikaner als Teil der Westindischen Föderation am Start, wobei Kerr, Spence und Gardner aus Jamaika stammten, Wedderburn kam gebürtig aus Barbados. Im Finale führten von Beginn an die Amerikaner, die deutsche Staffel wurde von Manfred Kinder auf Platz 2 gelaufen. Die amerikanische Staffel stellte einen neuen Weltrekord auf, auch die deutsche Staffel unterbot den alten Weltrekord.

20 km Gehen

Platz Land Athleten Zeit
1 URS Wladimir Golubnitschi 1:34:07,2 h
2 AUS Noel Freeman 1:34:16,4 h
3 GBR Stanley Vickers 1:34:56,4 h
4 GER Dieter Lindner 1:35:33,8 h
5 NZL Norman Read 1:36:59,0 h
6 SWE Lennart Back 1:37:17,0 h
7 SWE John Ljunggren 1:37;59,0 h

Start: 2. September, 11:30 Uhr
Die Strecke war ein Rundkurs im Foro Italico an den Tennisplätzen und am Schwimmstadion vorbei zum Tiber. Insgesamt mussten 13 Runden zurückgelegt werden, Start und Ziel war im Olympiastadion.
Gegen Mitte des Rennens setzte sich Golubnitschi vom Feld ab und hatte schnell einen so großen Vorsprung, dass ihm auch die Schlussattacke des Australiers nicht mehr gefährlich werden konnte. Golubnitschi hatte die Olympischen Spiele 1956 wegen einer Erkrankung verpasst. Seine Olympische Karriere von 1960 bis 1976 brachte ihm bei fünf Starts vier Medaillen (2-1-1) ein.

50 km Gehen

Platz Land Athleten Zeit
1 GBR Donald Thompson 4:25:30,0 h
2 SWE John Ljunggren 4:25:47,0 h
3 ITA Abdon Pamich 4:27:55,4 h
4 URS Alexander Schtscherbina 4:31:44,0 h
5 GBR Thomas Misson 4:33:03,0 h
6 CAN Alexander Oakley 4:33:08,6 h
7 ITA Giuseppe Dordoni 4:33:27,2 h

Start: 7. September, 14:30 Uhr
Die Strecke war ein einfacher Wendekurs. Vom Olympiastadion ging es den Tiber entlang, nach 11 Kilometern wurde der Fluss auf der Ponte Marconi überquert. Der Wendepunkt war in Acilia im Süden Roms.
Von 39 gestarteten Gehern erreichten 28 das Ziel. Thompson übernahm erst nach dreißig Kilometern die Führung, dicht gefolgt von Ljungberg, der schon das 20-Km-Gehen in den Beinen hatte. Thompson löste sich an der Verpflegungsstation bei Kilometer 45 von Ljunggren. Unter den sieben Erstplatzierten waren vier Geher, die auf dieser Strecke von 1948 bis 1964 Olympiasieger wurden. Nur der Titelverteidiger Norman Read aus Neuseeland gab unterwegs auf.

Hochsprung

Platz Land Athleten Höhe
1 URS Robert Schawlakadse 2,16 m
2 URS Waleri Brumel 2,16 m
3 USA John Thomas 2,14 m
4 URS Wiktor Bolschow 2,14 m
5 SWE Stig Pettersson 2,09 m
6 USA Charles Dumas 2,03 m

Finale: 1. September, 15:15 Uhr
John Thomas hatte wegen einer Verletzung 1959 aussetzen müssen. 1960 bei seinem Comeback war er vier Weltrekorde bis zur Höhe von 2,22 Meter gesprungen und hatte insgesamt vierzehn Wettbewerbe gewonnen, alle mit Höhen von 2,13 Meter oder mehr. Damit galt der 19-jährige Thomas als klarer Favorit. In Rom war er bei 2,14 Meter nicht wie gewohnt allein im Wettbewerb, sondern mit drei Springern aus der Sowjetunion. Thomas war auch nicht Wettkämpfe von vier Stunden Dauer gewöhnt, während die sowjetischen Springer genau dies vorher geprobt hatten. In den folgenden Jahren dominierte Brumel den Hochsprung.

Stabhochsprung

Platz Land Athleten Höhe
1 USA Donald Bragg 4,70 m
2 USA Ronald Morris 4,60 m
3 FIN Eeles Landström 4,55 m
4 PUR Rolando Cruz 4,55 m
5 GER Günter Malcher 4,50 m
6 FIN Matti Sutinen 4,50 m
URS Igor Petrenko 4,50 m

Finale: 7. September, 13:30 Uhr
1957 hatte Robert Gutowski mit dem Aluminium-Stab den 15 Jahre alten Bambus-Weltrekord von Cornelius Warmerdam auf 4,78 Meter verbessert, ohne Anerkennung als Weltrekord war er sogar 4,82 Meter gesprungen. Bragg verbesserte bei den US-Trials den Weltrekord mit dem Metall-Stab auf 4,80 Meter und reiste als klarer Favorit nach Rom. Im Gegensatz zu anderen Mitgliedern der US-Mannschaft wurde er seiner Favoritenrolle gerecht und sprang sicher zum Titel. Er versuchte sich auch noch an der Weltrekordhöhe von 4,82 Meter, scheiterte aber deutlich. Braggs Weltrekord wurde erst mit dem Glasfiberstab gebrochen, der sich ab 1961 allgemein durchsetzte.

Weitsprung

Platz Land Athleten Weite
1 USA Ralph Boston 8,12 m
2 USA Irvin Roberson 8,11 m
3 URS Igor Ter-Owanesjan 8,04 m
4 GER Manfred Steinbach 8,00 m
5 FIN Jorma Valkama 7,69 m
6 FRA Christian Collardot 7,68 m

Finale: 2. September, 16:20 Uhr
Drei Wochen vor dem olympischen Wettkampf hatte Ralph Boston mit 8,21 Metern den Weltrekord von Jesse Owens nach 25 Jahren und zweieinhalb Monaten übertroffen. Im Olympischen Finale übertrafen Boston und Roberson auch den Olympischen Rekord von 8,06 Meter, den Owens 1936 gesprungen war. Boston gelang sein Sprung im dritten Versuch, im sechsten Versuch sprangen drei weitere Springer über acht Meter, Ter-Owanesjan verbesserte den Europarekord, Steinbach den deutschen Rekord. Die beiden jungen Springer Boston und Ter-Owanesjan sollten den Weitsprung in den nächsten Jahren prägen.

Platz 9 ging an den deutschen Teilnehmer Manfred Molzberger mit einer Weite von 7,49 Metern, der dritte deutsche Springer Fritz Köppen hatte sich nicht für das Finale qualifiziert.

Dreisprung

Platz Land Athleten Weite
1 POL Józef Szmidt 16,81 m
2 URS Wladimir Gorjajew 16,63 m
3 URS Witold Kreyer 16,43 m
4 USA Ira Davis 16,41 m
5 ISL Vilhjálmur Einarsson 16,37 m
6 POL Ryszard Malcherczyk 16,01 m

Finale: 6. September, 15:00 Uhr
Die 1950er Jahre waren im Dreisprung die Ära des Brasilianers Adhemar Ferreira da Silva gewesen, in Rom belegte er im Vorkampf nur noch den 14. Rang. Am 5. August 1960 war der Pole Josef Schmidt als erster über 17 Meter gesprungen. Die Ära Schmidt hatte zwei Jahre zuvor mit dem Europameistertitel begonnen, in Rom war er seinen Gegnern deutlich überlegen. Im letzten Versuch übertraf Kreyer den Amerikaner Davis; als dieser ihm gratulieren wollte, wehrte Kreyer ab, weil Einarsson noch einen Versuch hatte. Das Publikum interpretierte Kreyers Verhalten als Rassismus und pfiff Kreyer gnadenlos aus.

Kugelstoßen

Platz Land Athleten Weite
1 USA Bill Nieder 19,98 m
2 USA Parry O’Brien 19,11 m
3 USA Dallas Long 19,01 m
4 URS Wiktor Lipsnis 17,90 m
5 GBR Michael Lindsay 17,80 m
6 Pol Alfred Sosgornik 17,57 m

Finale: 31. August, 16:50 Uhr
Parry O’Brien hatte bereits zweimal Gold gewonnen. Bei den US-Trials qualifizierte er sich hinter Dallas Long und vor Dave Davis. Da Davis wegen Verletzung schwächer wurde und Bill Nieder, der Vierte der Trials, Anfang August als erster Kugelstoßer die 20-Meter-Marke übertraf, entschied der US-Verband kurzfristig die Nachnominierung von Nieder für Davis, eine sehr ungewöhnliche Ausnahme vom Prinzip, nach dem immer die drei Ersten der Trials zum Großereignis fahren. Nieder rechtfertigte das in ihn gesetzte Vertrauen, hinderte damit aber O’Brien an seinem dritten Olympiasieg.

Diskuswerfen

Platz Land Athleten Weite
1 USA Al Oerter 59,18 m
2 USA Richard Babka 58,02 m
3 USA Dick Cochran 57,16 m
4 HUN József Szécsényi 55,79 m
5 Pol Edmund Piatkowski 55,12 m
6 URS Wiktor Kompanejez 55,06 m

Finale: 7. September, 15:00 Uhr
In Melbourne hatte Al Oerter Gold vor dem Weltrekordinhaber Fortune Gordien gewonnen. Beim Abschlusssportfest der US-Athleten hatte Babka den Weltrekord von Piatkowski mit 59,91 Meter eingestellt. Damit hatte Oerter in Rom die Chance, gleich zwei Weltrekordler in einem Wettkampf zu besiegen. Mit Ludvik Danek 1964 und Jay Silvester 1968 gelang es Al Oerter seine nur fast einmalige Serie von vier Olympischen Goldmedaillen in Folge dadurch aufzuwerten, dass er dabei fünf amtierende Weltrekordler besiegte.

Hammerwerfen

Platz Land Athleten Weite
1 URS Wassili Rudenkow 67,10 m
2 HUN Gyula Zsivótzky 65,79 m
3 POL Tadeusz Rut 65,64 m
4 IRL John Lawlor 64,95 m
5 POL Olgierd Ciepły 64,57 m
6 YUG Zvonko Bezjak 64,21 m

Finale: 3. September, 16:00 Uhr
Der Titelverteidiger Harold Connolly hatte im Juni als erster Werfer die 70-Meter-Marke übertroffen. In Rom schied er im Vorkampf mit 63,59 m aus und belegte nur Platz 8. Der Olympiasieger Rudenkow hatte Connolly bereits beim Länderkampf USA vs. Sowjetunion 1959 geschlagen, er übertraf in Rom sowohl in der Qualifikation als auch im Finale den Olympischen Rekord. Auf Platz 9, einen Platz hinter Connolly, ordnete sich mit 63,53 Meter Heinrich Thun aus Österreich ein.

Speerwerfen

Platz Land Athleten Weite
1 URS Wiktor Zybulenko 84,64 m
2 GER Walter Krüger 79,36 m
3 HUN Gergely Kulcsár 78,57 m
4 FIN Väinö Kuisma 78,40
5 NOR Willy Rasmussen 78,36 m
6 SWE Knut Fredriksson 78,33 m

Finale: 8. September, 15:30 Uhr
In der Qualifikation hatte Janusz Sidło 85,14 Meter geworfen und lag damit vor dem Weltrekordler Al Cantello und Zybulenko. Im Vorkampf belegte Sidło Platz 8 und Cantello Platz 10. Ursache war der Wind, der beim ersten Durchgang noch mild war, aber dann böig wurde. Den vier Erstplatzierten gelang ihr bester Wurf im ersten Versuch, nur vier von zwölf Werfern konnten sich nach dem ersten Versuch noch steigern. Die ersten sechs Werfer erreichten den Endkampf und je drei weitere Versuche, die aber gar keine Veränderung mehr brachten.

Zehnkampf

Platz Land Athleten Punkte
1 USA Rafer Johnson 8392
2 TPE Yang Chuan-Kwang 8334
3 URS Wassili Kusnezow 7809
4 URS Juri Kutenko 7567
5 NED Evert Kamerbeek 7236
6 ITA Franco Sar 7195

5. und 6. September
Der Zweikampf der farbigen Weltrekordhalters Rafer Johnson mit seinem chinesischen Kollegen ging als vielleicht spannendster Zweikampf in die Olympische Zehnkampf-Geschichte ein. Yang führte nach der ersten Disziplin und baute die Führung im Weitsprung noch aus. Johnson übernahm die Führung mit der dritten Disziplin. Am zweiten Tag eroberte Yang mit dem Hürdenlauf die Führung zurück, Johnson als besserer Werfer lag nach dem Diskuswurf wieder in Führung. Vor dem abschließenden 1500-Meter-Lauf hatte Yang 67 Punkte (in etwa 10 Sekunden) Rückstand und Yang galt als der bessere Läufer. Johnson lief das ganze Rennen im Schatten von Yang und hatte im Ziel nur eine Sekunde auf Yang verloren und seine Bestzeit um fast fünf Sekunden gesteigert. Der dritte Platz des russischen Europameisters Kusnezow war hingegen nie gefährdet. Von 30 angetretenen Zehnkämpfern schlossen 23 den Wettkampf ab. Auf Platz 23 kam Penaghoitis Epitropoulos, der drei Wochen zuvor in Olympia als erster Läufer die Olympische Fackel übernommen hatte.

Frauen

100 m

Platz Land Athleten Zeit
1 USA Wilma Rudolph 11,0 s
2 GBR Dorothy Hyman 11,3 s
3 ITA Giuseppina Leone 11,3 s
4 URS Maria Itkina 11,4 s
5 FRA Catherine Capdevielle 11,5 s
6 GBR Jennifer Smart 11,6 s

Finale: 2. September, 16:20 Uhr +2,75 m/s Rückenwind
Im Halbfinale hatte Wilma Rudolph den Weltrekord mit 11,3 Sekunden eingestellt. Im Finale lief sie überlegen allen Gegnerinnen davon, aber ihre Zeit konnte wegen des Rückenwinds nicht als Weltrekord anerkannt werden. Rudolph hatte vom Vorlauf bis zum Finale in jedem Lauf mindestens 0,3 Sekunden Vorsprung. Im Halbfinale war mit Wera Krepkina die Mitinhaberin des Weltrekordes ausgeschieden, sie hatte allerdings zwei Tage zuvor den Olympiasieg im Weitsprung errungen.

200 m

Platz Land Athleten Zeit
1 USA Wilma Rudolph 24,0 s
2 GER Jutta Heine 24,4 s
3 GBR Dorothy Hyman 24,7 s
4 URS Maria Itkina 24,7 s
5 POL Barbara Janiszewska 24,8 s
6 ITA Giuseppina Leone 24,9 s

Finale: 5. September, 17:10 Uhr
Auch im 200-Meter-Lauf gewann Wilma Rudolph in jeder Runde mit mindestens 0,3 Sekunden Vorsprung. Im Vorlauf stellte sie mit 23,2 Sekunden einen neuen Olympischen Rekord auf, im Zwischenlauf und im Finale verhinderte Gegenwind schnellere Zeiten. Die Schülerin Jutta Heine war ähnlich weit von Rudolph entfernt, wie der Rest des Feldes von Heine. Gisela Birkenmeyer hatte noch bei der Gesamtdeutschen Olympiaausscheidung Jutta Heine geschlagen. In Rom war sie nach dem Finale im Hürdenlauf und dem Halbfinale über 100 Meter nicht mehr in der Lage, sich für das Finale über 200 Meter zu qualifizieren.

800 m

Platz Land Athleten Zeit
1 URS Ljudmila Schewzowa 2:04,3 min WR
2 AUS Brenda Jones 2:04,4 min
3 GER Ursula Donath 2:05,6 min
4 GER Vera Kummerfeldt 2:05,9 min
5 GER Antje Gleichfeld 2:06,5 min
6 GBR Joy Jordan 2:07,8 min

Finale: 7. September
Nach 32 Jahren war die 800-Meter-Strecke wieder im Olympischen Programm. Wenig überraschend wurde der Olympische Rekord von 1928 bereits im ersten Vorlauf verbessert, im zweiten und vierten Vorlauf wurde der Rekord weiter herabgedrückt. Mit 2:05,9 Minuten hielt die Australierin Dixie Willis den Rekord vor dem Finale. Im Finale machten Willis und Schewzowa die Führungsarbeit. Diese beiden kamen zuerst auf die Zielgerade, unmittelbar dahinter lief Donath. Willis stürzte auf der Zielgeraden, während von hinten Jones und Kummerfeldt heranspurteten. Schewzowa stellte ihren Weltrekord ein und hatte doch nur knappen Vorsprung vor Jones.

80 m Hürden

Platz Land Athleten Zeit
1 URS Irina Press 10,8 s
2 GBR Carole Quinton 10,9 s
3 GER Gisela Birkemeyer 11,0 s
4 GBR Mary Bignal 11,1 s
5 URS Galina Bystrowa 11,2 s
6 URS Rimma Koscheljowa 11,2 s

Finale: 1. September, 17:10 Uhr
Im ersten Vorlauf hatte Irina Press mit 10,7 Sekunden den Olympischen Rekord eingestellt. Im Zwischenlauf gewann Press in 10,6 Sekunden vor Birkemeyer, die mit 10,5 Sekunden den Weltrekord innehatte. Im Halbfinale schieden mit Zenta Kopp und Karin Richert die anderen beiden deutschen Starterinnen jeweils als Vierte ihres Laufes aus. Im Finale hatte Press den besten Start und lief souverän zur Goldmedaille. Birkemeyer hatte einen schlechten Start und konnte sich nur knapp noch zur Bronzemedaille vorarbeiten.

4 x 100 m

Platz Land Athleten Zeit
1 USA Martha Hudson
Lucinda Williams
Barbara Jones
Wilma Rudolph
44,5 s
2 GER Martha Langbein
Anni Biechl
Brunhilde Hendrix
Jutta Heine
44,8 s
3 POL Teresa Wieczorek
Barbara Janiszewska
Celina Jesionowska
Halina Richter
45,0 s
4 URS Wera Krepkina
Walentina Maslowskaja
Maria Itkina
Irina Press
45,2 s
5 ITA Letizia Bertoni
Sandra Valenti
Piera Tizzoni
Giuseppina Leone
45,6 s
- GBR Carole Quinton
Dorothy Hyman
Jennifer Smart
Mary Bignal
disq.

Finale: 8. September, 17:55 Uhr

Den Weltrekord von 44,5 Sekunden der Australierinnen aus dem Olympiafinale von 1956 unterboten die vier Amerikanerinnen mit 44,4 Sekunden bereits im Vorlauf. Im Finale verloren die Britinnen beim zweiten Wechsel den Stab, während die (west)deutsche Staffel sehr gut wechselte und eingangs der Zielgeraden gleichauf mit den Amerikanerinnen lag. Aber Wilma Rudolph sorgte auch bei ihrem dritten Olympiasieg in Rom für einen klaren Vorsprung.



Hochsprung

Platz Land Athleten Höhe
1 ROM Iolanda Balaş 1,85 m
2 POL Jarosława Jóźwiakowska 1,71 m
GBR Dorothy Shirley 1,71 m
4 URS Galina Dolja 1,71 m
5 URS Taisija Tschentschik 1,68 m
6 GBR Frances Slaap 1,65 m
SWE Inga-Britt Lorentzon 1,65 m
AUS Helen Frith 1,65 m

Finale: 8. September, 15:00 Uhr
Von den 15 Springerinnen, die sich für das Finale qualifiziert hatten, übersprangen 14 die Höhe von 1,65 Meter. Nur Iolanda Balaş ließ diese Höhe aus, nachdem sie 1,60 Meter mühelos übersprungen hatte. 1,68 Meter übersprangen dann nur fünf Springerinnen, alle im ersten Versuch. 1,71 Meter übersprangen drei Springerinnen im ersten Versuch, ab 1,73 Meter war Balaş allein. Nun sprang sie 1,77 Meter im ersten Versuch, 1,81 Meter im zweiten Versuch und 1,85 Meter im dritten Versuch, am Weltrekord von 1,87 Meter scheiterte sie dreimal. 14 Zentimeter Vorsprung auf die Zweite gab es im Hochsprung der Frauen weder vor 1960 noch nach 1960.

Weitsprung

Platz Land Athleten Weite
1 URS Wera Krepkina 6,37 m
2 POL Elżbieta Krzesińska 6,27 m
3 GER Hildrun Claus 6,21 m
4 GER Renate Junker 6,19 m
5 URS Ludmila Radtschenko 6,16 m
6 GER Helga Hoffmann 6,11 m

Finale: 31. August, 15:45 Uhr
Den Weltrekord hielt mit 6,40 Meter Hildrun Claus. In der Qualifikation sprang Mary Bignal 6,33 Meter, im Vorkampf gelangen hr aber nur 6,01 Meter, die den neunten Platz bedeuteten. Im Finale hingegen gelang der 100-Meter-Weltrekordlerin Krepkina der weiteste Sprung ihrer Karriere zu einer überraschenden Goldmedaille vor der polnischen Titelverteidigerin. Mit allen drei deutschen Starterinnen im Endkampf erwies sich der Weitsprung als die stärkste Disziplin der Deutschen.

Kugelstoßen

Platz Land Athleten Weite
1 URS Tamara Press 17,32 m
2 GER Johanna Lüttge 16,61 m
3 USA Earlene Brown 16,42 m
4 NZL Valerie Sloper 16,39 m
5 URS Sinaida Dojnikowa 16,13 m
6 GER Renate Garisch-Culmberger 15,94 m

Finale: 2. September, 16:40 Uhr
Tamara Press hielt mit 17,78 Meter den Weltrekord. Sie stieß im zweiten Versuch 17,32 Meter und hatte damit den Wettkampf bereits entschieden. Die Abstände zwischen den einzelnen Stoßerinnen waren beträchtlich, lediglich zwischen Sloper und Brown entwickelte sich ein Kampf um die Bronzemedaille. Die Olympiasiegerin von 1952 Galina Sybina erreichte mit 15,56 Meter den siebten Platz. In den anderen beiden Wurfdisziplinen gewann die Olympiasiegerin von 1952 jeweils eine Medaille in Rom.

Diskuswerfen

Platz Land Athleten Weite
1 URS Nina Ponomarjowa 55,10 m
2 URS Tamara Press 52,59 m
3 ROM Lia Manoliu 52,36 m
4 GER Kriemhild Hausmann 51,47 m
5 URS Jewgenija Kusnezowa 51,43 m
6 USA Earlene Brown 51,29 m

Finale: 5. September, 15:40 Uhr
Nina Ponomarjowa hatte bereits 1952 unter dem Namen Romaschkowa die Goldmedaille gewonnen. Nach ihrer Scheidung trat sie nun wieder als Ponomarjowa an. Den Weltrekord hielt mit 57,04 Meter immer noch Nina Dumbadse, die Olympiadritte von 1952. Ponomarjowa lag ab dem zweiten Versuch in Führung und steigerte sich zur Siegesweite im fünften Versuch. Press hingegen konnte erst im letzten Versuch Manoliu übertreffen. Auf Rang 7 platzierte sich mit 50,95 Meter Olga Connolly aus den USA, die vier Jahre zuvor als Olga Fikotová Olympiasiegerin für die Tschechoslowakei geworden war.

Speerwerfen

Platz Land Athleten Weite
1 URS Elwira Osolina 55,98 m
2 TCH Dana Zátopková 53,78 m
3 URS Birute Kalediene 53,45 m
4 TCH Vlasta Pesková 52,56 m
5 POL Urszula Figwer 52,33 m
6 AUS Anna Pazer 51,15 m

Finale: 1. September, 15:00 Uhr
Die Weltrekordlerin Osolina warf ihre Siegesweite gleich im ersten Versuch und verbesserte damit auch den Olympischen Rekord. Auch ihre 54,80 im vierten Versuch hätten für Gold ausgereicht. Zweite wurde die Olympiasiegerin von 1952 Dana Zátopková, die auch nach dem Karriereende ihres Mannes Emil noch in der Weltklasse mitwarf. Bei ihrem Olympiasieg hatte sie 50,47 Meter geworfen, in Rom warfen acht Werferinnen in Vor- und Endkampf weiter.

Literatur

  • Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik II. Sportverlag Berlin 1998 ISBN 3-328-00740-7
  • Ekkehard zur Megede: Die Geschichte der Olympischen Leichtathletik. 2.Band. Bartels & Wernitz Berlin 1969
  • Ekkehard zur Megede: The Modern Olympic Century 1896-1996. Track and Field Athletics. Berlin 1999, publiziert über Deutsche Gesellschaft für Leichtathletik-Dokumentation e.V.
  • Heribert Meisel, Carl Grampp: Olympia 1960. Südwest Verlag München 1960

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