- Ashley Mote
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Ashley Mote (* 25. Januar, 1936, London) war ein unabhängiges Mitglied des Europäischen Parlaments für Südostengland. Er wurde bei der Europawahl 2004 auf der Liste der United Kingdom Independence Party (UKIP) gewählt, wurde jedoch später aus dieser Partei ausgeschlossen.
Im Parlament war Mote Mitglied im Ausschuss für Verkehr und Fremdenverkehr und im Untersuchungsausschuss zur Krise der Equitable Life Assurance Society sowie stellvertretendes Mitglied im Haushaltskontrollausschuss und im Ausschuss für konstitutionelle Fragen. Nachdem er schon im Wahlkampf vor allem mehr Transparenz für die europäischen Institutionen gefordert hatte, schloss er sich 2005 mit Paul van Buitenen (Europa Transparant) und Hans Peter Martin unter dem Namen Platform for Transparency (PfT) zusammen. Allerdings ermittelte die britische Polizei bereits seit 2004 wegen Sozialbetrugs gegen Mote. Nachdem kurz nach seiner Wahl zum Europaabgeordneten offiziell Klage erhoben wurde, wurde Mote 2004 aus der UKIP ausgeschlossen. 2007 schloss er sich der rechtsextremen Fraktion Identität, Tradition, Souveränität an, die sich jedoch wenige Monate später wieder auflöste.
In dem Strafverfahren berief sich Mote zunächst auf seine Immunität als Abgeordneter, die ihm allerdings im Juni 2005 vom Europäischen Parlament entzogen wurde. Gegen diese Entscheidung wiederum legte Mote Widerspruch beim Europäischen Gericht erster Instanz ein, das jedoch eine einstweilige Verfügung zur Wiederherstellung der Immunität ablehnte. Dadurch konnte der Prozess in Großbritannien fortgesetzt werden, wo Mote am 31. August 2007 zu neun Monaten Haft verurteilt wurde; dieses Urteil wurde auch im Berufungsverfahren im Wesentlichen bestätigt.[1] Außerdem musste er 67000 Pfund an den britischen Staat zurückzahlen.[2] Im November 2007 wurde er nach zehn Wochen Haft mit einer elektronischen Fußfessel entlassen.
Da Motes Haftstrafe weniger als ein Jahr betragen hatte, musste er nach dem britischen Wahlgesetz nicht auf seinen Sitz im Europäischen Parlament verzichten und blieb auch nach der Verurteilung Abgeordneter. Vor der Europawahl 2009 kündigte er allerdings an, nicht erneut kandidieren zu wollen.
Mote arbeitete außerdem im Marketing und hat zwei politische Bücher veröffentlicht.
- Vigilance - A Defence of British Liberty (2001) über die Europäische Union,
- OverCrowded Britain: Our Immigration Crisis Exposed (2003).
Er ist ferner ein bekannter Autor von Büchern über Cricketgeschichte (The Glory Days of Cricket (1997) und John Nyren's "The Cricketers of my Time" (1998)). Als Mitglied des wieder ins Leben gerufen südenglischen Cricketclubs Hambledon hat er wesentlich zur Rückkehr von Cricket zum berühmten Spielplatz Broadhalfpenny Down beigetragen.
Weblinks
- Offizielle Internetseite www.ashleymote.co.uk
- Ashley Mote auf der Homepage des Europäischen Parlaments
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. das Urteil des Berufungsverfahrens (auf Englisch).
- ↑ BBC, 14. Dezember 2007: Jailed MEP told to repay benefits (auf Englisch).
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