Onosma arenaria

Onosma arenaria
Sand-Lotwurz
Sand-Lotwurz (Onosma arenaria ssp. arenaria)

Sand-Lotwurz (Onosma arenaria ssp. arenaria)

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Familie: Raublattgewächse (Boraginaceae)
Gattung: Lotwurz (Onosma)
Art: Sand-Lotwurz
Wissenschaftlicher Name
Onosma arenaria
Waldst. et Kit.

Die Sand-Lotwurz (Onosma arenaria) ist ein in Mitteleuropa sehr selten vorkommender Angehöriger der Raublattgewächse (Boraginaceae). Sie blüht vorwiegend im Mai und Juni.

Inhaltsverzeichnis

Erscheinungsbild

Die zweijährige krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von etwa 30 bis 50 cm. Die ganze Pflanze ist trübgrün gefärbt und weißlich bis gelblich steif behaart. Der Stängel wächst meist einzeln, er ist kräftig, gerade und aufrecht stehend, stark verzweigt, reich beblättert und kurz borstig behaart. Die Laubblätter sind lineal-lanzettlich geformt, etwa 1 bis 3 cm breit und anliegend oder etwas abstehend borstenhaarig. Die Borsten sitzen auf kahlen, oft auch fehlenden Höckern. Der Blütenstand ist dicht steifhaarig, reich verzweigt und besitzt einen pyramidenförmigen Umriss. Die Blüten nicken stark oder hängen. Die Krone hat eine Länge von etwa 12 bis 16, bei der Onosma arenaria ssp. pennina bis 24 mm und ist von walzlich-glockiger Gestalt. Sie ist von weiß-gelblicher Farbe und kann außen sowohl kahl, als auch behaart sein. Der Fruchtkelch hat eine Länge von etwa 15 bis 17 mm und ist kurz gestielt. Die Teilfrüchte sind graubraun mit dunkleren Flecken, glatt, glänzend und etwa 3 bis 4 mm lang.

Vorkommen

Standortansprüche

Sand-Lotwurz (Onosma arenaria ssp. arenaria)

Die Sand-Lotwurz wächst auf Steppenrasen, lückigen Trockenrasen über weichem Karbonatgestein und in lichten Kiefernsteppenwäldern. Sie bevorzugt warme, trockene, kalkhaltige Sandböden.

Allgemeine Verbreitung

Onosma arenaria kommt von Ost- und Südostfrankreich über die Schweiz, Norditalien und Südosteuropa bis nach Südrussland vor. Sie ist ein europäisch-kontinentales Florenelement. In Österreich ist die Art sehr selten (Thermenlinie, Steinfeld, N-Burgenland) und vom Aussterben bedroht. In der Schweiz kommt sie in der Unterart O. arenaria ssp. pennina (unter anderem durch größere Blüten und schlankeren Wuchs von der Onosma arenaria ssp. arenaria unterschieden) sehr selten in Waadt und im Wallis vor.

Verbreitung in Deutschland

Sand-Lotwurz (Onosma arenaria ssp. arenaria)

Die Sand-Lotwurz ist in Deutschland einzig und sehr selten im Mainzer Becken (Rheinland-Pfalz) und dort im Naturschutzgebiet Großer Sand (Mainz) zu finden. Der Bestand dort wird auf 200 bis 300 Exemplare geschätzt.

Sonstiges

Seiner allgemeinen Verbreitung nach zählt O. arenaria ssp. arenaria zum sarmatischen Florenelement. Die wenigen Vorkommen in Westdeutschland sind vom östlichen Hauptareal weit abgetrennt. Die Lücke zwischen den Mainzer Vorkommen und denen in Österreich oder in Frankreich beträgt etwa 600 km. Da eine Einschleppung durch den Menschen in jüngerer Zeit ausgeschlossen werden kann, dürften die disjunkten Vorkommen auf Relikte, möglicherweise aus der Tertiärzeit, zurückzuführen sein.

Artenschutz

Gefährdung in Deutschland: Kategorie 1: vom Aussterben bedroht!

Die Art ist nach BArtSchV streng geschützt!

Literatur

  • Haeupler/Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands, Ulmer Verlag, Stuttgart, 2000, ISBN 3-8001-3364-4
  • Adler, Oswald, Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Ulmer Verlag, Stuttgart und Wien, 1994, ISBN 3-8001-3461-6
  • Fischer, Adler, Oswald: Exkursionsflora von Österreich, Liechtenstein und Südtirol, Biologiezentrum der OÖ. Landesmuseen, 2005, ISBN 3-85474-140-5
  • Binz, Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz, Schwabe & Co. AG, Basel, 1986, ISBN 3-7965-0832-4
  • Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1990, ISBN 3-8001-3454-3
  • Garcke: Illustrierte Flora, 1972, Verlag Paul Parey, ISBN 3-489-68034-0

Weblinks


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