- Opiat
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Als Opiate bezeichnet man bestimmte Alkaloide im Opium. Es sind diejenigen natürlichen Substanzen, die im Opium vorkommen und die eine schmerzstillende Wirkung haben. Das Opium, das aus Schlafmohn (Papaver somniferum) gewonnen wird, besteht zu etwa 25 % aus diesen Alkaloiden. Die wichtigsten Stoffe sind Morphin (10 %), Codein (0,5 %) und Thebain (0,2 %) aus der Gruppe der Phenantrane sowie Noscapin (6 %) und Papaverin (0,8-1 %), die Benzylisochinolone sind und Narcein (0,3 %) (Lüllmann, Mohr 2003).
Als Opioid hingegen werden alle Stoffe bezeichnet, die morphinartige Eigenschaften aufweisen und an Opioidrezeptoren wirksam sind. Sie umfassen neben den Opiaten auch körpereigene (endogene) Opioide (Endorphine, Enkephaline, Dynorphine) sowie halbsynthetische und vollsynthetische Stoffe.
Morphin ist das älteste und relevanteste Opiat und gilt in der Schmerztherapie als Referenzsubstanz, an der die schmerzstillende Wirkung der anderen Opioide gemessen wird: Eine therapeutische Potenz von 2 bedeutet beispielsweise, dass man nur die Hälfte der Dosis braucht, die bei Verwendung von Morphin erforderlich wäre. Von den Opiaten ist Morphin nach wie vor das relevanteste, jedoch haben in den letzten Jahren verstärkt andere Opioide (z.B. Oxycodon, Hydromorphon, Fentanyl) in der Schmerzmedizin an Bedeutung gewonnen. Ein weiteres Opiat, Codein, dient dagegen überwiegend der Unterdrückung des Hustenreizes (Antitussivum). Verschiedene Opiate unterliegen den rechtlichen Vorschriften für Betäubungsmittel.
Literatur
- Lüllmann, Mohr: Pharmakologie und Toxikologie, 15. Auflage 2003. ISBN 3-13-368515-5
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