Orchesterprobe (Karl Valentin)

Orchesterprobe (Karl Valentin)
Filmdaten
Deutscher Titel Orchesterprobe
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1933
Länge 22 Minuten
Stab
Regie Carl Lamac
Besetzung

Die Orchesterprobe ist ein Kurzfilm von Karl Valentin aus dem Jahr 1933. Es handelt sich dabei um einen Sketch, dem das Theaterstück Tingeltangel zu Grunde liegt.

Handlung

Die Orchesterprobe beginnt mit einem Dialog der Musiker, die zunächst über den Kapellmeister und dessen Unfähigkeit schimpfen, bis dieser hinter dem Rücken Karl Valentins auftaucht. Dieser bemerkt es jedoch nicht und schimpft seelenruhig weiter über den Kapellmeister. Als er dessen Erscheinen bemerkt, sucht er die Ausrede, es handelte sich um seinen Bruder von dem er erzählte, auf die Aussage des Kapellmeisters er habe keinen, um die Schwester. Valentin richtet darauf sehr umständlich und kleinlaut seine Noten und sein Instrument her. Valentin weist den Kapellmeister das erste Mal darauf hin, dass ihm seine Fliege herunterhänge („Die Krawatte steht Ihnen hinunterzu“). Eine kurze Wortspielerei mit den Worten "Ihnen", "innen" und "außen" folgt. Darauf hin möchte der Kapellmeister beginnen, Valentin jedoch hat irgendwo das Wort "Pause" vernommen und verlangt nach dieser wobei er dem Kapellmeister in den Mund legt er habe zur Pause aufgerufen.

Auf die Aussage des Kapellmeisters, es fehle den Musikern der „Rhythmus“, meldet sich Valentin zu Wort, er kenne nur den Bruder vom Rhythmus, jedoch klärt sich das Missverständnis, da Valentin ihn mit einer Person namens Reitberger verwechselte, eine kleine lange Person mit dunkelweißem Bart. Daraufhin beginnt die Orchesterprobe mit einem Marsch, bei dem Valentin auf dem Stuhl liegend Trompete spielt, da die Noten vom Kapellmeister quer auf das Pult gelegt wurden. Nachdem der Kapellmeister zunächst abbricht, damit sich Valentin wieder richtig hinsetzen kann, unterbricht kurz darauf Valentin jedoch die Probe, sagt jedoch es wäre nichts. Beim nächsten mal unterbricht er wieder, da er sich nun sicher ist, dass ihm der Hosenträger abgerissen sei, welchen er sogleich umständlich aus seinem Frack zieht.

Nun beginnt der Marsch endlich, wobei der Musiker an der großen Trommel in die Generalpause hineinschlägt, was sowohl von Valentin als auch vom Kapellmeister (der Valentins Kommentar (Rindviech) tadelt) gerügt wird. Der Marsch zieht nun wieder fort bis zur nächsten Unterbrechung des Kapellmeisters, bei der Valentin Unverständliches in die Trompete nuschelt. Nach der dreimaligen Aufforderung, es zu wiederholen, worauf Valentin immer wieder in die Trompete nuschelt, schlägt sie ihm der Kapellmeister weg und fordert ihn auf, es noch einmal zu wiederholen, woraufhin Valentin ihm sagt, dass seine Fliege herunterhängt (Die Krawatte....). Bei der nächsten Unterbrechung stößt sich Valentin am Mundstück und beschuldigt den Kapellmeister, er dirigiere zu zackig.

Nach Ende des Marsches beginnen sie mit einer Version von Hofmanns Erzählungen, wobei Valentin hier nun Violine spielt. Zunächst verwechselt Valentin das Stück mit Hoffmanns Tropfen. Bevor sie zu spielen beginnen, weist Valentin den Kapellmeister stumm mit dem Geigenbogen deutend auf die herabhängende Fliege hin. Die Musiker beginnen und wiederholen jedoch in einer Tour die ersten Takte, da sie ein Wiederholungszeichen entdeckt haben und sich nicht weiterzuspielen trauen. In dem Streit darüber beginnen der Kapellmeister und Valentin, mit Taktstock bzw. Fiedelbogen gegeneinander zu fechten.

Sie beschließen nun die Dichter und Bauer-Ouvertüre zu proben, bei der jedoch der Paukist fehlt. Es folgt eine Diskussion, ob man eine abwesende Person sehen oder nicht sehen kann. Valentin muss nun Pauke und große Trommel spielen. Nach einer Diskussion über die Stimmung der Pauke folgt die berühmte Geschichte vom Zufall. Mehrmals wird der Kapellmeister wieder darauf hingewiesen, dass die Fliege herabhängt. Es folgt nun die Ouvertüre, bei der Valentin alle Einsätze verschläft, zwischendurch schnupft, die Brille putzt, den Kapellmeister auf die Krawatte hinweist und immer wieder zwischendurch auf die Trommel schlägt.

Trivia

Eine Besonderheit der alten Münchner Sprache ist hier auffällig: Der Kapellmeister trägt eine Fliege, welche allerdings von Valentin immer als "Krawatte" bezeichnet wird. Tatsächlich war dies zur damaligen Zeit im Münchner Sprachraum die übliche Bezeichnung, während eine Krawatte nach heutigem Verständnis als "Binder" bezeichnet wurde.

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