Orden der Württembergischen Krone

Orden der Württembergischen Krone
Großkreuz
Kommandeurskreuz

Der Orden der Württembergischen Krone war der württembergische Hausorden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erstmals begründet im Jahre 1702 als St.-Hubertus-Jagdorden, wurde er am 6. März 1807 von König Friedrich I. in „Ritterorden des Goldenen Adlers“ umbenannt. Am 23. September 1818 wurde dieser von König Wilhelm I. mit dem bis dahin bestehenden Civilverdienstorden zum Orden der Württembergischen Krone verschmolzen. Gleichzeitig wurde er zum Hausorden des Königreichs Württemberg erklärt, sein Devise lautete: Furchtlos und trew.

Verliehen wurde er in drei Klassen (absteigend geordnet):

  • Großkreuz
  • Commandeur
  • Ritter

ohne vorgeschriebene Höchstzahl der Ordensträger. Bis 1913 war für württembergische Untertanen mit der Verleihung des Ordens die Erhebung in den persönlichen, nicht vererbbaren Adel verbunden. Die Träger erhielten zu ihrem bürgerlichem Namen den Zusatz „Ritter von“ und konnten sich in die Adelsmatrikel eintragen lassen.

Durch Statuten-Nachtrag vom 19. September 1870 wurde der Rittergrad in zwei Klassen geteilt. Weiter wurde bestimmt, dass der Orden für Kriegsverdienste in allen Klassen mit zwei gekreuzten goldenen Schwertern verliehen werden kann. 1892 wurden die Statuten erneut geändert. Der Orden hatte nun folgende Klassen (absteigend geordnet):

  • Großkreuz für Souveräne
  • Großkreuz
  • Komtur mit Stern
  • Komtur ohne Stern
  • Ehrenkreuz (Steckkreuz)
  • Ritter auch als besondere Auszeichnungen mit goldenen Löwen, seit 1864 auch mit Krone
  • Goldene Verdienstmedaille
  • Die Silberne Verdienstmedaille ist 1892 weggefallen

Insignien

Orden der Württembergischen Krone

Kleinod

Das Ordenskreuz ist ein weiß emailliertes Malteserkreuz mit goldenen gegenständigen Löwen in den Kreuzwinkeln. Die Löwen sind beim Großkreuz und Komtur immer vorhanden, beim Ritter nur als besondere Auszeichnung. Am oberen Kreuzarm ist mittels zweier goldener Bänder eine goldene Krone befestigt, an der – außer beim Ehrenkreuz in Steckform – das Band hängt. Das Medaillon zeigt auf der Vorderseite umlaufend golden auf blau die Devise, in der Mitte die goldene Initiale König Friedrich I. mit Krone, auf der Rückseite eine goldene Krone, jeweils auf rotem Grund. Alle Stufen konnten seit 1866 mit Schwertern verliehen werden. Mit der Statutenänderung von 1890 wurden die Schwerter bei Verleihung einer höheren Klasse übertragen. Seit 1892 wurde die niedrigste Stufe (1870–1886 Ritterkreuz 2. Klasse, danach Ehrenkreuz) auch als besondere Auszeichnungen mit goldenen Löwen, seit 1894 auch mit Krone verliehen.

Sterne

Das Großkreuz ist ein silberner achtstrahliger Stern, in dessen Mitte das verkleinerte Kreuz in einem Medaillon mit umlaufender Devise befestigt ist. Souveräne erhielten den Stern in Gold. Der Komtur (seit 1889 nurmehr der Komtur mit Stern) hat einen vierstrahligen silbernen Stern, dessen Strahlen durch die Kreuzwinkel gehen.

Band

Das Band des Ordens ist karmesinrot mit schwarzen Randstreifen und karmesinroter Bordierung. Mitglieder regierender Häuser erhielten das Band des Großkreuzes in scharlachrot.

Verleihung

Die gesamten Verleihungszahlen sind schwer zu ermitteln. Im Ersten Weltkrieg wurden verliehen:

  • Goldene Verdienstmedaille: 141
  • Ritterkreuz mit Schwertern: insgesamt etwa 350
  • Ritterkreuz mit Schwertern und Löwen: 80
  • Ehrenkreuz mit Schwertern: etwa 160
  • Komtur mit Schwertern: 75
  • Komtur mit Stern und Schwertern: 6
  • Großkreuz mit Schwertern: 6

Als außerordentliche Stufe wurde das Großkreuz in Brillanten 1871 an Reichskanzler Otto von Bismarck verliehen.

Die Söhne des Königs erhielten den Hausorden mit dem siebten, alle übrigen Prinzen des Hauses Württemberg mit dem vierzehnten Lebensjahr.

Literatur

  • Maximilian Gritzner: Handbuch der Ritter- und Verdienstorden aller Kulturstaaten der Welt. Weber, Leipzig 1893 (Reprint der Originalausgabe: Reprint-Verlag Leipzig, Holzminden 2000, ISBN 3-8262-0705-X).
  • Jörg Nimmergut: Handbuch Deutsche Orden. Nickel u. a., Zweibrücken 1989, ISBN 3-925480-03-3 (formal falsche ISBN), S. 315–320 (Antiquitäten).
  • Jörg Nimmergut: Deutsche Orden und Ehrenzeichen 1800–1945. Band 3: Sachsen – Württemberg I. Zentralstelle für Wissenschaftliche Ordenskunde, München 1999, ISBN 3-0000-1396-2, S. 1677–1704.

Weblinks

 Commons: Orden der Württembergischen Krone – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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