Asko Deutsche Kaufhaus AG

Asko Deutsche Kaufhaus AG
Metro Group
Metro Group
Unternehmensform Aktiengesellschaft
ISIN DE0007257503
Gründung 1963; Metro AG in der heutigen Form 1996
Unternehmenssitz Düsseldorf
Unternehmensleitung

Dr. Eckhard Cordes

Mitarbeiter ca. 290.000 (2008)[1]
Umsatz 68 Mrd. € (2008)[1]
Branche Großhandel
Einzelhandel
Website

metrogroup.de

Die Metro AG ist eine in Düsseldorf ansässige Holding-Gesellschaft mehrerer Großhandels- und Einzelhandelsunternehmen. Die Metro-Gruppe hat heute weltweit rund 280.000 Mitarbeiter, davon etwa 127.000 in Deutschland. Mit ihren Vertriebmarken ist sie bisher in 31 Ländern aktiv. Bedeutende Konkurrenten der Metro sind Carrefour und Tesco.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Geschichte der Metro begann am 8. November 1963 in Essen/Vogelheim mit der Eröffnung des ersten SB-Großmarktes unter dem Namen Metro. Lange war angenommen worden, dass die Wurzeln erst Ende 1964 mit der Eröffnung des Metro-SB-Großmarktes in Mülheim an der Ruhr, der heute noch besteht, zu finden sind, doch war dieses erst der zweite Markt nachdem Otto Beisheim 1964 in das Geschäft der Gebrüder Schmidt einstieg. Ideengeber und Gründungsgesellschafter waren zwei Duisburger Kaufleute, die Brüder Wilhelm Schmidt-Ruthenbeck und Ernst Schmidt. Sie betrieben damals im Duisburger Innenhafen in zweiter Generation die 1923 von ihrem Vater Karl Schmidt gegründete Karl Schmidt OHG, die als Spar-Zentrale Ruhr-Niederrhein über 500 Spar-Einzelhändler belieferte. Den Name „Metro“ hat der Namenserfinder Wilhelm Schmidt-Ruthenbeck wahrscheinlich von dem Begriff „Metropole“ abgeleitet und ließ sich die Namensrechte frühzeitig auch vom damaligen Hollywoodriesen Metro-Goldwyn-Mayer sichern (der damals keinerlei Entschädigung für die Namensnutzung verlangte).

Der Vertriebstyp Selbstbedienungs-Großhandel (Cash-and-Carry-Markt) kam Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre aus den USA nach Deutschland. Insbesondere durch die RATIO-Märkte der Firma Terfloth & Snoek in Münster und Bochum sowie die Märkte der Firma Handelshof in Haan, Köln und Mönchengladbach, aber auch durch die C&C Märkte der Gebrüder Karl und Theo Albrecht unter dem Namen Aldi wurde dieser bekannt.

Planung und Eröffnung des ersten SB-Großmarkts unter der Firmierung METRO verantwortete Walter Vieth, der von 1963 bis 1970 dort Geschäftsführer war.

1964, ein Jahr nach Eröffnung des ersten Metro-Marktes in Essen, plante die Firma Stöcker & Reinshagen (Inhaberfamilie Schell) in der Nachbarstadt Mülheim/Ruhr am Heifeskamp ebenfalls einen Cash & Carry Markt. Während der Bauphase lernten sich die Kaufleute Schmidt-Ruthenbeck, Schmidt und Schell kennen und beschlossen, ihre C&C Aktivitäten zusammenzulegen. Sie gründeten die Metro-SB-Großmärkte GmbH & Co. KG mit Sitz in Mülheim, später in Düsseldorf. Alleinverantwortlicher Geschäftsführer wurde Otto Beisheim, bis 1964 Prokurist der Firma Stöcker & Reinshagen (Großhandel mit Elektro- und Hausgeräten).

1966 kam als dritter Metro-Markt ein Haus in West-Berlin hinzu. Ebenfalls 1966 lernte Otto Beisheim durch Zufall Dr. Lenz, den Vorsitzenden der Geschäftsführung des Unternehmens Franz Haniel & Cie. GmbH in Duisburg, kennen und konnte ihm von den erfolgreichen Metro-Aktivitäten berichten. Haniel suchte zu der Zeit nach dem Verkauf einer Tankstellen-Kette neue Anlagen-Möglichkeiten. Die angesehenen Ruhrgebiets-Unternehmerfamilien Haniel und Schmidt-Ruthenbeck kannten und vertrauten einander aus vielen privaten und geschäftlichen Begegnungen. Vor diesem Hintergrund hatte Otto Beisheim es nicht schwer, Haniel als Gesellschafter der Metro zu gewinnen und selbst zum Gesellschafter aufzusteigen. Die Anteile lagen ab da zu je einem Drittel bei der Gründerfamilie Schmidt-Ruthenbeck und den Gesellschaftern Beisheim und Haniel.

Unter der alleinigen Führung von Otto Beisheim begann 1967 mit der Eröffnung der Metro-Märkte in Godorf bei Köln, Hamburg, München und den ersten Großmarkt in den Niederlanden sowie 1968 in Düsseldorf, eine rasche, sehr erfolgreiche Expansion der C&C Märkte in die Fläche Deutschlands und Europas.

Am 14. März 1996 wurde die Bildung der Metro AG als Verschmelzung der Metro Cash & Carry mit der Kaufhof Holding AG, der Deutsche SB-Kauf AG und der Asko Deutsche Kaufhaus AG (an denen eine Metro-Beteiligungsgesellschaft zuvor jeweils Anteile gehalten hatte) bekannt gegeben. Zum Konzern gehörten auch die Huma Einkaufszentren, die Sportfachmärkte Primus Sportwelt, die MHB Handel AG und der Büroartikel- und Schreibwarenhersteller Pelikan AG. Die Aktie der rückwirkend zum 1. Januar gegründeten Metro AG notierte erstmals am 25. Juli 1996 im DAX an der Frankfurter Wertpapierbörse.

1998 wurden zudem 94 Allkauf-SB-Warenhäuser übernommen, außerdem die Allkauf Touristik Vertriebs GmbH mit 160 Reisebüros, die durch die Metro wieder veräußert wurden. Die Allkauf Franchise GmbH, zu der zirka 90 Fotofachgeschäfte gehörten, wurde im November 1998 an Nina’s Bildermarkt Sommer GmbH, Castrop-Rauxel verkauft (2001 Insolvenz).

Standorte der METRO Group weltweit

1998 wurden die Computerhandelsunternehmen Vobis und Maxdata, die Modemärkte Adler und die Schuhhandelsgeschäfte von Reno, der Discounter Tip, Möbel Roller sowie unrentable Kaufhof-Filialen in das zusammen mit der Deutschen Bank und dem Gerling-Konzern gegründete Beteiligungsunternehmen Divaco AG & Co. KG eingebracht um hierfür neue Käufer zu finden. Die Bilanzierungspraktiken des Vorstands der Gesellschaft waren insbesondere im Zusammenhang mit der bis 2003 bestehenden Divaco der heftigen Kritik des ehemaligen Managers und Musik-Mäzens Hannjörg Hereth ausgesetzt, der in einem aktienrechtlichen Anfechtungsprozess gegen die Wahl des langjährigen Abschlussprüfers erfolgreich in die Berufung ging.

Seit November 2002 firmiert die Metro Gruppe als Metro Group.

Im Dezember 2003 trennte sich die Metro Group von ihrer Beteiligung an der Divaco AG & Co. KG und veräußerte ihre Anteile an den Alleinaktionär und Alleinvorstand Siegfried Kaske. 2004 kauft Metro von Divaco die Adler Modemärkte wieder zurück.

Im Juli 2006 kaufte die Metro AG die 85 deutschen Verkaufsniederlassungen des Wal-Mart-Konzerns, der damit sein verlustreiches Deutschland-Geschäft aufgab. Die Wal-Mart-Läden wurden zum großen Teil in die real,--Vertriebsmarke eingegliedert.[2]

Zum 1. Juli 2008 wurde die Vertriebsmarke Extra (Verbrauchermarktaktivitäten mit etwa 250 Standorten und zirka 1,6 Mrd. € Umsatz) durch die Rewe-Gruppe übernommen. Die Extra-Märkte werden in der zweiten Jahreshälfte 2008 auf das Rewe-Sortiment umgestellt. Die Franchisemarken Comet und Bolle, unter denen rund ein Fünftel der zirka 250 Märkte läuft, werden dagegen zunächst weitergeführt. Die Franchise-Zentrale geht an die Rewe Group.[3]

Die Metro AG trennte sich am 13. Februar 2009 von der Adler Modemärkte GmbH und veräußerte Adler an BluO.[4]

Am 18. März 2008 erklärte Metro-Chef Eckhard Cordes, die Galeria Kaufhof Filialen mit einem Gesamtumsatz von 3,6 Mrd. € (2007) verkaufen zu wollen, da diese aus Konzernsicht kein strategisches Geschäft mehr seien. Die Tochtergesellschaften der Elektronikmarktsparte Media Markt und Saturn sollen unterdessen für einen Börsengang vorbereitet werden. Außerdem sollen weitere rund 40 von 349 real,- SB-Warenhäusern in Deutschland verkauft werden.[5]

Besitzverhältnisse

An der Metro AG waren bis August 2007 Otto Beisheim mit 18,8 Prozent, die Franz Haniel & Cie. mit 18,4 Prozent und die Familie Schmidt-Ruthenbeck mit 13,0 Prozent beteiligt. Es besteht eine Vereinbarung, dass die drei 'Alteigentümer' zusammen über 50 Prozent der Anteile halten müssen.

Anfang September 2007 gab die Firma Franz Haniel & Cie. bekannt, dass sie ihren Anteil um 15,68 Prozent auf nun 34,24 Prozent erhöht hat. Gleichzeitig hat die Familie Schmidt-Ruthenbeck ihren Anteil auf 15,77 Prozent erhöht. Somit halten diese beiden Gesellschafter nun 50,01 Prozent der Anteile. Gemeinsam mit den 18,46 Prozent von Otto Beisheim halten die Altgesellschafter nun 68,47 Prozent an der Metro AG.

Metro-Vertriebslinien

Metro-Geschäftsbereiche (2008)

Die Metro AG ist untergliedert in mehrere Vertriebslinien.[6] Die größten Umsatzbringer werden in der folgenden Tabelle dargestellt:

Name Typ Umsatz in Milliarden Euro Mitarbeiter in Tsd.
Cash & Carry Cash & Carry Großhandel 31,7 104
Media Markt und Saturn Elektronikfachhandel, -fachgeschäft 17,1 49
Real SB-Warenhaus 11 54,7
Kaufhof Warenhäuser 3,6 19

Des Weiteren unterhält die Metro AG weitere Betriebe mit unterschiedlichen Betriebstypen auf einer Kommisionierungsbasis (Fremder Namen, eigene Rechnung)

Sonstige

  • Sportarena (13 Sportartikelmärkte)
  • Al’Innovation Kaufhauskette in Belgien

Querschnittsgesellschaften

  • Dinea Gastronomie GmbH
  • Gemini Personal Service GmbH
  • MAM – Metro Group Asset Management GmbH & Co. KG
  • MEM – METRO Group Energy Production & Management GmbH (Tochtergesellschaft der MAM, gegr. 2005)
  • MES – METRO Group Energy Solutions (Tochtergesellschaft der MAM, gegr. 2006)
  • MFM – Metro Group Facility Management GmbH
  • MGA – Metro Group Advertising GmbH
  • MGB – Metro Group Buying GmbH (Einkauf National)
  • MGBI – Metro Group Buying International GmbH (Einkauf International)
  • MGI – Metro Group Information Technology GmbH (IT-Dienstleistungen)
  • MGL – Metro Group Logistics Warehousing GmbH & Co. KG (ein Zusammenschluss der Metro Group Distribution Logistics GmbH & Co. KG, kurz MDL, mit der MGL), betreibt unter anderem in Hamm mit 10.000 m² das größte Tiefkühllager in Deutschland sowie neun weitere große Zentralläger in Altlandsberg, Bremen, Essen, Frechen, Gimbsheim, Grolsheim, Reichenbach (Thüringen), Sarstedt und Kamen.
  • MGP – Metro Group Account Processing GmbH
  • MGS – Metro Group Solutions GmbH
  • MGT – Metro Group Travel Services GmbH
  • MIAG – Metro International AG C.V.
  • MIB – Metro Insurance Broker GmbH

Rechte am Namen „Metro“

In verschiedenen Verfahren versuchte die Metro AG, ihre Nutzungsrechte für den Begriff „Metro“ zu sichern. Die niedersächsische Eisenbahngesellschaft MetroRail musste sich in metronom Eisenbahngesellschaft mbH umbenennen, darf ihre Züge jedoch weiterhin metronom nennen. Auch der Metrorapid-Nachfolger MetroExpress wurde nach Klageandrohung umbenannt. In Nabburg (Oberpfalz) wurde die Diskothek Metro verklagt und musste sich umbenennen. Klagen gegen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), die Hamburger Hochbahn (HHA), den Hamburger Verkehrsverbund (HVV) und die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) wegen des Namens Metro-Bus für einige Hauptbuslinien wurde in erster Instanz abgewiesen. Die zweite Instanz hat die Urteile zwar bestätigt [7], jedoch die Nutzungsmöglichkeiten der Verkehrsbetriebe für den Namen Metro deutlich eingeschränkt. Ebenso wurden Privatpersonen abgemahnt, wie beispielsweise ein 17-jähriger U-Bahn-Fan, der die Domain nuernberg-metro.de besaß.

Sonstiges

Einzelnachweise

  1. a b Pressemitteilung der Metro Group vom 24. März 2009
  2. FAZ.net vom 28. Juli 2006
  3. Kartellamt billigt Verkauf der Extra-Märkte von Metro an Rewe, 28. März 2008
  4. Metro verkauft Modehaus-Kette Adler, AFP, 13. Februar 2009
  5. http://www.welt.de/wirtschaft/article1812129/Metro_gibt_Kaufhof_ab_und_versilbert_Media_Markt.html
  6. Die Geschäftsbereiche der Metro-Gruppe netzeitung.de, 18. März 2008.
  7. Presseerklärung der vertretenden Kanzlei

Weblinks


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